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Benndorf, Otto ; Hirschfeld, Otto
Festschrift zur fünzigjährigen Gründungsfeier des Archäologischen Instituts in Rom — Wien, 1879

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https://doi.org/10.11588/diglit.661#0024
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gezogene spätattische Bronzemünze*), an die mich Julius Friedländer er-
innert, gibt keinen Aufschluss; auf ihrem Revers hält die nach rechts neben
einer Säule stehende mit Helm und Lanze bewaffnete Göttin in der rechten
Hand einen kleinen runden Gegenstand, der nach Beulö's eigener Beob-
achtung, welche vier im Berliner Milnzcabinet befindliche Exemplare bestä-
tigen, zu undeutlich ist, um eine bestimmte Deutung zu erlauben und jedes-
falls die für den Granatapfel Überall charakteristischen Kelchblätter nicht
aufweist. Vielleicht ist ein Loossteinchen in Beziehung auf Sieg gemeint,
wie Athena vor einer Loosurne in die sie ein Steinchen wirft auch sonst
auf Münzen, Piombi, in Lampendarstellungen, Reliefs und dergleichen des
Oefteren so vorkommt. Bessere Gewähr kann dagegen ein bekanntes schwarz-
figuriges Vasenbild zu bieten scheinen, welches Eduard Gerhard zuerst ver-
öffentlicht und Otto Jahn seinem eigenthümlichen kunstgeschichtlichen Werthe
nach eingehender erläutert hat **). Wie die beistehende Verkleinerung veran-

schaulicht, gibt die Athena dieses Bildes in der That ganz den Eindruck
einer Cultusstatue, und die Priesterin mit dem Lustrationszweig, der Altar
mit dem brennenden Feuer und das vor ihm stehende Thier setzen ausser

•} Beulä monnaies d'Athenes p. S89 f.

'*) E. Gerhard au5erles1.ru: Vuscnbilder Taf. »4». 1, 1 IV p. 114 ff., Otto Jahn de an-
liqu i-itu:-. Mintfit sn:i:;l,i;ri$ Atiicis p. 5 ff. tab. i i. Nach der Angabe Otto Jahns soll
sich da«. Uefasä, eine aus Eiruneu stammende Hydri», im Berliner Museum befinden; dort
ist sie aber nicht vorhanden, wie Mas Franke! mich vergewissert.
 
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