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Beyträge zur Ergänzung der deutschen Litteratur- und Kunstgeschichte — 2.1794

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IV. Erziehungsgeschichte des Herzogs Friedrich Wilhelm zu Sachsen – zur naehern Kenntniß der paedagogischen Grundsaetze des 16ten Jahrhunderts.
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https://doi.org/10.11588/diglit.22509#0104
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Gnade des Heezogö Iohann Wilhclm, des Vaters
seines Zöglings, in eiuem sehr hohen Grade, aber
sein Glück war von keiner Dauer. Seine Feinde
suchten ihn zu siürzen, und dieser Anschlag gelung
nach dem Tode des Hcrzogs Iohann Wilhelm
i; 7 Z, da sie ihn bey Churfürst Augusi zu Sachsen
als Flacianer anklagten, und seine Entlassung be-
wirkten. Mit ihm wurden i6o Kirchen- und
Schullehrer als vermeinte Anhänger des streitsüchti«
gen Flacius aus dem Lande gebannet. Man er»
zählet (wenigsteus versichert es Gvtter in Melissan«
ders Leben), die verwitkwete Herzogin habe den
Churfürsten auf den Knien gebeten, das sirenge
Urtheil zu mildern und dem Lehrer ihres Sohnes
die Strafe der Ausbannung zu erlassen; abcr um-
sonst, denn er war einmal zum Opfer deö damalS
herrschenden Religionshasses besiimmt.

Nach seiner Entfernung ward D. Alldreas
Ellinger einstimmig, unter fehr annehmlichen Be«
dingungen, von den herzoglichen Räthen zum Lehrer
des jungen Herzogs erwählet; aber da er eben im
Vegriff war, dem Ruf zu folgen, ward auf die un«
erwiesene Anklage deS StallmeisterS, der ihn deS
FlacianiSmuö beschuldigte, der Plan vereitelt. El-
ltnger bezeugt darüber seinen Unwillen in einem
Schreiben an Georg Bersmann zu Leipzig voin

Iahr

sür unsere Zeiten i'hren Werth verloren. S.

6stt/i. Oorrc»' in ülo^üs ciaror. virorruir, gui .^Ircir-

brirZum illrrkrüruiic (leir. r/rz. 8.) p. rz. »nd cine

Abhandl. über MelissanderS Leben vvn Ioh- i5einr.

Ackex, Reet. in Rudvlstndt, 1717. 4. re.
 
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