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verwenden, vorausgesetzt, daß ihre Qualität dieselbe ist.
Staubfarben (trockene Farben) sind kaum zu empfehlen.
Die billigen Sorten sind nicht sehr fein gerieben; die besten
sind unwesentlich billiger als feuchte und unangenehm zu
handhaben. Viel bequemer sind die feuchten Farben in
Zinntuben. Sie sind denen in Stücken vorzuziehen, da bei
ihnen das langwierige Anreiben fortfällt. In dem fertigen
Fabrikat ist ungefähr zur Hälfte Farbe, zur Hälfte Binde-
mittel enthalten, doch wechselt das Verhältnis bei den
einzelnen Farbtönen etwas. Das Bindemittel selber ist bei
den Aquarell- und bei den Temperafarben ein verschiedenes,
es besteht aus Gummi, Glyzerin, Eiweiß, gallsauren Salzen u.a.
Für uns ist es wichtig, daß diese Zusätze den chemischen
Vorgang beim Gummidruck nicht ungünstig beeinflussen,
ja z. T. ihn befördern. Aquarellfarbe gibt einen weniger
stumpfen, mehr leuchtenden Ton als Temperafarbe, die matt
auftrocknet.
Teerfarben müssen ausgeschlossen werden, da sie den
Papierstoff auch in den Lichtern färben und zu unbeständig
sind, z. B. Scharlachlack, Mauve (Anilinviolett). Von den
hervorragenden Firmen werden diese, die durch ihren Ton
bestechen, auch direkt als unbeständig angegeben. Unter
den billigeren Farben des Handels finden sich solche, die,
um sie lebhafter zu machen, mit Teerfarben oder Teerfarb-
lacken „geschönt“ sind, so Krapplack, Indischgelb, Kobalt.
Das ist der Lichtechtheit abträglich, und die Lichter werden
dadurch auch bei wohl präparierten Papieren gefärbt. Man
prüft solche verdächtigen Farben, indem man sie mit starkem
Alkohol und etwas Ammoniak anreibt und die Mischung
auf ein Filter bringt. Die abfiltrierte Flüssigkeit darf nicht
die geringste Färbung zeigen.
Außer der Lichtechtheit muß man von den für den
Gummidruck verwendbaren Farben verlangen, daß sie sich
in der Chromatlösung und im Klärbade nicht zersetzen.
 
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