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Architekten- und Ingenieur-Verein <Frankfurt, Main> [Hrsg.]; Wolff, Carl [Bearb.]
Die Baudenkmäler in Frankfurt am Main (Band 3): Privatbauten — Frankfurt a. M., 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.25633#0253
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Nachbargarten, um die Verbindung herzustelien zwischen dem Goethehause
und dem im Juni desselben Jahres eingeweihten, die Bibliothek des Freien
Deutschen Hochstiftes und das Goethe-Museum enthaltenden Erweiterungs-
baue, welcher sich in der Verlängerung des nördlichen Seitenflügels er-
streckt und nach Plänen des Architekten Franz von Hoven errichtet ist.
Zur Einfassung dieser Pforte konnte man die Originalstücke derjenigen
verwenden, welche ehemals freistehend den Eingang in den dem Gross-
vater Wolfgangs, dem Gasthalter zum Weidenhof, Friedrich Georg Goethe
gehörenden Garten vor dem Friedberger Thore (früher Haideweg Nr. 14,
jetzt Gauss-Strasse Nr. 20) bildete.*) Die Thürgewände sind glatt; nur
der in dachen Bogen geschwungene, über den Pfosten wagrecht auslaufende
Sturz besitzt ein Deckgesims; auf seiner Vorderseite trägt er die Inschrift:
17 FG 25.

EHEMALIGER RUSSISCHER HOF AUF DER ZEIL.

Archivalische Quellen: Hausurkunden im Stadtarchiv I; Protokolle des
Bau-Amtes und Bausachen ebendaselbst; Akten des Bau-Amtes im Besitze des Hoch-
bau-Amtes.
Aeltere Pläne und Abbildungen: Risse bei den Akten des Bau-Amtes und
bei den Bausachen des Stadtarchivs; Aufnahmen des Architekten Paul Hörig, ver-
öffentlicht in einer Mappe (4°), enthaltend zehn Tafeln in Lichtdruck, ohne Titel und
Jahr:2) Photographieen im Historischen Museum.
Litteratur: Battonns Oertliche Beschreibung VI, 112; Hüsgen, Artistisches
Magazin (1790), S.448; Goethe, Aus einer Reise in die Schweiz im Jahre 1797; Gwinner,
Kunst und Künstler (1862), S. 528f.; Holthof, Der „Russische Hof ' in Frankfurt a. M. —
Die kleine Chronik, Frankfurter Wochenschrift (1888), Nr. 44: Holthof, Zur Bau-
geschichte des ehemaligen „Russischen Hofes" in Frankfurt a. M. — Archiv für
Frankfurts Geschichte und Kunst, III. Folge, Bd. V (1896), S. 348; Post und Telegraphie
in Frankfurt a. M., Denkschrift zur Einweihung des neuen Reichs-Post- und Tele-
graphen-Gebäudes etc., bearbeitet hei der Kaiserlichen Ober-Postdirektion (1895),
S. 60—62: Hörig, Der Russische Hof zu Frankfurt a. M. — Süddeutsche Bauzeitung,
Jahrgang 1896, Nr. 42 und 44; Frankfurt a. M. und seine Bauten S. 79ff.: Sommer,
Die bauliche Entwicklung der Stadt Frankfurt a. M., S. 24.
Weitere Quellenangaben finden sich in den Anmerkungen zum Texte.

*) Die Stücke wurden dem Hochstifte durch den zeitigen Besitzer dieses Grund-
stückes, den Bethanienverein, zugewendet. Die schöne, schmiedeeiserne Rokoko-
Gitterthüre, welche in die Pforte eingesetzt wurde, gehört nicht ursprünglich dazu;
sie wurde von Herrn Camillo BolongaroJ gestiftet. Vgl. Bericht der Goethehaus-
Kommission in den Berichten des Freien Deutschen Hochstiftes, XIII. Band, Jhrg. 1897,
S. 88. Eine Abbildung der Pforte im ursprünglichen Zustande findet sich in Reiffen-
steins Bildern zu Dichtung und Wahrheit.
2) Die Originalzeichnungen zu diesen Tafeln sind zur Herstellung unserer Ab-
bildungen benutzt.
 
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