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https://doi.org/10.11588/diglit.3198#0133
Infecten. IL
B. I. No. 40.
MERKWÜRDIGE INSECTE N.
Laternenträger.
No. x» Der
( Fui gor a laternaria. )
n
^ er Laternen träger ist ein gessügeltes ziemlich
grosses InRct, das nur in heissen Ländern, vor-
2üglich aber in Surinam in Südamerika lebt, und
Ichon gezeichnet und coiorirt ist. Sein grosser
hohler trompetenartiger Rüssel glänzt bey Nacht
10 hell wie ein Licht, und so stark, dass die
Amerikaner sseh dieser Insecten im Zimmer statt
ejncs Lichts, und des Nachts auf dem Wege, siatt
cmer Laterne bedienen, indem lie sie an die Fiisse
P'ler an einen Stock anbinden. Sie leben von
LIurr.cn , und sind ganz unschädlich.
^To, 2, Die wandernde Heuschiecke.
( Grillus migratorius. )
Es giebt mehrere Arten Heuschreckcn, grosse
kleine, davon die Europäischen unschädlich
,!nh ; die weit grössern Afrikanischen und Asiati-
cllen aber, die oft einen Finger lang und dick
'nd, verwüsten zuweilen ganze Länder, kommen
jmt Ostwind in Ungeheuern Scliaaren , die wie
c tvvarze Wolken die Sonne verflnstern, gezogen,
jd'd fressen, wo lie niedersallen, viele Meilen weit
ji'ub , Getraide und Gras und alles Grtine weg.
tese Verheerungen richtet vorzüglich dieAsiati-
11 JZ l1anderiide Hcufchreeke an, die sseh gewöhn-
1 in den Steppen der Tatarey aufhält, wie
Zugvögel wandert, und nicht eher weiter
" lt:, als bis lie in einer Gegend alles verheeret
• Sie sind in die sein Jahrhunderte nürdrey-
jj a.’ neralich im Jahre 1730, i?47 und 174g; bis
ch 1 eutschland mit Ostwinden gekommen.
■^T°>- 3* Das wandelnde Blatt,
oder die Fangheuschreche.
( Mnntis religiofa. )
Eu- lC C ^rt ^e^'t ’a c^en w'‘rmern Ländern von
and<Ta’ ht unschädlich, und nährt sseh blos von
VOn7 insecten, die sie mit Springen fängt; da-
le die FangheuJ chrecke heilst.
No, 4, Die Cicade»
jj. _ ( Cicada plebeja.)
es d® Eicade lebt sast in allen Weltthcilen, und
tetlülc t eme grosse Menge verschiedener Ar-
’ v°n der Grösse einer Linie an bis zu der
hier gezeichneten. Sie hat einen breiten Kopf,
unterwärts gebognen Rüssel, und vier glasartige
durchsichlige Flügel mitbunten Ribben. Gegen-
wärtige Fig. 4. ist die grosse Italienische, die sseh
auf Bäumen aufhält, und wovon die Männchen
eine Art von Gesang haben. In China gehören
sie unter die Lieblings-Thierchen der Damen, die
lie in kleinen von Binsen zierlich geflochtenen.
Käfigen des Gesangs wegen in ihren Zimmern
haben. Sic nähren sseh vom Saste der Plauzen,
und sind unschädlich.
No, 5, Der Hercules - Käfer.
( Scarabaeus Hercules. )
Unter allen Käferarten, die bis zur Kleinheit
einer Käsemilbe herabgehen, ist dieser Käfer der
grösste. Er ist 5ï Zoll lang, wohnt inBrasilien
und andern Ländern der heissen Zone, und nährt
sseh vom Safte der Coccos - Palme und des Toddy-
Baums, deren Rinde er mit seinem scharfen Horne
durchsäget und den ausfliessendcn Saft trinkt.
Er ist übrigens den Menschen unschädlich. Alan
nennt ihn auch das jliegende Einhorn.
No. 6. Der Maykäfer,
( Scarabaeus Melolontha. )
Der Jlaykäler, dessen Vaterland der mittlere
Strich von Europa ist, ist für Gärten - und Acker-
bau eines der schädlichsten Insekten, weil er oft
in Ungeheuern Scliaaren erscheint, und alles Laub
in Gärten und Wäldern absrisst; hauptsächlich
aber, weil seine Raupen (Fig. 6, b.), diemanJEu-
gsrlinge nennt, sichiri der Erde aufhalten, und die
Wurzeln von jungen Bäumen, Gras und GeLraide
abfressen, so dass diese oft in ganzen Strecken ver-
dorren. Seine Fortpssanzung geschieht folgender-
massen. Wenn das Weibchen sseh begattet hat,
bohrt es sseh ein Loch in die Erde, legt seine gelbe
Eyerchen hinein,kommt wieder heraus, und üirbt
in etlichen Tagen. Aus dielen Eyern kommen
erst kleine Mailen, die hernach zu Engerlingen
(.Fig. 6. b.) werden, 4 Jahre lang fortwachsen,
und sseh endlich im Herb st c des vierten Jahres
ganz tief in die Erde graben, und sseh inMaykäfcr-
Puppen (Fig. 6. a.) verwandeln , woraus endlich
im May des sünften Jahres der Maykäfer hervor-
kömmt. Man Colite alle Maykäfer von den Bäu-
men abschütteln, sorgfähig auflesen und tödten.
