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Architekten- und Ingenieur-Verein <Frankfurt, Main> [Editor]; Wolff, Carl [Oth.]
Die Baudenkmäler in Frankfurt am Main (Band 2): Weltliche Bauten — Frankfurt a. M., 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.25632#0418
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OEFFENTLICHE BRUNNEN.

Arcliivalische Quellen: Brunnen-Sachen, Bauamts- und Rechneiamts-Akten
des Stadtarchivs I.
Aeltere Pläne und Abbildungen: Risse bei den oben erwähnten Akten;
einzelne Darstellungen im Historischen Museum.
Litteratur: Battonns Oertliche Beschreibung; Frankfurt a. M. und seine
Bauten S. 888.

Wir verzichten darauf, alle die zahlreichen Frankfurter Strassenbrunnen einzeln
mit genauer Darstellung ihrer Geschichte vorzuführen und nennen nur die hervor-
ragendsten Vertreter, ohne von diesen allen Abbildungen zu bringen. Nur zum
kleinsten Theil dürfen diese Brunnen den Werth von Denkmälern beanspruchen:
daher genügt es, von einigen wenigen als Vertretern ihrer Gattung eine bildliche
Darstellung zu geben. Von der Geschichte der einzelnen Brunnen ist begreiflicher
Weise wenig zu sagen; was Battonn davon mittheilt, bedarf der Ergänzung nach den
betreffenden Akten des Stadtarchivs, da es lediglich den ihm bekannten Urkunden
der geistlichen Stifter und den Brunnenrollen entnommen ist; von den letzteren be-
sitzt das Archiv einige, die Battonn nicht Vorgelegen haben. — Eine Aufzählung aller
1817 vorhandenen öffentlichen Brunnen findet sich in der Schrift: Die freie Stadt
Frankfurt am Mayn (Frankfurt 1817) S. 123.

Die öffentlichen Brunnen auf Gassen und Plätzen, welche neben
den privaten Brunnen in Häusern und Höfen die Wasserversorgung der
Stadt vermittelten, waren von Anfang an bis in das vorige Jahrhundert
Ziehbrunnen. Sie bestanden aus einem Schacht, welcher ausgemauert
und oben meist mit einer steinernen Brüstung versehen wurde. Die Ent-
nahme des Wassers geschah durch Schöpfgeräthe an Seilen mit oder ohne
Zuhülfenahme von Rolten. Ihre Gestalt erkennen wir deutlich auf dem
Belagerungsplan von 1552 und auf dem Merianschen Plan; die kunstlose,
um das Jahr 1500 gezeichnete Skizze auf einem städtischen Brunnen-
buche, *) welche wir in Fig. 361 wiedergeben, mag uns ein deutliches Bild
von dem bescheidenen Aussehen der damaligen Brunnen geben.

0 Ugb B 87 Nr. 8 des Stadtarchivs.
 
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