Zur Pflege
der Filzhüte
Oer leichte Filzhut hat in der Frauen-
welt viele Anhängerinnen gefunden und
wird sowohl im Sommer als auch im
Winter immer gern getragen. Für die
Reife ist er besonders praktisch, da er
leicht und bequem ist und sich im Koffer
gut unterbringen läßt. Beim Verpacken
genügt es, ihn gut zusammenzurollen, wie
die erste Abbildung zeigt. Man kann ihn
so ganz gut zwischen die Kleider legen, wo
er geringen Raum einnimmt und die
Lagen von Seiden- oder Zeitungspapier
ersetzt, die man sonst in die Kleiderbrüche
tun muß, um das Zerknittern zu vermei-
den. Auch kann der Filzhut mit einen:
leichten Gummiband zusammengehalten
werden, ohne daß er seine Form verliert;
nur muß man darauf achten, daß der
Rand gleichmäßig gerade liegt, damit er
nachher keine Brüche aufweift.
Helle Filzhüte, die fleckig geworden sind,
werden mit Benzin oder Spektrol gerei-
nigt und nachher sehr sorgfältig nachgerie-
ben, damit keine Ränder entstehen. Nützt
dies nichts mehr und ist das Material be-
sonders empßndlich, so kann man die Hüte,
wie die zweite Abbildung zeigt, mit Sand-
papier abreiben. Doch muß man darauf
achten, daß man ganz gleichmäßig reibt
und den ganzen Hut behandelt, weil sonst
sich leicht hellere Stellen zeigen. Velours-
oder Samthüte, die Druckstellen bekom-
men haben, kann man leicht auffrischen,
indem man den Hut eine Zeitlang über
Wasserdampf hält. Am besten nimmt man
einen Wasserkessel, wie dies die dritte
Abbildung zeigt, denn daraus kann der
Dampf am gleichmäßigsten aus der Fülle
entsteigen. Auch kann man den Hut leicht
über dem Dampf drehen, ohne Gefahr
zu laufen, sich an der Hand zu verbrühen.
Sind alle Druckstellen vom Dampf über-
zogen, so wird der Hut an einem nicht zu
heißen Ort getrocknet. An den Hut legt
man eine starke Pappe von der Größe
des Kopfes, damit er nicht eingehen kann
und seine alte Form behält. Wenn man so
seinen Filzhut behandelt, wird inan ihn
lange benützen können. W. E.
Kleines Geschichtchen
Oie Mietsfrau stellt eine Bewerberin
für die freigewordene Alleinmädchenstelle
vor. Oie Gnädige empfängt beide in der
Küche und mustert daö Mädchen durch
das Lorgnon.
„Haben Sie schon in besserem Haus-
halt gedient?" fragt ß'e.
Minna sieht sich in der Küche gründlich
um, dann erwidert sie: „Oet glob' ick!
An viel besserem, jnäd'je Frau."
Abb. 1. Wie ein Filzhut zusammengerollt werden soll. (Telia)
Abb. 2. Ein Filzhut wird mit Sandpapier abgerieben,
um wieder sauber zu werden. (Delia)
Abb. 3. Der Hut wird mit Wasserdampf aufgedämpft
Für Küche
und Haus
Einiges von der GarLensalbei.
OieGartensalbei stand schonimMittelalter
in hohem Ansehen. Auch heute verlangt
man noch oft nach ihr, und es lohnt sich
immer noch der gärtnerische Anbau dieser
den westlichen Mittelmeerländern ent-
stammenden Heilpflanze im großen, wie
zum Beispiel in Thüringen und Württem-
berg. Aa, auch mancher Koch weiß sie zu
schätzen und gibt ihre Blätter als pikanten
Zusatz zu manchen Soßen und Fleisch-
speisen.
Dem Volke am bekanntesten ist ihre
Verwendung als Gurgelmittel, wie ja
gepulverte Blätter der Salbei und Aus-
züge aus ihnen seit langem als Zusätze zu
Zahnpulvern und als Bestandteile von
Mund- und Zahnwässern beliebt sind. Das
wirksame Prinzip ist hier die Gerbsäure,
und ihre zusammenziehenden Eigenschaften
bieten so bei frischen und einfachen Ent-
zündungen der Mundhöhle, der Gaumen-
mandeln und des Rachens, bei den
Schwämmchen der Kinder, bei Zahnge-
schwürcn und bei Zahnfleischblutungen in-
folge von Skorbut gute Dienste. Man be-
reitet das Gurgelwasser dadurch, daß man
eine Tasse von I2Z Kubikzentimeterkochen-
den Wassers auf Z bis io Gramm trockene
Blätter gießt, eine Viertelstunde ziehen
und abkühlen läßt und nun fleißig und
ausgiebig gurgelt.
