Sechstes Kapitel
Die Mietskaserne als letzte Ritterburg
Die Bilderstellen dar: Fliegeraufnahme eines Berliner Wohnbau-
dlocks der Vorkriegszeit (mit freundlicher Erlaubnis des Stadt-
baurats Vv. Martin Wagner, Berlin) — Bebauungsvorschlag für
die Iarre-Strahe in Hamburg, von Karl Schneider — Zwei Miet-
häuser in Frankfurt a.M. (Zeil 17) — Berlin: Pücklsr-Strahe 13 —
Berlin: Alexandrinen-Strasze 17 — Typischer Grundriß einer
Berliner Mietskaserne — Rummelplatz Nordpark, Berlin —
Otto Wagner, Idealentwurf für ein Museumsviertel (mit freund-
licher Erlaubnis des Verlages Ernst Wasmutb A.-G., Berlin)
/^^ewiß, die Bewunderung für Rost und Patina,
V^/so wendet mancher Leser vielleicht ein, mag eine
Marotte sein. Aber ist sie nicht unschuldig, diese
Liebhaberei? Was kann sie viel schaden?
Wir würden ihr nicht so viele Aufmerksamkeit zu-
wenden, wenn wir sie für unschuldig hielten.
Schuldig ist sie ganz wesentlich mit an der Unzu-
länglichkeit unserer Wohnungen; schuldig am zweiten
Hinterhaus, am dritten Ouergebäude, am vierten Hof.
Die Mietskaserne ist die letzte Ritterburg. Und
jetzt, da nach dem Kriege neue Städtebauordnungen
die Mietskaserne abzubauen beginnen (in Berlin z.B.
ist sie seit Ende 1923 faktisch erledigt), und da ein
neues Preußisches Städtebaugesetz bearbeitet wird,
rüsten die Ritter von Grund und Boden schon zur
Verteidigung ihrer heiligen Rechte.
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Die Mietskaserne als letzte Ritterburg
Die Bilderstellen dar: Fliegeraufnahme eines Berliner Wohnbau-
dlocks der Vorkriegszeit (mit freundlicher Erlaubnis des Stadt-
baurats Vv. Martin Wagner, Berlin) — Bebauungsvorschlag für
die Iarre-Strahe in Hamburg, von Karl Schneider — Zwei Miet-
häuser in Frankfurt a.M. (Zeil 17) — Berlin: Pücklsr-Strahe 13 —
Berlin: Alexandrinen-Strasze 17 — Typischer Grundriß einer
Berliner Mietskaserne — Rummelplatz Nordpark, Berlin —
Otto Wagner, Idealentwurf für ein Museumsviertel (mit freund-
licher Erlaubnis des Verlages Ernst Wasmutb A.-G., Berlin)
/^^ewiß, die Bewunderung für Rost und Patina,
V^/so wendet mancher Leser vielleicht ein, mag eine
Marotte sein. Aber ist sie nicht unschuldig, diese
Liebhaberei? Was kann sie viel schaden?
Wir würden ihr nicht so viele Aufmerksamkeit zu-
wenden, wenn wir sie für unschuldig hielten.
Schuldig ist sie ganz wesentlich mit an der Unzu-
länglichkeit unserer Wohnungen; schuldig am zweiten
Hinterhaus, am dritten Ouergebäude, am vierten Hof.
Die Mietskaserne ist die letzte Ritterburg. Und
jetzt, da nach dem Kriege neue Städtebauordnungen
die Mietskaserne abzubauen beginnen (in Berlin z.B.
ist sie seit Ende 1923 faktisch erledigt), und da ein
neues Preußisches Städtebaugesetz bearbeitet wird,
rüsten die Ritter von Grund und Boden schon zur
Verteidigung ihrer heiligen Rechte.
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