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Becker, Rudolf Zacharias
Unterricht- Noth- und Hülfsbüchlein für Bürgers und Bauersleute: Darinnen sie in den meisten Vorfällen des Lebens, beym Feldbau, bey der Viehzucht, und Hauswirthschaft, bewährte und nützliche Regeln, Anweisungen und Vortheile verzeichnet finden : Durch IX. Kupferstiche erläutert ([1]): Unterricht- Noth- und Hülfsbüchlein für Bürgers und Bauersleute — Bregenz: gedruckt und verlegt bey Joseph Brentano, 1791 [VD18 90767306]

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https://doi.org/10.11588/diglit.47506#0176
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Landwirth, und in andern Wissenschaften auch nicht
Anerfahren; denn sein Fleiß und sein Bestreben immer
mehr zu lernen war fastgränzenlos. Seine Liebe und
Güte gegen jedermann, besonders gegen seine alte und
kranke Mutter , gegen sein Weib, seine Kinder und sein
Gesinde waren unbeschreiblich groß. Sein Dienst-
eifer für jeden im ganzen Dorfe, und sein Eifer
And seine Unverdrossenheit bey öffentlichen und Ge-
meindcarbeiten dienten zum Beyspiel in der ganzen
Gegend. Wo ein Ertrunkener gerettet oder sonst
ein Unglücklicher in bessere Umstände versetzt wurde,
La war Ignatz Wohlmann sicher der Schutzengel
«der einer der Erretter. Ignatz hatte das schönste
And wohlgebauteste Gut in der ganzen HosmarksherrK
schäft: er hatte die reinlichste und angenehmste Woh-
nung ; seine Frau war das freundlichste und lieb-
reichste Weib im ganzen Dorf, seine Kinder waren
Muster von Bescheidenheit und guter Erziehung;
And seine Dienstboten waren voll Ordnung und die
Getreuheir sechsten. Im ganzen Dorf hießen ihn
alt und jung den lieben Vater Ignaz, und jeder-
mann ehrte ihn von ganzen Herzen. Die wichtig-
sten Stellen im Dorfe trug man ihm unverlangt auf.
And er bekleidete sie mit Ruhm bis an sein Ende.
Selbst der Landesfürst erfuhr das wahre und gerechte
Lob des braven Ignatz Wohlmanns, und besuchte
rhn einst, als er auf der Jagd in selbige Gegend kam.
Er besah seine schöne Einrichtungen, belobte sie.
And beschenkte den Wackern Ignatz mit einer Gna-
Lenmüntze; diese hieng an einem blau und weißen
Band, auf der einen Seite stund des Fürsten Brust-
bild und dessen Name darauf, und auf der andern
Seite stund in einem Kranz von Getraidähren,
Gras - und Blumenbüschen: der Redlichkeit, dem
Lleiß
 
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