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Lehrer : Erkläre mir den
Sinn des Sprichworts: „Wo
viel Licht ist, ist auch viel
Schatten."
Schüler: Der Schatten
ist die hohe Gasrechnung!
Wie war dir denn, als
der Schutzmann dich arre-
tierte?
— Ich fühlte mich wie ein
Jubilar bei der Festrede.
Was?
— Na ja, sichtlich ergriffen.
Ich beabsichtige, lieber
Freund, in London ein
Heiratsvermittlungsbüro für
Deutsche zu gründen. Das
Wort ist mir aber zu abge-
droschen, kannst du mir nicht
ein anderes passendes Wort
dafür sagen?
— O ja, nenn' es Miß-
handlung.
Täte, du sagst, mer san
reich, wenn ich nu find ä
Fünferl, soll ich's aufheben
oder liegen lassen?
— 's kommt drauf an, ob
mer der sieht oder nicht.
*
Meisterin: Diese Dauer-
wurst hält sich jahrelang.
Lehrling: Wie dünne
Sie die ooch zu schneiden
verstehen, Meesterin!
Gnädige: Das sage ich
Ihnen gleich, Köchin, Ver-
ehrer gibt's in meinem Hause
nicht.
Die neue Köchin: Ist
auch nicht nötig, gnädige
Frau, die bringe ich mit.
*
Immer schreibst du „mir"
statt „mich" und verwechselst
„dich" und „dir", Junge!
Das ist fürchterlich. Werde
fleißig! Beßre dir!
Ein prächtiger Mensch,
dieser Erich! Was er seiner
Frau nur an den Augen ab-
sehenkann,das kauft er-mir!

„Endlich allein!"


„Na, der hält endlich!"


Ich glaubte nicht, Fräu-
lein Olga, daß Sie so ge-
fährlich sind.
— Ich gefährlich?
Gewiß! Als ich Sie zum
ersten Male sah, stachen Sie
mir gleich in die Augen und
verdrehten mir den Kopf.
Mich brauchen Sie nicht
zurechtzuweisen, Herr Pfar-
rer, ich stehe in meinem Be-
ruf hoch über Ihnen.
— Soo? Was sind Sie
denn?
Kirchturmdachdecker.
*
Lotte betet jeden Abend,
daß der liebe Gott ihr ein
Brüderchen schenkt.
Eines Tages kommt Fa-
milienzuwachs: Zwillinge.
Abends betet Lotte: „Lie-
ber Gott. Wir haben vor-
läufig genug. Amen."
Hotelier: Nun, wie ha-
ben Sie geschlafen?
Tourist: Mittelmäßig!
Wie man eben in einem
Schachbrett schläft.
Hotelier: Schachbrett —
wieso?
Tourist: Freilich! Lau-
ter Läufer und Springer
waren drin!
Das Schicksal hat mir schon
manchen Strich durch die
Rechnung gemacht, leider
aber noch nie einen durch
eine unbezahlte.
Sträfling: Dreißig Grad
im Schatten! Gibt's denn
heute nicht hitzefrei, Herr
Aufseher?
*
Mutti ist mit Näharbeiten
beschäftigt. „Was machst du
denn da, Mutti?" fragt Else.
„Ich will d en Hut füttern,"
ist die Antwort.
Else denkt eine Weile nach.
Dann regt sich ihr gutes Herz,
und sie bringt ein Stück von
ihrem Kuchen. „So," meint
sie, „ich will auch einen Hut
füttern!"
 
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