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Architekten- und Ingenieur-Verein <Frankfurt, Main> [Editor]; Wolff, Carl [Oth.]
Die Baudenkmäler in Frankfurt am Main (Band 3): Privatbauten — Frankfurt a. M., 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.25633#0345
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- 292

von einem durch einen Flechtzaun abgegrenzten Obstgarten ausgefullt,
während oben am Horizont die Thürrne der Stadt aufragen. Im Vorder-
grund rechts liegt von hohen Bäumen rings umgeben eine rechteckige,
anscheinend von Steinen eingefasste, schmucklose Einsenkung im Boden,
die vielleicht als eine der einfachen ländlichen Brunnenanlagen gedeutet
werden darf, von denen oben (S. 285) die Rede warF)
Während auf dem Belagerungsplane alle Weiherhäuser in einem vier-
eckig in sich abgeschlossenen Weiher stehen, erkennen wir auf dem Oel-
gemälde (Fig. 187) deutlich, dass der Schutzteich der Oede nach Osten
zu in zwei stumpf auslaufende schmale Wassergraben mündete, zwischen
denen eine kleine Halbinsel eingeschlossen war, von welcher nach den
beiden Seiten zu je ein kleines hölzernes Brückchen über den Wassergraben
führte; in der Mittelachse bildete eine etwas stattlichere, mit Schutzdach

c


Fig. 187. Hoizhausensclie Oede zwischen 1571 und 1726; nach einem Oelgemäldc.
versehene, auf drei Pfeilern ruhende Holzbrücke über die eigentliche
Zugbrücke den Zugang zum Palas. Das südliche Grrabenbrückchen hat
ebenfalls ein Schutzdach und eine gedeckte Holzbrüstung und ist nach
der Stadt zu durch einen massiv gemauerten, schildartigen Brückenkopf
9 Von einer eingehenden Beschreibung des in vielfacher Beziehung werthvollen
Bildes (Bildfläche 1,56 m hoch und 1,24 m breit) müssen wir hier absehen und be-
schränken uns lediglich auf das hier zunächst interessierende Weiherhaus. Wir bilden
daher auch nur den das letztere darstellenden Theil als Ausschnitt ab. Die Zeichnung
dazu wurde noch bei Lebzeiten des Freiherrn Georg von Holzhausen mit dessen be-
sonderer Erlaubnis vom Verfasser nach dem damals im Weiherhause hängenden
Originale angefertigt und zwar unter sehr schwierigen Lichtverhältnissen. Eine Nach-
prüfung in der viel besseren Beleuchtung im Städelschen Institute hat jedoch bis auf
ganz geringfügige unwesentliche, lineare Abweichungen die sachliche genaue Ueber-
einstimmung erwiesen. Die perspektivischen Linien am Weiherhause selbst sind am
Originale etwas verzeichnet.
 
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