B. I. No. 40.
MERKWÜRDIGE INSECTE N.
Laternenträger.
No. x» Der
( Fui gor a laternaria. )
n
^ er Laternen träger ist ein gessügeltes ziemlich
grosses InRct, das nur in heissen Ländern, vor-
2üglich aber in Surinam in Südamerika lebt, und
Ichon gezeichnet und coiorirt ist. Sein grosser
hohler trompetenartiger Rüssel glänzt bey Nacht
10 hell wie ein Licht, und so stark, dass die
Amerikaner sseh dieser Insecten im Zimmer statt
ejncs Lichts, und des Nachts auf dem Wege, siatt
cmer Laterne bedienen, indem lie sie an die Fiisse
P'ler an einen Stock anbinden. Sie leben von
LIurr.cn , und sind ganz unschädlich.
^To, 2, Die wandernde Heuschiecke.
( Grillus migratorius. )
Es giebt mehrere Arten Heuschreckcn, grosse
kleine, davon die Europäischen unschädlich
,!nh ; die weit grössern Afrikanischen und Asiati-
cllen aber, die oft einen Finger lang und dick
'nd, verwüsten zuweilen ganze Länder, kommen
jmt Ostwind in Ungeheuern Scliaaren , die wie
c tvvarze Wolken die Sonne verflnstern, gezogen,
jd'd fressen, wo lie niedersallen, viele Meilen weit
ji'ub , Getraide und Gras und alles Grtine weg.
tese Verheerungen richtet vorzüglich dieAsiati-
11 JZ l1anderiide Hcufchreeke an, die sseh gewöhn-
1 in den Steppen der Tatarey aufhält, wie
Zugvögel wandert, und nicht eher weiter
" lt:, als bis lie in einer Gegend alles verheeret
• Sie sind in die sein Jahrhunderte nürdrey-
jj a.’ neralich im Jahre 1730, i?47 und 174g; bis
ch 1 eutschland mit Ostwinden gekommen.
■^T°>- 3* Das wandelnde Blatt,
oder die Fangheuschreche.
( Mnntis religiofa. )
Eu- lC C ^rt ^e^'t ’a c^en w'‘rmern Ländern von
and<Ta’ ht unschädlich, und nährt sseh blos von
VOn7 insecten, die sie mit Springen fängt; da-
le die FangheuJ chrecke heilst.
No, 4, Die Cicade»
jj. _ ( Cicada plebeja.)
es d® Eicade lebt sast in allen Weltthcilen, und
tetlülc t eme grosse Menge verschiedener Ar-
’ v°n der Grösse einer Linie an bis zu der
hier gezeichneten. Sie hat einen breiten Kopf,
unterwärts gebognen Rüssel, und vier glasartige
durchsichlige Flügel mitbunten Ribben. Gegen-
wärtige Fig. 4. ist die grosse Italienische, die sseh
auf Bäumen aufhält, und wovon die Männchen
eine Art von Gesang haben. In China gehören
sie unter die Lieblings-Thierchen der Damen, die
lie in kleinen von Binsen zierlich geflochtenen.
Käfigen des Gesangs wegen in ihren Zimmern
haben. Sic nähren sseh vom Saste der Plauzen,
und sind unschädlich.
No, 5, Der Hercules - Käfer.
( Scarabaeus Hercules. )
Unter allen Käferarten, die bis zur Kleinheit
einer Käsemilbe herabgehen, ist dieser Käfer der
grösste. Er ist 5ï Zoll lang, wohnt inBrasilien
und andern Ländern der heissen Zone, und nährt
sseh vom Safte der Coccos - Palme und des Toddy-
Baums, deren Rinde er mit seinem scharfen Horne
durchsäget und den ausfliessendcn Saft trinkt.
Er ist übrigens den Menschen unschädlich. Alan
nennt ihn auch das jliegende Einhorn.
No. 6. Der Maykäfer,
( Scarabaeus Melolontha. )
Der Jlaykäler, dessen Vaterland der mittlere
Strich von Europa ist, ist für Gärten - und Acker-
bau eines der schädlichsten Insekten, weil er oft
in Ungeheuern Scliaaren erscheint, und alles Laub
in Gärten und Wäldern absrisst; hauptsächlich
aber, weil seine Raupen (Fig. 6, b.), diemanJEu-
gsrlinge nennt, sichiri der Erde aufhalten, und die
Wurzeln von jungen Bäumen, Gras und GeLraide
abfressen, so dass diese oft in ganzen Strecken ver-
dorren. Seine Fortpssanzung geschieht folgender-
massen. Wenn das Weibchen sseh begattet hat,
bohrt es sseh ein Loch in die Erde, legt seine gelbe
Eyerchen hinein,kommt wieder heraus, und üirbt
in etlichen Tagen. Aus dielen Eyern kommen
erst kleine Mailen, die hernach zu Engerlingen
(.Fig. 6. b.) werden, 4 Jahre lang fortwachsen,
und sseh endlich im Herb st c des vierten Jahres
ganz tief in die Erde graben, und sseh inMaykäfcr-
Puppen (Fig. 6. a.) verwandeln , woraus endlich
im May des sünften Jahres der Maykäfer hervor-
kömmt. Man Colite alle Maykäfer von den Bäu-
men abschütteln, sorgfähig auflesen und tödten.