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Becker, Robert; Bastianini, Giovanni [Hrsg.]
Die Benivieni-Büste des Giovanni Bastianini: zur Geschichte der Fälschungen ; Vortrag im Wissenschaftlichen Verein zu Breslau — Breslau, 1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.26755#0021
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milden 89jährigen Benivieni i. J. 1542 aus diesem
Leben ab. Aber auch die Länge der Zeit hatte seine
Empfindungen für den früh verblichenen Freund nicht er-
halten lassen: Er bestimmte, dass sein Leib da zur letzten
Buhe gebettet würde, wo die A sche seines Freundes
begraben lag. So birgt denn eine Grabstätte die
sterblichen Beste beider Freunde, kenntlich gemacht
durch folgende Inschrift9:

Joannes iacet liic Mirandula. Cetera norunt
Et Tagus et Ganges, forsan et antipodes.

Obiit anno sal. 1494. vixit annos 32.
Hieronymus Benivenius, ne disiunctus post mor-
tem locus ossa feueret, quorum in vita animos con-
iunxit amor, hac liumo supposita poni curavit. Obiit
ann. 1542. vixit annos 89. mens. YI. —

Diese Bestimmung über seine letzte Buhestätte
ist für G. Benivieni um so bezeichnender, da doch
seine beiden Brüder Antonio (gest. 1502) und Dome-
nico (gest. 1507) auch in Florenz, der erstere in S.
Annunziata, der letztere in S. Lorenzo begraben wor-
den waren. Pietätlos freilich ist er, wenn er auch
an des Freundes, nicht an der Brüder Seite bestattet
sein Avollte, gegen diese nicht gewesen. Denn er hat
seinem Schmerz über das Ableben des Domenico in
einem schönen Sonett10 tief empfundenen Ausdruck
gegeben, und das Andenken seines Bruders Antonio
des Arztes, hat er durch Herausgabe einer von demselben
liinterlassenen Schrift „de abditis nonnullis ac mirandis
morborum et sanationum causis“ geehrt, welche in
Jlorenz „typis Philippi Giuntae 1506“ erschienen ist.
4V ie Domenico Benivieni ein eifriger Yertheidiger
 
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