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4S
Brieff.
Je groß ist doch Dein Mißtrauen?
Man liebet Dich/ man schreibt Dir
dieses/man gibt sich die äusserste Mü-
he Dir dieses sechsten zu sagen / und hat bißhcro
hierzu nichts als die Gelegenheit gefehlet; Er-
warte derowegen/ annehmlicher Frembdling/die-
jenige - welche die Liebe und das Glück herbey
schaffen werden / man wird keine vorbey streichen
lassen / die zwey Gottheiten / so blind als Sie
sind / so führen Sie doch öffters diejenige sehr
wohl / welche sich Ihnen zu folgen nicht wider-
setzen.
Diese wenige Worte / ach wie gaben sie
schmertzhaffte Stiche dem Hertzen deß Printzen!
Es ist nur vergebens/ wann man sich bemühen
will / Seine hierüber gefaßte Verzweifflung
vorzustellen; angesehen Seiner Meynung nach/
darauß die unbetrügliche Folge deß Gesprächs,
welches Er gehöret hatte / und den Wachsthum
einer Neigung erkannte/ welche sich nicht mehr
verbarg / sondern völlig gantz und gar geäußert
hatte; Schaue/schaue / ruffte Er auß/ unbarm-
hertzige kel-me, die Frucht Deiner verderblichen
Anschläge / Meine Printzessin liebet meinen
Mir-Buhler/es ist wahr/ aber Ihre Beschei-
denheit hielte Sie noch ohne dich davon ab/Sie
wolte noch vorhero eine Liebe auf die Probe se-
tzen/ daran Sie vielleicht billicher massen zweif-
feltt/ aber was sage ich/ fieng Er wiederum an;
D Kan
4S
Brieff.
Je groß ist doch Dein Mißtrauen?
Man liebet Dich/ man schreibt Dir
dieses/man gibt sich die äusserste Mü-
he Dir dieses sechsten zu sagen / und hat bißhcro
hierzu nichts als die Gelegenheit gefehlet; Er-
warte derowegen/ annehmlicher Frembdling/die-
jenige - welche die Liebe und das Glück herbey
schaffen werden / man wird keine vorbey streichen
lassen / die zwey Gottheiten / so blind als Sie
sind / so führen Sie doch öffters diejenige sehr
wohl / welche sich Ihnen zu folgen nicht wider-
setzen.
Diese wenige Worte / ach wie gaben sie
schmertzhaffte Stiche dem Hertzen deß Printzen!
Es ist nur vergebens/ wann man sich bemühen
will / Seine hierüber gefaßte Verzweifflung
vorzustellen; angesehen Seiner Meynung nach/
darauß die unbetrügliche Folge deß Gesprächs,
welches Er gehöret hatte / und den Wachsthum
einer Neigung erkannte/ welche sich nicht mehr
verbarg / sondern völlig gantz und gar geäußert
hatte; Schaue/schaue / ruffte Er auß/ unbarm-
hertzige kel-me, die Frucht Deiner verderblichen
Anschläge / Meine Printzessin liebet meinen
Mir-Buhler/es ist wahr/ aber Ihre Beschei-
denheit hielte Sie noch ohne dich davon ab/Sie
wolte noch vorhero eine Liebe auf die Probe se-
tzen/ daran Sie vielleicht billicher massen zweif-
feltt/ aber was sage ich/ fieng Er wiederum an;
D Kan