io. Französischer Garten. Entwurf von Broebes. Vor 1/20
aufgegliedert, in die leicht gewellte Landschaft und die anschließenden Wälder über
(Abb. io).
Im Rahmen der Verwirklichung des gesamten Bauprogramms hat Broebes selbst nur die
Errichtung des Ostflügels zum Schloß noch geleitet. Die Ausführung aller anderen Teile
lag nach seinem Fortgang in den Händen von Johann Caspar Hindersm, der später „könig-
lich preußischer oberländischer Landbaumeister und Landmesser" wurde. Er hat zum Vor-
teil des Ganzen wesentliche spezielle Änderungen, nicht nur in Einzelheiten, vorgenommen.
Als Obergutachter ist hin und wieder Joachim Ludwig Schultheiß von Unfriedt, der nach-
malige Oberlandbaudirektor in Königsberg, ein namhafter Architekt des preußischen Hoch-
und Spätbarock, zugezogen worden. Bezüglich der Personalien beider kommt späterhin
noch einiges zum Vortrag. Die Beteiligung der Genannten hat nicht gehindert, daß alle
generellen Ratschläge des Broebes grundsätzlich Verwendung fanden.
Durchweg sind sämtliche Bauobjekte des Schloßkomplexes in zeitgemäßer und landes-
üblicher massiver Bauweise errichtet und geputzt. Zu den Plänen nahm Alexander hand-
schriftlich eingehend Stellung in „Bemerkungen zu den Entwürfen für das Haus Schlobitten
und seine Umgebung, wie auch zu allem, was in dem Plan beachtet werden muß, der den
Zustand darzustellen hat, in dem sich das Ganze künftig befinden soll". Der Inhalt mag zu-
sammengefaßt in den Anmerkungen nachgelesen und bei der Einzelbehandlung der Objekte
vergleichsweise berücksichtigt werden21. Von der Erhöhung des Abrahamschen Schlosses
um ein zweites Obergeschoß ist darin nichts zu erkennen. Vielleicht haben erst Hindersin
und Unfriedt dazu den Anstoß gegeben. Wegen seines Bauprogramms für eine so beacht-
liche Erweiterung des ererbten Hauses wandte sich Alexander wider Erwarten nicht an
einen Barockkünstler von hervorragendem Ruf, wie es einige Jahre nachher die Bauherren
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