n. Branntweinhaus.
Entwurf von
Hindersin, 1704
anderer repräsentativer Landschlösser in Ostpreußen taten. Schlodien und Friedrichstein
baute Jean de Bodt. Auch Finckenstein, im späteren Westpreußen gelegen, geht zweifellos
auf einen hochrangigen Architekten zurück, der bisher nicht nachgewiesen ist.
Zur äußeren Gestaltung des nun aufgestockten Hauptbaus soll hier nur weniges gesagt
werden. Näheres möge man im Hauptteil nachlesen.
Dem jetzt dreigeschossigen Schloß wurde ein schlichtes barockes Gewand übergeworfen,
eine praktische Bekleidung ohne empfindliche Verbrämungen, der aggressiven Witterung
des Landes angepaßt, beschirmt vom stilgerechten Mansarddach. Bei aller Bescheidenheit hat
das Ganze einen durchaus festlichen Charakter. Lisenen und senkrecht gebundene Fenster-
achsen bilden im wesentlichen die vertikale Gliederung der Fassade, Sockel, Gurt- und Dach-
gesims die horizontale, wobei das ehemalige kräftige Hauptgesims des Abrahamschen
Hauses der Aufteilung einen besonderen Akzent verleiht. Die räumlich ohne weiteres
übernommenen Eck-Erker des Altbaus, die in Werkstein nachgebildeten Baldachine, der
Ersatz des Kellerzugangs durch dekorative Postamente mit den neuen Treppen darunter,
die plastischen Trophäen über der Traufe bringen Bewegung in die sonst so zurückhaltende
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