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Becker, Wilhelm Gottlieb; Tauber, Andreas [Hrsg.]; Pursh, Frederick [Hrsg.]; Block, Ludwig Heinrich von [Hrsg.]
Der Plauische Grund Bei Dresden: Mit Hinsicht Auf Naturgeschichte Und Schöne Gartenkunst ; Mit fünf und zwanzig Kupferblättern — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.17514#0027

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zierungen des Gartens aus, damit er wenigsiens etwas enthalte, was, ausser den
schönen Schattenparthien, die Begriile und BedürfnisTe der Nichtkenner in dem-
selben befriedigen könnte. Diele einzige Statue, eine schöne Vestalin aus car-
rarischem Marmor, von dem berühmten Trippel, ilt an lieh selbsi so zufällig
und anspruchlos, und doch für den fühlenden Denker in mancherlei Hin sicht
so bedeutend, dass es ihn freuen muss, nur sie und keine andere in diesem
Garten zu finden, welcher nie beltimmt war, als solcher lieh über die schöne
Natur zu erheben, da die umliegende Gegend alles vereiniget, was ße über die
reizendsten Gärten hinwegsetzt, und der einzige Weg auf den Porschberg unter
die lieblichsten Gänge gehört, an dessen Nachahmung jeder Gartenkünstler ver-
zweifeln müiste.
Die Vermischung der einheimischen Baumgewächsc mit fremden, die in so-
genannten englischen Gärten kein Gesetz ist, weil man darin weniger auf das
einzelne, als auf Wirkung im Ganzen, auf Mallen, Gruppen, Abstufung und
Colorit Rücklicht nimmt, ist in der freien Natur nicht unerlaubt. Auch findet
sich schon das Beyspiel einigermaßen in ihr selbst, und es gewährt einen ange-
nehmen Anblick, zumal im Frühling, unter Buchen und Birken und anderem
Laubholz schlanke Fichten emporragen zu sehen. Nur muss diele künstliche
Mischung nicht überall eintreten und ins Tändelnde fallen, v>eil man sich sünst
aus dem geschaffenen Paradriese, wie aus einem zu sehr geschmückten Garten,
wieder nach der Wahrheit der Natur sehnen möchte. Schon in einem grossen
Gartenbezirke werden hie und da Masien von einerlei Baumen erfordert; deren
Zusammenstellung übrigens, in physischer und ökonomischer Hinlicht, einen
erspriesslichen Nutzen haben dürfte: aber in einer Naturgegend von beträchtli-
chem Umsang Lfi es gleichsam eine wesentliche Bedingung. Indessen lässt sich
diels alles, sowohl zur Zierde des Ganzen, wie zur Vermehrung der geißigen
Unterhaltung, noch leichter vereinigen, als es lieh glücklicher Weise hierin wi-
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der die natürliche Beschaffenheit sündigen lässt. Wie angenehm würden nicht
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mit den natürlichen Wäldern kleine Gehölze und Haine von Lerchbäumen oder
Platanen oder Acacien abwechseln, oder wie reizend könnten dann wieder an
schicklichen Orten, wo man die Spuren einer pssegenden und verschönernden
Hand erblickte, mancherlei fremde Gebräuche und Baume anspruchlos durch
einander lieh linden ! Auf solche Weise dürfte demnach die freie Landschaft
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