Ein weiteres wichtiges, aber auch unter
den Ärzten wenig bekanntes Anwendungs-
gebiet der Salbei sind die starken nächt-
lichen Schweißausbrüche und Durchfälle
der Schwindsüchtigen. Hier leistet eine
Abbrühung von io Gramm trockenen
Salbeiblättern mit I2Z Kubikzentimeter
kochendem Wasser, die der Kranke drei-
stündlich eßlöffelweise trinkt, ebensoviel
wie das giftige Atropin. Und dabei hat
sie den Vorzug, daß man sie ohne unan-
genehme Nebenwirkungen lange Zeit ge-
brauchen kann.
Bekannt ist wieder das Trinken von
Salbei inVerhältnissen vonzbiS^Gramm
trockenen Tees zu I2Z Gramm kochenden
Wassers bei den leichteren Luftröhren-
katarrhen der Kinder, wobei das Getränk
gern mit Honig oder Zucker gesüßt wird.
Dagegen ist cs noch problematisch, wie-
weit kalte äußere Umschläge mit diesem
Tee bei eiternden Wunden, Geschwüren an
Fuß und Schenkel und beim Asterjucken
der Hämorrhoidarier nützlich sind, wieweit
innerlicher Gebrauch die Milchabsonde-
rung der Mütter nach Entwöhnen des
Kindes einschränkt und wieweit er gegen
Weißfluß, gewohnheitsmäßige Fehlgeburt
und gegen Blasen-, Leber- und Nierenlei-
den nützlich ist. Und gar nichts mehr wissen
wir über seine Fähigkeit, das Hände-
zittern zu beseitigen und die Nerven zu
stärken. Or. mell. Gabschuß.
ösk'eitung
von Luppen unc! Loken
Nachdruck aus dem Jichalt dieser Zeitschrisr uutersagr / Übersexungsrecht Vorbehalten / Anschrift für Einsendungen: Schriftlenung des Buch für Alle, Stuttgart, Conastr. iz, ohne Beifügung eincS
Namens / Herauögegebe» unter verantwortlicher Schriftleitung von Gottlob Mayer in Stuttgart / Verantwortlich für den Anzeigenteil: Georg Springer in Berlin / Anzeigenpreise:
Einspaltige Millimeterzeile, zz mm breit, o,8o Rm., V, Seite 1200 Rm., bei Wiederholungen Rabatt nach Tarif / Anzeigengcschüststelle: Berlin SW 19. Krausenstr. zz/zst / In Österreich für
Herausgabe und Schristleitunq verantwortlich: Robert Mohr in Wien I, Domgaffe 4 / Für die Tschechoslowakei Herausgeber und verantwortlicher Redakteur Karl Kunschke, Privvz,
Dr. Venesgasse 9 / Druck und Verlag der Union Deutsche Verlagsgesellschaft in Stuttgart
der Filzhüte
Oer leichte Filzhut hat in der Frauen-
welt viele Anhängerinnen gefunden und
wird sowohl im Sommer als auch im
Winter immer gern getragen. Für die
Reife ist er besonders praktisch, da er
leicht und bequem ist und sich im Koffer
gut unterbringen läßt. Beim Verpacken
genügt es, ihn gut zusammenzurollen, wie
die erste Abbildung zeigt. Man kann ihn
so ganz gut zwischen die Kleider legen, wo
er geringen Raum einnimmt und die
Lagen von Seiden- oder Zeitungspapier
ersetzt, die man sonst in die Kleiderbrüche
tun muß, um das Zerknittern zu vermei-
den. Auch kann der Filzhut mit einen:
leichten Gummiband zusammengehalten
werden, ohne daß er seine Form verliert;
nur muß man darauf achten, daß der
Rand gleichmäßig gerade liegt, damit er
nachher keine Brüche aufweift.
Helle Filzhüte, die fleckig geworden sind,
werden mit Benzin oder Spektrol gerei-
nigt und nachher sehr sorgfältig nachgerie-
ben, damit keine Ränder entstehen. Nützt
dies nichts mehr und ist das Material be-
sonders empßndlich, so kann man die Hüte,
wie die zweite Abbildung zeigt, mit Sand-
papier abreiben. Doch muß man darauf
achten, daß man ganz gleichmäßig reibt
und den ganzen Hut behandelt, weil sonst
sich leicht hellere Stellen zeigen. Velours-
oder Samthüte, die Druckstellen bekom-
men haben, kann man leicht auffrischen,
indem man den Hut eine Zeitlang über
Wasserdampf hält. Am besten nimmt man
einen Wasserkessel, wie dies die dritte
Abbildung zeigt, denn daraus kann der
Dampf am gleichmäßigsten aus der Fülle
entsteigen. Auch kann man den Hut leicht
über dem Dampf drehen, ohne Gefahr
zu laufen, sich an der Hand zu verbrühen.
Sind alle Druckstellen vom Dampf über-
zogen, so wird der Hut an einem nicht zu
heißen Ort getrocknet. An den Hut legt
man eine starke Pappe von der Größe
des Kopfes, damit er nicht eingehen kann
und seine alte Form behält. Wenn man so
seinen Filzhut behandelt, wird inan ihn
lange benützen können. W. E.
