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Bernoulli, Johann Jacob
Römische Ikonographie (Band 2,1): Die Bildnisse der römischen Kaiser: Das julisch-claudische Kaiserhaus — Berlin, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.663#0234
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Auf sie bezogene Denkmäler.

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53 (Dütschke Ant. Bildw. III. Nr. 129; Phot. Alinari 11278), gehört
nach der Haartracht und dem Gesichtscharakter eher zu den Agrip-
pinaköpfen. lieber dem Gewände ein von Schulterbändern getragener
Brustlatz, wie bei der Pariser Büste (unten Nr. 13).

Nr. 11. Büste in Venedig Nr. 177 (Dütschke A. B. V. Nr. 241,
abg. Zanetti I. 8), ungefähr mit der Antoniamünze stimmend, nach
Dütschke antik, nach Valentinelli eine Arbeit des 16. Jahrhunderts1.

Nr. 12. Statue im Lou vre, S. des Augustus, aus der Samml. Cam-
pana (abg. Taf. XIV)2, überlebensgross, schreitend, die Bechte in den
Mantel eingeschlagen und auf die Brust gelegt, mit der Linken den Saum
desselben über dem Knie fassend. Der Kopf ist aufgesetzt und dürfte,
weil von dem verdächtigen gelblichen Campana'schen Marmor, in Be-
ziehung auf seine Echtheit noch genauer zu untersuchen sein. Er
entspricht vollkommen der Bronzemünze der Antonia, nur die Scheitel-
linie ist etwas mehr nach vorn gesenkt; Nase und Stirn bilden einen
unmerklichen Winkel, Mund und Kinn treten zurück. Längs den
Schläfen am Saume der Haare eine Reihe von Kräusellöckchen.

Nr. 13. Büste ebenda, aus der Sammlung Campana (abg.
d'Escamps Marbr. ant. Taf. 68)s, mit Haar binde, welche aber nur
über der Stirn sichtbar, indem sie sogleich unter den Seitenhaaren
verschwindet. Hinter den Ohren je eine Höhlung zum Einsetzen von
Schulterlocken; sonst der vorigen sehr ähnlich und wohl dieselbe
Person darstellend. Beachtenswert die Löcher über den Ohren und auf
dem Scheitel, welche auf einen ehemals angebrachten Schmuck (Kranz)
weisen, und die Tragbänder auf den Schultern. Dass die Büste sicher
antik, möchte ich nicht behaupten.

Nr. 14. Lebensgrosser Kopf im Museo arqueologico zu Madrid,
aus der Sammlung Salamanca, also aus Italien stammend; die Nase
leider in ihrer ganzen Länge abgeschlagen. Die Haare leicht gewellt,
nicht sehr stramm über die Ohren gelegt, und hinten als Zöpfchen
(abgebrochen) herabhängend. Kurze Stirn, regelmässig geschwungene
Brauen, markierte Mundwinkel; könnte den Münzen nach sehr wohl
Antonia sein. Aus der gleichen Sammlung stammt bekanntlich auch
der Kopf des jüngeren Drusus daselbst (s. oben p. 201, Nr. 3), der
jedoch von grösserem Massstab.

1 Meinen JSTotizen zufolge wäre Kopf und Büste aus einem Stück, in wel-
chem Fall Valentinelli ohne Zweifel Recht hätte; denn der moderne Ursprung des
Bruststücks liegt auf der Hand. Indes Dütschke behauptet, dass das letztere er-
gänzt sei; und ohne hierüber im Klaren zu sein, kann ich mich weder für noch
gegen die Echtheit entscheiden.

2 S. Cataloghi del M. Camp. Cl. VH. Nr. 11«).

3 Cataloghi a. a. O. Kr. 163.
 
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