Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
7

I. Grundzüge des Gummidrucks.

3 K2 Cr2 O7 — Cr2 03 • Ci' O3
(Doppelt (Chromsaures
chromsaures Kali, Chromoxyd,
Kaliumbichromat) Chromsuperoxyd)

Man mischt Wasser- (Aquarell- oder Tempera-)
Farbe in Tuben mit einer Auflösung von Gummi ara-
bicum und einer Lösung von Bichromat und verreibt
sie unter einander. Die Mischung trägt man sehr
dünn auf gut geleimtes gewöhnliches Zeichenpapier
auf. Dieses wird nun im Dunkeln getrocknet und
unter einem photographischen Negativ belichtet. In
vollem Tageslicht lässt man dann die Kopie sich im
Wasser entwickeln. Zuletzt wird der Abzug getrocknet.
Das ist das ganze Verfahren des Gummidrucks.
Chemisch gehört er zu den Chromatverfahren. Diese
beruhen darauf, daß die Bichromate, wie Kalium- oder
Ammoniumbichromat, lichtempfindlich sind in Gegenwart-
organischer Reduktionsmittel. Wenn sie in Verbindung mit
organischen Substanzen, wie Gummi arabicum, Gelatine,
Zucker, Papier, dem Licht ausgesetzt werden, verlieren sie
einen Teil ihres Sauerstoffs, der die organische Substanz
oxydiert, und werden dabei selbst zu chromsaurem Chromoxyd
reduziert, wie folgende chemische Gleichung ausdrückt:
+ 3 K2 Cr O4 + 3 0
(Einfach (Sauer-
chromsaures Kali, stoff)
Kaliummonochromat)
 
Annotationen