Kleines Geschichtchen
Oie Mietsfrau stellt eine Bewerberin
für die freigewordene Alleinmädchenstelle
vor. Oie Gnädige empfängt beide in der
Küche und mustert daö Mädchen durch
das Lorgnon.
„Haben Sie schon in besserem Haus-
halt gedient?" fragt ß'e.
Minna sieht sich in der Küche gründlich
um, dann erwidert sie: „Oet glob' ick!
An viel besserem, jnäd'je Frau."
Abb. 1. Wie ein Filzhut zusammengerollt werden soll. (Telia)
Abb. 2. Ein Filzhut wird mit Sandpapier abgerieben,
um wieder sauber zu werden. (Delia)
Abb. 3. Der Hut wird mit Wasserdampf aufgedämpft
Für Küche
und Haus
Einiges von der GarLensalbei.
OieGartensalbei stand schonimMittelalter
in hohem Ansehen. Auch heute verlangt
man noch oft nach ihr, und es lohnt sich
immer noch der gärtnerische Anbau dieser
den westlichen Mittelmeerländern ent-
stammenden Heilpflanze im großen, wie
zum Beispiel in Thüringen und Württem-
berg. Aa, auch mancher Koch weiß sie zu
schätzen und gibt ihre Blätter als pikanten
Zusatz zu manchen Soßen und Fleisch-
speisen.
Dem Volke am bekanntesten ist ihre
Verwendung als Gurgelmittel, wie ja
gepulverte Blätter der Salbei und Aus-
züge aus ihnen seit langem als Zusätze zu
Zahnpulvern und als Bestandteile von
Mund- und Zahnwässern beliebt sind. Das
wirksame Prinzip ist hier die Gerbsäure,
und ihre zusammenziehenden Eigenschaften
bieten so bei frischen und einfachen Ent-
zündungen der Mundhöhle, der Gaumen-
mandeln und des Rachens, bei den
Schwämmchen der Kinder, bei Zahnge-
schwürcn und bei Zahnfleischblutungen in-
folge von Skorbut gute Dienste. Man be-
reitet das Gurgelwasser dadurch, daß man
eine Tasse von I2Z Kubikzentimeterkochen-
den Wassers auf Z bis io Gramm trockene
Blätter gießt, eine Viertelstunde ziehen
und abkühlen läßt und nun fleißig und
ausgiebig gurgelt.
Ein weiteres wichtiges, aber auch unter
den Ärzten wenig bekanntes Anwendungs-
gebiet der Salbei sind die starken nächt-
lichen Schweißausbrüche und Durchfälle
der Schwindsüchtigen. Hier leistet eine
Abbrühung von io Gramm trockenen
Salbeiblättern mit I2Z Kubikzentimeter
kochendem Wasser, die der Kranke drei-
stündlich eßlöffelweise trinkt, ebensoviel
wie das giftige Atropin. Und dabei hat
sie den Vorzug, daß man sie ohne unan-
genehme Nebenwirkungen lange Zeit ge-
brauchen kann.
Bekannt ist wieder das Trinken von
Salbei inVerhältnissen vonzbiS^Gramm
trockenen Tees zu I2Z Gramm kochenden
Wassers bei den leichteren Luftröhren-
katarrhen der Kinder, wobei das Getränk
gern mit Honig oder Zucker gesüßt wird.
Dagegen ist cs noch problematisch, wie-
weit kalte äußere Umschläge mit diesem
Tee bei eiternden Wunden, Geschwüren an
Fuß und Schenkel und beim Asterjucken
der Hämorrhoidarier nützlich sind, wieweit
innerlicher Gebrauch die Milchabsonde-
rung der Mütter nach Entwöhnen des
Kindes einschränkt und wieweit er gegen
Weißfluß, gewohnheitsmäßige Fehlgeburt
und gegen Blasen-, Leber- und Nierenlei-
den nützlich ist. Und gar nichts mehr wissen
wir über seine Fähigkeit, das Hände-
zittern zu beseitigen und die Nerven zu
stärken. Or. mell. Gabschuß.
ösk'eitung
von Luppen unc! Loken
Nachdruck aus dem Jichalt dieser Zeitschrisr uutersagr / Übersexungsrecht Vorbehalten / Anschrift für Einsendungen: Schriftlenung des Buch für Alle, Stuttgart, Conastr. iz, ohne Beifügung eincS
Namens / Herauögegebe» unter verantwortlicher Schriftleitung von Gottlob Mayer in Stuttgart / Verantwortlich für den Anzeigenteil: Georg Springer in Berlin / Anzeigenpreise:
Einspaltige Millimeterzeile, zz mm breit, o,8o Rm., V, Seite 1200 Rm., bei Wiederholungen Rabatt nach Tarif / Anzeigengcschüststelle: Berlin SW 19. Krausenstr. zz/zst / In Österreich für
Herausgabe und Schristleitunq verantwortlich: Robert Mohr in Wien I, Domgaffe 4 / Für die Tschechoslowakei Herausgeber und verantwortlicher Redakteur Karl Kunschke, Privvz,
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