ALICEFRIED
bedeutet, hier aber ein energisch betontes Ab-
schließen der Komposition nach außen.
Es könnte nach dem bisher Gesagten scheinen, daß
der Stich nur in Bezug auf das Sujet als Vorbild des
Reliefs zu betrachten sei. Bei näherer Betrachtung
beider Werke ergibt sich aber sofort, daß sich das
Relief auch in der Komposition ziemlich eng an den
Stich anlehnt. Zunächst sind die Kinder in prinzipiell
gleicher Haltung wie auf dem Stich wiedergegeben.
Das auf der rechten Seite befindliche Kind, en face
gesehen, blickt aus dem Bilde heraus und faßt mit
beiden Händen seine Schlange. Das linke ist im
Profil dargestellt und der Frau zugeneigt, wobei der
rechte Arm den Körper überschneidet, der linke
hinter der Frau verschwindet1. Von zahlreichen
kleinen Details abgesehen, die sich beim aufmerk-
samen Vergleich der Abbildungen von selbst ergeben,
sei nur noch darauf verwiesen, daß das Relief die
Spiralrollungen und Windungen der Schwänze genau
an den gleichen Stellen bringt, an denen sie sich auf
dem Stiche befinden. Selbst die Blattendungen der
Schwänze auf letzterem sind an den entsprechenden
Stellen auf dem Relief durch eine Form ersetzt, die
auf einer Umformung des Vorbildes in dem gleichen
Sinn beruht, wie sie das Verschieben der Kinder an
die Ecken bedeutet hat. Schwere Voluten rollen
sich über den Köpfen der Kinder aus dem Sockel
hervor und vollenden den Eindruck des Einmaligen,
kompositionell vollständig Abgeschlossenen. Hier ist
also eine Form, die durch ihre Überleitungsmöglich-
keit nach allen Richtungen unendlich wiederholbar
erscheint, in eine einmalige, völlig abgeschlossene,über-
setzt worden. Das bedeutet zugleich die Transforma-
tion eines rein schmückend gedachten in ein dar-
stellendes Motiv, und darauf zielen auch alle übrigen
Umwandlungen hin, die das Vorbild erfahren hat.
1 In dem Relief wird dies nicht ganz deutlich.
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bedeutet, hier aber ein energisch betontes Ab-
schließen der Komposition nach außen.
Es könnte nach dem bisher Gesagten scheinen, daß
der Stich nur in Bezug auf das Sujet als Vorbild des
Reliefs zu betrachten sei. Bei näherer Betrachtung
beider Werke ergibt sich aber sofort, daß sich das
Relief auch in der Komposition ziemlich eng an den
Stich anlehnt. Zunächst sind die Kinder in prinzipiell
gleicher Haltung wie auf dem Stich wiedergegeben.
Das auf der rechten Seite befindliche Kind, en face
gesehen, blickt aus dem Bilde heraus und faßt mit
beiden Händen seine Schlange. Das linke ist im
Profil dargestellt und der Frau zugeneigt, wobei der
rechte Arm den Körper überschneidet, der linke
hinter der Frau verschwindet1. Von zahlreichen
kleinen Details abgesehen, die sich beim aufmerk-
samen Vergleich der Abbildungen von selbst ergeben,
sei nur noch darauf verwiesen, daß das Relief die
Spiralrollungen und Windungen der Schwänze genau
an den gleichen Stellen bringt, an denen sie sich auf
dem Stiche befinden. Selbst die Blattendungen der
Schwänze auf letzterem sind an den entsprechenden
Stellen auf dem Relief durch eine Form ersetzt, die
auf einer Umformung des Vorbildes in dem gleichen
Sinn beruht, wie sie das Verschieben der Kinder an
die Ecken bedeutet hat. Schwere Voluten rollen
sich über den Köpfen der Kinder aus dem Sockel
hervor und vollenden den Eindruck des Einmaligen,
kompositionell vollständig Abgeschlossenen. Hier ist
also eine Form, die durch ihre Überleitungsmöglich-
keit nach allen Richtungen unendlich wiederholbar
erscheint, in eine einmalige, völlig abgeschlossene,über-
setzt worden. Das bedeutet zugleich die Transforma-
tion eines rein schmückend gedachten in ein dar-
stellendes Motiv, und darauf zielen auch alle übrigen
Umwandlungen hin, die das Vorbild erfahren hat.
1 In dem Relief wird dies nicht ganz deutlich.
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