Numa Pompilius. 1 «>
Das Bildnis seines Kopfes besitzen wir noch auf Münzen der
Calpurnier und der Marcier, welche Geschlechter, wie auch die Pom-
ponier, Pinarier' und Aemilier 2, ihren Stammbaum auf diesen König
zurückführten.
C. Marcius Censorinus, wahrscheinlich der im ersten Bürgerkrieg
(81 v. Chr.) gefallene Marianer3, schlug Bronzemünzen (Münztaf. I. 6)
und Denare mit den vereinigten Köpfen des Numa und des Ancus, der
Numakopf vorn4; Cn. Calpurnius Piso, beim Ausbruch des zweiten
Bürgerkriegs Proquaestor des Pompejus in Spanien (49 v. Chr.), einen
Denar mit dem Numakopf allein (Münztaf. I. 5)6. Ausserdem giebt
Cohen (pl. LI. Calpurnia 8) noch eine Bronzemünze des Cabinets
Bunbury aus augusteischer Zeit mit demselben Kopf.
Uebereinstimmend trägt Numa auf denselben Bart und Diadem;
letzteres von der Stirn durch einen Kranz von Haaren getrennt, mit
seinen Enden schleifenartig in den Nacken fallend. Aber auf dem Denar
des Calpurnius ist das Diadem breit und mit den Buchstaben seines
Namens (N V M A) beschrieben 6, auf den Münzen des Marcius schmal
und manchmal doppelt. Dort ist der Bart schlicht und in eine Spitze
auslaufend, hier gelockt und anschliessend. Dort sind die Formen
von conventioneller, aber bestimmter Altertümlichkeit, hier haben
sie einen rohen und stillosen Charakter.
Bei der calpurnischen Münze, deren Kopf ähnlich auf der Bronze
des Cabinets Bunbury wiederkehrt, lässt es sich nicht verkennen,
dass wir es wie bei Romulus, und zwar fast noch deutlicher als dort,
mit einem überlieferten Typus zu thun haben. Derselbe bietet zu-
gleich eine Handhabe für die Zeitbestimmung nach der einen Rich-
tung hin, indem seine Entstehung nicht wohl früher als an das Ende
des 4. Jahrhunderts v. Chr. gesetzt werden kann. Denn erst unter
Alexander dem Grossen und seinen Nachfolgern kam die Stirnbinde
als königliches Abzeichen auf. Die Statue des Numa auf dem Capitol
1 Plut. Numa 21.
2 Plut. Numa 8.
• 8 Mommsen Gesch. d. röm. Münzw. p. 606.
* Cohen Med. cons. pl. LVIII Marcia 9. 10; pl. XXVI Marcia 7.
6 Cohen pl. X Calpurnia 25.
6 Was Platner (Beschreib, d. St. R. III. 2 p. 480 Anm.) fälschlich für eine
Spitzenkrone nahm. — Wegen der Breite der Binde könnte man auch an ein
priesterliches Abzeichen denken, wie bei der weiblichen Figur des Vaticans
in der S. a. croce greca N. 567 (abgeb. Pio Clem. III. 20). Allein sie hat doch
gewiss dieselbe Bedeutung wie die auf den marcischen Münzen, und bei Numa
dieselbe wie bei Ancus. Bei letzterem aber (vgl. bes. Münztaf. I. 7) ist der Cha-
rakter des Diadems vollkommen klar.
Das Bildnis seines Kopfes besitzen wir noch auf Münzen der
Calpurnier und der Marcier, welche Geschlechter, wie auch die Pom-
ponier, Pinarier' und Aemilier 2, ihren Stammbaum auf diesen König
zurückführten.
C. Marcius Censorinus, wahrscheinlich der im ersten Bürgerkrieg
(81 v. Chr.) gefallene Marianer3, schlug Bronzemünzen (Münztaf. I. 6)
und Denare mit den vereinigten Köpfen des Numa und des Ancus, der
Numakopf vorn4; Cn. Calpurnius Piso, beim Ausbruch des zweiten
Bürgerkriegs Proquaestor des Pompejus in Spanien (49 v. Chr.), einen
Denar mit dem Numakopf allein (Münztaf. I. 5)6. Ausserdem giebt
Cohen (pl. LI. Calpurnia 8) noch eine Bronzemünze des Cabinets
Bunbury aus augusteischer Zeit mit demselben Kopf.
Uebereinstimmend trägt Numa auf denselben Bart und Diadem;
letzteres von der Stirn durch einen Kranz von Haaren getrennt, mit
seinen Enden schleifenartig in den Nacken fallend. Aber auf dem Denar
des Calpurnius ist das Diadem breit und mit den Buchstaben seines
Namens (N V M A) beschrieben 6, auf den Münzen des Marcius schmal
und manchmal doppelt. Dort ist der Bart schlicht und in eine Spitze
auslaufend, hier gelockt und anschliessend. Dort sind die Formen
von conventioneller, aber bestimmter Altertümlichkeit, hier haben
sie einen rohen und stillosen Charakter.
Bei der calpurnischen Münze, deren Kopf ähnlich auf der Bronze
des Cabinets Bunbury wiederkehrt, lässt es sich nicht verkennen,
dass wir es wie bei Romulus, und zwar fast noch deutlicher als dort,
mit einem überlieferten Typus zu thun haben. Derselbe bietet zu-
gleich eine Handhabe für die Zeitbestimmung nach der einen Rich-
tung hin, indem seine Entstehung nicht wohl früher als an das Ende
des 4. Jahrhunderts v. Chr. gesetzt werden kann. Denn erst unter
Alexander dem Grossen und seinen Nachfolgern kam die Stirnbinde
als königliches Abzeichen auf. Die Statue des Numa auf dem Capitol
1 Plut. Numa 21.
2 Plut. Numa 8.
• 8 Mommsen Gesch. d. röm. Münzw. p. 606.
* Cohen Med. cons. pl. LVIII Marcia 9. 10; pl. XXVI Marcia 7.
6 Cohen pl. X Calpurnia 25.
6 Was Platner (Beschreib, d. St. R. III. 2 p. 480 Anm.) fälschlich für eine
Spitzenkrone nahm. — Wegen der Breite der Binde könnte man auch an ein
priesterliches Abzeichen denken, wie bei der weiblichen Figur des Vaticans
in der S. a. croce greca N. 567 (abgeb. Pio Clem. III. 20). Allein sie hat doch
gewiss dieselbe Bedeutung wie die auf den marcischen Münzen, und bei Numa
dieselbe wie bei Ancus. Bei letzterem aber (vgl. bes. Münztaf. I. 7) ist der Cha-
rakter des Diadems vollkommen klar.