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gezeichnet sind und in geometrischen Aufrissen oder in sogenannter
Kavalier-Perspektive die Vorder- und Seitenansicht der Häuser geben.
Da es den Juden untersagt war, ein Handwerk auszuüben, so suchen wir
vergeblich auf diesen Blättern
nach der Unterschrift jüdischer
Bauleute. Nur aut den beiden
letzten Blättern des Faszikels
haben sich Handwerker unter-
zeichnet. Es sind dies: bei dem,
dem Juden Beer gehörenden
Hause zum Papagei (Fol. 184) der
Zimmermann Gerhardt Ludwig
Schäfding, und bei dem für Moses
zum Vogelgesang zu erbauenden
Hause zum Kalten Bad (Fol. 185)
der Zimmermann Johann Kaspar
Fuchs.
Glücklicher Weise ist noch
genug aus den Häusern der
Juden-Gasse übrig geblieben;
das Historische Museum bewahrt
mehrere Gitter, geschnitzte Haus-
zeichen und Treppenpfosten, so-
wie Schränke aus den abge-
brochenen Bauten.
Ausser dem Steinernen Haus
und dem Stammhaus der Familie
Rothschild verdient noch das Geburtshaus Börnes, genannt zum Ross, eine
besondere Erwähnung: es stand einige Häuser südlich vom Rothschild-Haus
auf derselben Seite: es zeichnete sich in keiner Weise vor den anderen
Judenhäusern aus. 1855 wurde dort eine Marmortafel zur Erinnerung an
die Geburt Börnes am 6. Mai (die Tafel gab fälschlich den 22. Mai an)
1786 angebracht.
Fiü'. 171. Juden-Gasse: Einhorn, Lit. 11 1S5.
17**
gezeichnet sind und in geometrischen Aufrissen oder in sogenannter
Kavalier-Perspektive die Vorder- und Seitenansicht der Häuser geben.
Da es den Juden untersagt war, ein Handwerk auszuüben, so suchen wir
vergeblich auf diesen Blättern
nach der Unterschrift jüdischer
Bauleute. Nur aut den beiden
letzten Blättern des Faszikels
haben sich Handwerker unter-
zeichnet. Es sind dies: bei dem,
dem Juden Beer gehörenden
Hause zum Papagei (Fol. 184) der
Zimmermann Gerhardt Ludwig
Schäfding, und bei dem für Moses
zum Vogelgesang zu erbauenden
Hause zum Kalten Bad (Fol. 185)
der Zimmermann Johann Kaspar
Fuchs.
Glücklicher Weise ist noch
genug aus den Häusern der
Juden-Gasse übrig geblieben;
das Historische Museum bewahrt
mehrere Gitter, geschnitzte Haus-
zeichen und Treppenpfosten, so-
wie Schränke aus den abge-
brochenen Bauten.
Ausser dem Steinernen Haus
und dem Stammhaus der Familie
Rothschild verdient noch das Geburtshaus Börnes, genannt zum Ross, eine
besondere Erwähnung: es stand einige Häuser südlich vom Rothschild-Haus
auf derselben Seite: es zeichnete sich in keiner Weise vor den anderen
Judenhäusern aus. 1855 wurde dort eine Marmortafel zur Erinnerung an
die Geburt Börnes am 6. Mai (die Tafel gab fälschlich den 22. Mai an)
1786 angebracht.
Fiü'. 171. Juden-Gasse: Einhorn, Lit. 11 1S5.
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