Die clei:
8^/cer7e^r DaMerr
4-S2^
4-S^-
Zu allen hier abgebildeten Modellen sind Lyon-Schnitte
vom Verlag Gustav Lyon in Berlin SO 18 erhältlich.
0407. Vornehmes Kleid für stärkere Damen. Das aus
prunefarbenem Rips gearbeitete Modell zeigt eine breite,
Helle Weste und Aufschläge aus weißem Crepe de Chine.
Am Rock Falten, die sich jederseitS an der Taille fortsetzen.
Schlanker Ärmel mit schmalen Manschetten. Lyon-Schnitt,
Große 46 und Zo, Preis gZ Pfennig.
ck 4619. Nachmittagskleid aus braun gemustertem Crepe
de Chine, für stärkere Damen geeignet. Eine Helle plissierte
Dorderbahn und ein Kragen nebst Aufschlägen mit dunkler
Blendenverzierung bilden die Garnitur. Dunkle Einfassung
weisen auch Gürtel und Revers auf. Lyon-Schnitt, Größe
46 und Zo, Preis gZ Pfennig.
4621. Nachmittagskleid aus blau-weiß gemustertem
Foulard, vorteilhaft für stärkere Damen. Uni Blenden, Kra-
gen und ein hierzu passender Gürtel ergeben die Garnitur.
An der weißen Seidenweste Knopfschluß. Schöne Schnalle
am Gürtel. Lyon-Schnitt, Größe 46 und Zo, Preis gZ Pf.
1 0301 Elegantes Nachmittagskleid aus rostrotem CrZpe-
satin, reich mit Biesen ausgestattet. Vorn eingesetzter Glocken-
teil. Den Seitenteilen sind die Passen sowie die Gürtelteile
angeschnitten; letztere werden vorn von einer Schnalle zu-
sammengehalten. Das Modell ist durch seine schlank wir-
kende Schnittform für stärkere Damen sehr vorteilhaft. Lyon-
Schnitt, Größe 46 und Zo, Preis gZ Pfennig.
/^Ugenllich haben sie heute gar keine eigene Mode mehr, die
älteren und stärkeren Damen; das einzige, was ihre Kleidung
von der allgemeinen Mode, von der Mode der Schlanken und ganz
Schlanken unterscheidet, ist eine Vermeidung jeglicher Extravaganz,
ein Ausschalten aller übertriebenen Formen, Stoffe und Garnierungen.
Wer sich danach richtet, wird, auch wenn er sich nicht zu den ganz
Schlanken zählen darf, immer gut und passend gekleidet sein. Ein
wichtiger Punkt, vielleicht sogar der wichtigste, ift die Wahl des
Stoffes. Es gehört im Grunde genommen gar nicht einmal ein allzu
großes modisches Verständnis dazu, schon rein gefühlsmäßig müßte
eine stärkere Frau grellfarbene, bunte und großmuftrig bedruckte
Gewebe als absolut ungeeignet ablehnen; wenn sie diesen Rat nicht
befolgt, wird sie erstaunt und enttäuscht sein über die ungünstige
Wirkung des Kleides, von dem sie sich soviel versprochen hatte! —
Dorzuziehen sind dagegen alle diejenigen Stoffe, die entweder gänz¬
lich ungemustert sind oder bei
denen eine feingezeichnete Mu¬
sterung Ton in Ton, höchstens
aber in sehr wenig von der
Grundfarbe abweichenderSchat-
tierung gehalten ist. Außerdem
aber gibt es Farben, die, auch
wenn sie ungemustert sind, eine
stärkere Frau noch stärker er¬
scheinen lassen; zu ihnen gehören
unter anderen besonders Hellgrau
und Rot. Das Vorteilhafteste ist
und bleibt natürlich — unab¬
hängig von Zeit und Mode —
Marineblau und Schwarz. Aber
eine starke Dame kann nicht
immer Schwarz und Marine¬
blau tragen; es gibt für sie auch
noch andere Schattierungen —
Prune, Braun, Rostrot und
Dunkelgrün —, die kleidsam und
absolut passend sind. Von den
Formen ist als besonders wichtig
hervorzuheben, daß eine LängS-
teilung des Stoffes, von oben
nach unten laufend, stets sehr
günstig ist. Man kann solch eine
Teilung mit Blenden in ab¬
stechender Farbe betonen, man
kann auch einen glatten oder
plissierten Einsatz einfügen und
so weiter. Auch der Westenein¬
satz und der schmale Reverskragen geben eine günstige Linie. — Den größten Fehler machen die Damen, die aus Furcht,
durch eine größere Stoffülle stärker zu erscheinen, ihre Kleider und Mäntel in der Hüftgegend zu eng, zu prall arbeiten lassen;
sie bewirken dadurch nur, daß eine stärkere Körperfülle ungünstig und überflüssig betont wird. Viel ausgleichender ist ein ge-
wisser, natürlich nicht übertriebener Stoffreichtum. Am Ärmel ist es eher umgekehrt; die stärkere Frau sollte lieber einen, wenn
auch nicht gerade prallen, so doch anliegenden Ärmel wählen und den nach unten erweiterten Blusenärmel oder gar den weit
ausfallenden vermeiden.