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Becker, Rudolf Zacharias
Unterricht- Noth- und Hülfsbüchlein für Bürgers und Bauersleute: Darinnen sie in den meisten Vorfällen des Lebens, beym Feldbau, bey der Viehzucht, und Hauswirthschaft, bewährte und nützliche Regeln, Anweisungen und Vortheile verzeichnet finden : Durch IX. Kupferstiche erläutert ([1]): Unterricht- Noth- und Hülfsbüchlein für Bürgers und Bauersleute — Bregenz: gedruckt und verlegt bey Joseph Brentano, 1791 [VD18 90767306]

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https://doi.org/10.11588/diglit.47506#0332
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?24
eiu Pferd erhitzt ist, darfman es nickt gleich ins Was-
ser reiten oder saufen lasten, man muß es auch nicht
übertrieben in der Arbeit oder auf Reisen, davon
kommen die meisten Zufälle bey den Rossen her. Ist
eil! Pferd auf solche Art verwahrloset, daß es rähe oder
rach worden ist, so muß man es warm reiten oder im
warmen Stall mit warmen Strohwischen reiben, bis
der Schweiß kommt. Ist das Thier aber schon zu steif,
so behengt man es nn Stall mit warmen Decken und
giebt ihm alle 2 Stunden 1 Loth Hollersulz oder Hol-
ler-Latwergen lm warmen Bier ein und reibt es da-
bey fleißig mit Stroh, bis es schwitzt. Wenn ein Pferd
srch nach langen Hunger überfressen, oder wenn es
von der Windkclik aufgebläht ist, so gieb ihm vor al-
len Dingen ein oder etliche Klystiere von Käs - Papel-
kraut, Kamillen und Bingelkraut, jedes einer Handvolk
in 2 Seidel Wasser eine Viertelstunde lang gekocht
und ein paar Löffekvoll Oel darein gethan. Wenn ein
Pferd daö Stallen übergangen und nicht stallen kann,
so führe es in einen Schaafsiall, und laß es eine Vier-
telstunde darinn stehen. Auch ist cS gut, ihm Oel aufs
Kreuz zu gießen und es stark einzureiben.
Das Rindvieh gesund zu erhalten, ist cs sehr gut, ihm
alle Morgen, wenigstens ülnr den andern Tag , das erste
Futter nut Sa!; zu bestreuen. Ist ein V-r sehen in der
Fütterung mit Kle wider die Regeln , die in diesem Büch-
lein angegeben wurden , geschehen , und das Vieh laust auf
oder wird emsa- bläht, so mmm em Stück von einer Ins-
Zichkerze, und stecke ihm solches ganz wie es ist , in den
Schlund, daß es dasselbe hinunter schluckt. Ein Seidel
voll recht ssülkes Mistwasser ist. auch aut. Auf bcydes muß
Las Thier herumgeführt werden. Sollte es Nicht bald
s ss n, so rst das einzige Mittel, es m den Wanst zustcchey,
damit die gesammelte Lust heraus fahren kann. Man tritt
auf die linke Seite des Thicres m der Gegend der Lenden.
Hier leg? mar. Ue knie Hand so aus den aufgeschwollcNkN
Bauch, Laß der SM.uger um dcm Daumen eines
 
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