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Architekten- und Ingenieur-Verein <Frankfurt, Main> [Editor]; Wolff, Carl [Oth.]
Die Baudenkmäler in Frankfurt am Main (Band 2): Weltliche Bauten — Frankfurt a. M., 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.25632#0425
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358 :

meister Arzt errichtet, die Bildhauerarbeit fertigte Johann Leonhard
Aufmuth; die Kosten beliefen sich auf 464 Gulden. Der viereckige
Brunnenstock ist gequadert, mit aufgelegten Platten und Ornamenten
verziert und enthält an der Vorderseite der Gesimsplatte in deutscher
Schrift die Worte „Erbauet Im Jahr 1781," am Pfeiler „Johann Georg
Säufferman Brunen Schultheis," seitlich „Abraham Fischer alter Brunnen
Meister" und „Hyronimus Peter Lehr Junger Brun: Meister." Oben ist
ein sitzender, wappenhaltender Löwe angebracht mit den Worten im
Wappen „Zum Löwen Brunen." Alle Inschriften sind vergoldet.
Ein nicht mehr vorhandener
Brunnen an der Nikolai-
Kirche, 1774 für etwa 473 Gul-
den durch den Steinmetzmeister
Johann Leonhard Arzt zur Pumpen-
säule umgewandelt, ist nach einer
Zeichnung des Historischen Mu-
seums in Fig. 370 wiedergegeben.
Der schöneFischer-Brunnen
in der Grossen Fischer-Gasse
(Fig. 371) wurde 1782 durch den
Steinmetzmeister Thomas Scheidel
für etwa 600 Gulden errichtet, wo-
von der nicht bekannte Bildhauer
44 erhielt, und laut Inschrift 1889
renoviert. Die Säule ist ein ge-
quaderter viereckiger Pfeiler, grau
gestrichen, mit reicher Ornamen-
tierung und Vergoldung. Auf dem-
selben steht Neptun mit Dreizack
und Delphin. Unter dem Zahn-
schnittgesims ein Fries mit Del-
phinen, welche über Eck angeord-
net sind und die Schwänze kreuzen.
Der Kugel-Brunnen stand
früher auf dem Grossen Kornmarkt und befindet sich heute in einem
Garten nahe der Günthersburg. Er wurde 1788 für beinahe 850 Gulden
als einfacher, viereckiger Pfeiler errichtet, welcher die Figur des Atlas
mit einer vergoldeten Kugel von dem Bildhauer Johann Michael Datzerat
trägt. Er war eine der zierlichsten Brunnensäulen in der ganzen Stadt.
Eine eigenartige Ausbildung hat der Brunnen auf dem Schiller-
Platz (Fig. 372) erfahren: ein kannelierter, runder Schaft auf quadrati-
schem Sockel trägt oben einen Frankfurter Adler; das zugehörige Brunnen-
becken von rechteckiger Form ist entfernt und befindet sich heute im
rechtsmainischen Hafen.
 
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