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Becker, Wilhelm Gottlieb; Tauber, Andreas [Hrsg.]; Pursh, Frederick [Hrsg.]; Block, Ludwig Heinrich von [Hrsg.]
Der Plauische Grund Bei Dresden: Mit Hinsicht Auf Naturgeschichte Und Schöne Gartenkunst ; Mit fünf und zwanzig Kupferblättern — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.17514#0028
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sicli alle Vorzüge geschmückter Naturgärten zueignen, und hatte überdiefs bei
ihren eigentümlichen Reizen noch unendlich viel vor diesen voraus: denn es
würde in ihr nicht nur der Freund der schönen Natur aus das amrenchmiie he-
friediget, sondern es gäbe hier auch für den Naturgelehrten in mehreren Fächern
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des Stosses genug zu Betrachtung und nützlicher Prüsung. Man würde lieh in
der wahren Natur besinden, und dennoch durch die verschönernde Kunst in einen
Zustand von Täuschung verletzt fühlen, gleich als wandele man in einer bezau-
berten Welt.

Eine der reizendsten und merkwürdigsten Naturgegenden, die, so wie sie iit,
alle Kunst - Anlagen in der Welt übertrifft, und bei einer zweckmässigen Ver-
schönerung und gleichartigen Behandlung zu einem romantischen Paradiefe wer-
den müsste, ist das herrliche Thal, desTen Schönheiten und innerer Gehalt der
Gegenstand dieses Werks ist. Sein Name, den es von einem kleinen vorliegen
den Dörschen empfängt, wird überall unter den schöneren Gegenden Deutfch-
lands genannt, und jeder Fremde, der Dresden seiner Natur - und Kunst - Schä-
tze wegen besucht, weiss nach dem Plauischen Grunde zu sragen, und wird,
was seiten der Fall ist, wenn man des Lobes von einem Gegenstande zu viel
gehört , bei eigener Ansicht deffelben noch überrascht. Einen vorzüglichen
Werth erhält er übrigens durch die kleine Entsernung; Von der Stadl , welche
von den äusseren Thoren gerechnet, kaum eine halbe Stunde beträgt; denn da-
durch eignet er ßch zu einem Spazierweg und Lusiort sür alle Stände von Dres-
dens Bewohnern , wie er denn auch im Sommer vor allen andern Verfamm-
lungsp] ätzen am in elften besucht wird.
Die Schönheit dieses herrlichen Thals ist erhaben und reizend genug;, um
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die Hülse der Kunst entbehren zu können. Es enthält bis zu den Ruinen von
Tharant, wo es lieh schliefst, in einer Länge von dritthalb Stunden, die ein
schneller Waldbach durchläust, eine Mannichsaltigkeit von Engen und Weiten,
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von kahlen und bewachfenen Felsen von Laubholz und Schwarzholz , von
 
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