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Purgiren oder Laxiren beschaffen. Dieses muß nicht
alle Jahre und zu gewissen Zeiten geschehen: sondern
nicht eher, als wenn der Magen verdorben ist, oder
wenn es der Arzt bey einer Krankheit vorschreibt.
" Aber nichts für ungut, gnädiger Herr, sagte der
Miller aus dem Dorf, der mit in der Versammlung
war, ich muß doch alle Jahr meinen Mühlgraben
reinigen und den gesammelten Schlamm herauschaft
fen; sollte es mit dem Menschen nicht eben so seyn,
daß sich von dem täglichen Essen und Trinken, und
von dem vielen Star-ch, den man bey der Arbeit ein-
schluckt, allerley Unreinigkeiten anseßen,die durchs
Laxiren weggebracht werden müssen? " — Da habt
ihr Recht, Meister Jakob, antwortete ihm der
Herr Pflegskommissarius darauf. Solcher Anrath
sammelt sich auch wohl bey uns; aber bey einem ge-
sunden Menschen, der sich viel bewegt und viel iw
der freyen Lust ist, wirft die Natur solchen Anrath
von selbst hinaus, durch die Nase, den Speichelans?-
wurf, den Schweis und durch den Stuhlgang. Ihr.
werdet nun wohl euren Mühlgraben nicht eher reinrs
gen, bis ihr merkt, daß er verschlammt ist: und so
Hrauchk man auch nicht eher zu laxiren, als bis man
Merkt, daß sich Unreinigkeiten in uns gesammelt har
Herr. Und dieses gieöt die Natur durch Uebelkeir und
einen bittern Geschmack im Mund des Morgens,
Durch eine unreine Zunge und Zähne, durch Ausstos-
ses aus dem Magen, viele Winde und Blähungen,
Mangel an Eßluft, eine Schwere im Magen, Schläft
.xigkeit nach denn Essen und durch andere solche Zei-
chen zu erkennen, wem so etwas zuftosset, der mag
wohl einmal laxiren, und es wird ihm besser darauf
werden. Kraftlose, schwache Personen, oder sol-
che, dis Kieverhihe ^abe, oder langwierige Verr
Purgiren oder Laxiren beschaffen. Dieses muß nicht
alle Jahre und zu gewissen Zeiten geschehen: sondern
nicht eher, als wenn der Magen verdorben ist, oder
wenn es der Arzt bey einer Krankheit vorschreibt.
" Aber nichts für ungut, gnädiger Herr, sagte der
Miller aus dem Dorf, der mit in der Versammlung
war, ich muß doch alle Jahr meinen Mühlgraben
reinigen und den gesammelten Schlamm herauschaft
fen; sollte es mit dem Menschen nicht eben so seyn,
daß sich von dem täglichen Essen und Trinken, und
von dem vielen Star-ch, den man bey der Arbeit ein-
schluckt, allerley Unreinigkeiten anseßen,die durchs
Laxiren weggebracht werden müssen? " — Da habt
ihr Recht, Meister Jakob, antwortete ihm der
Herr Pflegskommissarius darauf. Solcher Anrath
sammelt sich auch wohl bey uns; aber bey einem ge-
sunden Menschen, der sich viel bewegt und viel iw
der freyen Lust ist, wirft die Natur solchen Anrath
von selbst hinaus, durch die Nase, den Speichelans?-
wurf, den Schweis und durch den Stuhlgang. Ihr.
werdet nun wohl euren Mühlgraben nicht eher reinrs
gen, bis ihr merkt, daß er verschlammt ist: und so
Hrauchk man auch nicht eher zu laxiren, als bis man
Merkt, daß sich Unreinigkeiten in uns gesammelt har
Herr. Und dieses gieöt die Natur durch Uebelkeir und
einen bittern Geschmack im Mund des Morgens,
Durch eine unreine Zunge und Zähne, durch Ausstos-
ses aus dem Magen, viele Winde und Blähungen,
Mangel an Eßluft, eine Schwere im Magen, Schläft
.xigkeit nach denn Essen und durch andere solche Zei-
chen zu erkennen, wem so etwas zuftosset, der mag
wohl einmal laxiren, und es wird ihm besser darauf
werden. Kraftlose, schwache Personen, oder sol-
che, dis Kieverhihe ^abe, oder langwierige Verr