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Das Buch für alle: illustrierte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für die Familie und Jedermann — 40.1905

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Heft 27
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https://doi.org/10.11588/diglit.59361#0585
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Ms?. IllnKvievte Fnurikien-Zeitung. Zahrg. nm


Dis l^rau des Konsuls.
Koman von Keinhold Ortmcrnn.
(bortsetzung.)


(Nachdruck verboten.)
er Konsul war völlig gebrochen. Niemals
hätte es Milner für möglich gehalten,
daß er den stolzen, aufrechten Mann in
solcher Verfassung vor sich sehen könnte.
Aber er fand es ganz natürlich, denn

er war selber noch immer in einer so furchtbaren
Aufregung, daß seine Kniee zitterten und daß seine
Stimme einen ganz veränderten, heiseren Klang an-
genommen hatte.
„Sie sollten nicht gleich an das Schlimmste denken,
Herr Konsul! Es wird ganz gewiß gelingen, Ihre
Gattin wieder herzustellen. Aber sollte es sich wirk-
lich um ein Verbrechen handeln und nicht bloß um
einen unglücklichen Zufall? Es hatte doch sicherlich
uiemaud einen Grund, auf Frau Magda zu schießen."
Der Konsul sah zu ihm auf mit einem Blick, in
dem sich die ganze Verzweiflung seines fassungslosen
Schmerzes offenbarte. „Vielleicht gibt es doch einen.

der einen Grund dazu hatte. Haben Sie denn vergessen,
was am Abend meines Hochzeitstages geschah?"
„Sie glauben, daß dieser verrückte Leuenhoff —"
Rudolf Gernsheim nickte. „Kein anderer ist der
Mörder. Er muß schon während des ganzen Abends
auf der Lauer gelegen haben, denn ich sah eine mensch-
liche Gestalt in den Hecken, als ich vorhin hinaus-
ging, Sie un^> Eva zu suchen."
„Aber der Mensch müßte doch vollkommen ver-
rückt sein, wenn er es getan hätte! Welche Wahn-
vorstellung könnte ihn getrieben haben, meuchlings
eine Dame zu überfallen, die ihm niemals etwas zu
leide getan?"


XXVII. ISS5.

Der Liäsvoläsplah unä ctas Storthinggebäucie in ehristiania- (S. S93)
 
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