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Becker, Wilhelm Gottlieb; Tauber, Andreas [Editor]; Pursh, Frederick [Editor]; Block, Ludwig Heinrich von [Editor]
Der Plauische Grund Bei Dresden: Mit Hinsicht Auf Naturgeschichte Und Schöne Gartenkunst ; Mit fünf und zwanzig Kupferblättern — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.17514#0144
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verdienen hauptsächlich einer nähern und ehrenvollen Erwähnung. Der Anfang;
dazu wurde im Jahre 1796 auf dem Markte des Orts mit Umzäumung eines
grünen PJatzes gemacht, der mit Pappeln und Kirschbäumen bepssanzt ward.
Diescr artige Bezirk kann bei guter Witterung als ein ossener Versammlungs-
platz betrachtet werden, weil er gleichsam den Wohnungen der Badegäste zum.
Mittelpunkte dient und auch nicht weit von den beiden Wirthshäusern ent-
sernt ilt. Vor lieh und hinter ilch hat man die Aussicht auf die beiden Gebirgs«
seiten, so wie auf den in der untern Gegend mit Laubholz bewachsenen Schloss-
ber<r, von welchem die Ruinen des alten Schlosses hervorragen. Die Wege, die
vormals, besonders von dieser Seite, zu denselben hinauf führten , waren
ziemlich beschwerlich; man setzte lie daher im nämlichen Jahre von allen
Seiten in Stand, um den Schlossberg bequemer erlteigen , und die höchlt
interessante Aussicht in die drei zusammen lausenden Thaler, ohne grosse Er-
müdung, geniessen zu können.
Der natürliche Beifall, den jede VerbesTerung sand, ermunterte nun zu
grösseren, die zugleich das Gepräge der Verschönerung erhielten. Noch in eben
diesem Jahre begann man an dem sogenannten Kien berge, und über den-
selben, Spaziergänge anzulegen, die im folgenden Jahre vollendet wurden.
"Wem der angenehme Spaziergang in Carlsbad bekannt ilt, der an der hohen Gc-
birgsseite hch um den Ländern Theil der Stadt und um die beiden Versammlungs-
häuser herum zieht, kann lieh die leichteste Vorstellung von diesen bequemen
Spazierwegen machen ; nur dass die Steilheit des Bergs und mehrere Felsen-
mallen der Anlage derseiben unstreitig grössere HindernilTe entgegenstellten. Nun
wandelt man an diesem -sonst unzugänglichen Berge bald unter Schatten, bald
wieder im Freien, unter beständiger Auslicht auf den gegenüber stehenden Soms-
dorfer Berg und in das Weisseritzthal, mit grosser Bequemlichkeit hin, und
liudet an mehreren Plätzen, die der Aussicht am günsligsten lind, willkommene
Bänke zum Ausruhn. Von diesem den Berg umgürtenden Wege schlingen sich
andere die Höhe desselben bis aus den Gipfel hinauf, und sühren zu einem,
ländlichen Pavillon, der aus einer auf sechs srei/lebenden Säulen ruhenden
Strohkuppel bestelit, von welchem man einer ganz veränderten Aussicht geniesst.
Die nämlichen Wege führen alsdann zum vorigen wieder herab; allein, anstatt
ihm längs dem Weisseritzthale zu folgen, kann man von diesem Berge hinab
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