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linken Schulter gesunken ist, und um die Beine den Mantel, der breit über den
Sessel fällt und unter der linken Achsel eingeklemmt ist. Auf Kopf und Schultern
liegt ein Schleiertuch (reticulum), im Haar eine Stephane. An beiden Handgelenken
ein gewundenes Band. Von den beiden Knaben der Medea ist der ältere, mit
Blumen in dem vorn aufgehobenen Mantel, vor die Kreusa hingetreten; den Kopf
wendet er halb zurück. Hinter ihm kommt der jüngere, eine Scheitellocke im
Haar, herbei, zur Kreusa aufblickend und auf den vorgestreckten Armen einen
verzierten Teller mit dem gewundenen Kranz tragend; sein Mantel ist auf der
rechten Schulter geknüpft. Hinter den Knaben stehen in umgekehrter Reihenfolge,
als es sonst üblich ist, der Brautführer und die Amme der Kreusa, beide dieser
zugewandt und niederblickend. Der Brautführer, mit schwachem Flaum an der
Wange, einen wulstigen Kranz auf dem Kopf, die rechte Brust entblöfst, hält in
der Linken zwei Mohnstengel, in der Rechten einen zierlichen runden Stab, die
Fackel, deren Ende im Reliefgrund verschwindet. Die alte Amme, deren. Hände
nicht sichtbar werden, ist mit der von der rechten Schulter gleitenden Tuilica
und dem Mantel bekleidet, der mit einem Wulst quer um die Brust gezogen ist;
auf dem Kopfe trägt sie das kurze Tuch. Endlich steht links am Rande der
Vorderseite, mit dem linken Ellbogen auf einen Pfeiler gelehnt und den Knaben
zuschauend, Jason. Den Mantel um den Unterkörper und linken Unterarm ge-
schlungen, mit schwachem Flaum an der Wange, hat er den linken Fufs zurück-
gesetzt und die Rechte auf die Hüfte gelegt.

Im Hintergrund der zweiten Scene, dem Tod der Kreusa, ist zur Bezeich-
nung des Brautgemaches ein Tuch ausgespannt. . Davor steht auf hohem Scamnum
das Ehebett, doch ist davon nur die rechte obere Ecke sichtbar. Kreusa, im
Chiton mit kurzem Ueberschlag und im Mantel, der vom linken Arm her um die
Beine gezogen ist, hat, den Kopf zurückwerfend und die rechte Hand gen Himmel
streckend, die linke ebenfalls flehend geöffnet, in hastiger Bewegung den linken
Fufs auf den Boden gesetzt, während sich der rechte noch auf dem Scamnum
befindet. Das Haar, in dem der gewundene Kranz liegt, ist aufgelöst und zum
Teil wie brennend emporgerissen. Hinter Kreusa hat, sich ihr zuneigend, die Linke
weit ausstreckend und mit der Rechten das Haar raufend, Kreon den linken Fufs
auf das Scamnum gesetzt. Er ist mit hochgegürtetem, kurzärmeligem Rock, dem
auf der linken Schulter gehefteten Mantel und mit Schuhen bekleidet. In dem
vollen Haar trägt er eine Binde. Ueber seinem Rücken wird der Kopf und die
bekleidete Schulter eines jugendlichen Doryphoros sichtbar, der sich dem links
stehenden (Pos. 2, r.) und die Scene abschliefsenden Jason zuwendet. Jason lässt
den rechten Arm herabhängen und hält mit der Linken einen Zipfel der Chlamys
empor, um ihn vor das Gesicht zu ziehen. Sein Glied, das jetzt fehlt, war an-
gesetzt. Vor seinem linken Fufs liegt am Boden ein Helm, auf dem Bügel mit
Rankenlinien, oben mit einem Greif verziert. Der Fufsboden ist unter Kreon und
Jason ein wenig über den sonstigen Reliefrand vorgezogen.

Ort der dritten Scene ist, wie die Walze andeutet, die Palästra. Hier laufen
die beiden Knaben, um einen Ball streitend, nach rechts, der jüngere mit der
 
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