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https://doi.org/10.11588/diglit.3198#0003
- î) Es muss scliön und richtig gezeichnete und keine schlecht gesiochene Kupfer
haben, weil nichts wichtiger iß, als das Auge des Kindes, gleich vorn Anfänge an,
nur an wahre Darstellung der Gegenstände, richtige Verhältnisse, Eindrücke und
Begrisse, die es der Seele geben kann, und an schöne Formen und guten Geschmack
zu gewöhnen. Man kann nicht glauben, wie begierig die Einbildungskraft eines
Kindes die erßen bildlichen Eindrücke fasst, wie feit ße dieselbeu hält, und wie
schwer es hernach iß, falschc Bilder und Begriffe, die sie dadurch empsicng, in
der Folge wieder wegzuschaffen. Gute oder schlechte Kupfer thun hierbey alles,
und können bey Kindern entweder grossen Nutzen oder wahres Unheil ßiften.
Ein dergleichen Bilderbuch muss daher durchaus nicht von einem Zeichner nur
aus der Idee hingezeichnet und komponirt werden, denn Ein Zeichner iß mei-
ßcns nur in Darsiellung Einer Art von Gegenßänden, z. B. Menschen, zahmen
Vieh, wilden Thieren, Vögeln, Blumen u. s. w. ganz Meisier, und in allen an-
dern unwahr und manierirt; sondern es muss vom Rédacteur mit Sachkenntniss,
Auswahl und gutem Geschmacke, aus einer grossen Menge Werke, deren man
jedes für das vollkommensie in diesem oder jenem Fache hält, zusammengetragen
und sorgfältig kopirt werden.
2) Es muss nicht zu viele und zu sehr verschiedene Gegensiände auf Einer
Tafel zusammendrängen; sonß verwirrt es die Imagination des Kindes und zer-
sireut seine Aufmerksamkeit, wenn der Lehrer sie gern auf einen einzigen Gegcn-
ßand der Tafel heften möchte. Das Auge des lebhaften Kindes sseht ganz anders
als das Auge des Mannes, das sich beschränken und ahsirahiren kann. Das Kind
aber sicht die ganze Menge höchsi verschiedener Bilder und Gegensiände, die auf
der Tafel zusammen siehen, alle auf einmal, springt mit seiner lebhaften Imagi-
nation von einem zum andern über, und so isis dann dem Lehrer nicht möglich,
seines Zö<din°-s Aufmerksamkeit nur auf Einen Gcgenßand zu fixiren. Die Kupser
zu Basedows Elementar-Werke und noch mehr Stoys Bilderakademie haben diesen
wesentlichen Fehler,
s)
haben, weil nichts wichtiger iß, als das Auge des Kindes, gleich vorn Anfänge an,
nur an wahre Darstellung der Gegenstände, richtige Verhältnisse, Eindrücke und
Begrisse, die es der Seele geben kann, und an schöne Formen und guten Geschmack
zu gewöhnen. Man kann nicht glauben, wie begierig die Einbildungskraft eines
Kindes die erßen bildlichen Eindrücke fasst, wie feit ße dieselbeu hält, und wie
schwer es hernach iß, falschc Bilder und Begriffe, die sie dadurch empsicng, in
der Folge wieder wegzuschaffen. Gute oder schlechte Kupfer thun hierbey alles,
und können bey Kindern entweder grossen Nutzen oder wahres Unheil ßiften.
Ein dergleichen Bilderbuch muss daher durchaus nicht von einem Zeichner nur
aus der Idee hingezeichnet und komponirt werden, denn Ein Zeichner iß mei-
ßcns nur in Darsiellung Einer Art von Gegenßänden, z. B. Menschen, zahmen
Vieh, wilden Thieren, Vögeln, Blumen u. s. w. ganz Meisier, und in allen an-
dern unwahr und manierirt; sondern es muss vom Rédacteur mit Sachkenntniss,
Auswahl und gutem Geschmacke, aus einer grossen Menge Werke, deren man
jedes für das vollkommensie in diesem oder jenem Fache hält, zusammengetragen
und sorgfältig kopirt werden.
2) Es muss nicht zu viele und zu sehr verschiedene Gegensiände auf Einer
Tafel zusammendrängen; sonß verwirrt es die Imagination des Kindes und zer-
sireut seine Aufmerksamkeit, wenn der Lehrer sie gern auf einen einzigen Gegcn-
ßand der Tafel heften möchte. Das Auge des lebhaften Kindes sseht ganz anders
als das Auge des Mannes, das sich beschränken und ahsirahiren kann. Das Kind
aber sicht die ganze Menge höchsi verschiedener Bilder und Gegensiände, die auf
der Tafel zusammen siehen, alle auf einmal, springt mit seiner lebhaften Imagi-
nation von einem zum andern über, und so isis dann dem Lehrer nicht möglich,
seines Zö<din°-s Aufmerksamkeit nur auf Einen Gcgenßand zu fixiren. Die Kupser
zu Basedows Elementar-Werke und noch mehr Stoys Bilderakademie haben diesen
wesentlichen Fehler,
s)