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Stuck nachgeahmtes Holzgetäfel, geschmackvoll mit Knäufen verziert,
durch alles Eiend der verschiedenen Reparaturen hindurch sich glücklich
in unsere Zeit herüber gerettet, obgleich es ihm nicht gelungen ist, sich
verschiedener Kalktünchen mit demselben Erfolg zu entziehen. Am Ende
des Ganges behndet sich die Thüre, welche zur Stube selbst führt, über
der wir auf einer Tafel lesen: „Meisterstube des ehrsamen Metzgerhand-
werks." Früher sah man an dieser Stelle eine Tafel, welche von zwei
Schildhaltern (sogenannten wilden Männern) gehalten wurde, welche die-
Fig. 307—809. Altes Schlachthaus; Fenstergruppe in der Meisterstube.
W-+-4-
-jiT-trh.
selbe Inschrift trug. In die Stube eingetreten, schliesst sich hinter uns
die Thüre und wir befinden uns in einem durch Alter und Hergebrachtes
geheiligtem Raum.
Jetzt in unserer Zeit, wo — mit Recht oder Unrecht, wollen wir
hier nicht entscheiden — die zersetzenden Elemente der Gegenwart die
alten Zunftverhältnisse umgestürzt haben, scheint es mir nicht ungeeignet,
noch einmal einen genauen und fragenden Blick auf eine Stätte zu werfen,
welche vielfach in ihren Erinnerungen und noch vorhandenen Ueberresten
früherer Perioden in die Geschichte unserer Vaterstadt eingewebt ist,
und an welcher Jahrhunderte lang hindurch in Ehren das Banner einer
Stuck nachgeahmtes Holzgetäfel, geschmackvoll mit Knäufen verziert,
durch alles Eiend der verschiedenen Reparaturen hindurch sich glücklich
in unsere Zeit herüber gerettet, obgleich es ihm nicht gelungen ist, sich
verschiedener Kalktünchen mit demselben Erfolg zu entziehen. Am Ende
des Ganges behndet sich die Thüre, welche zur Stube selbst führt, über
der wir auf einer Tafel lesen: „Meisterstube des ehrsamen Metzgerhand-
werks." Früher sah man an dieser Stelle eine Tafel, welche von zwei
Schildhaltern (sogenannten wilden Männern) gehalten wurde, welche die-
Fig. 307—809. Altes Schlachthaus; Fenstergruppe in der Meisterstube.
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-jiT-trh.
selbe Inschrift trug. In die Stube eingetreten, schliesst sich hinter uns
die Thüre und wir befinden uns in einem durch Alter und Hergebrachtes
geheiligtem Raum.
Jetzt in unserer Zeit, wo — mit Recht oder Unrecht, wollen wir
hier nicht entscheiden — die zersetzenden Elemente der Gegenwart die
alten Zunftverhältnisse umgestürzt haben, scheint es mir nicht ungeeignet,
noch einmal einen genauen und fragenden Blick auf eine Stätte zu werfen,
welche vielfach in ihren Erinnerungen und noch vorhandenen Ueberresten
früherer Perioden in die Geschichte unserer Vaterstadt eingewebt ist,
und an welcher Jahrhunderte lang hindurch in Ehren das Banner einer