ig. Querschnitt des Schlosses, Abraham Dohna um 1620
grundes rührt natürlich nicht von dessen Hand her. Sie ist vermutlich durch einen Dilettan-
ten später hinzugefügt. Von Abraham kann die Perspektive nicht stammen, wie sein
mißglückter Versuch, eine Fassade zu zeichnen, erweist. Übrigens liegt die Brücke über
den Heller in jener Abbildung noch nicht zentral, wo sie der Lageplan Abb. 6 bereits zeigt.
Wie die Bauausführung des Schlosses im einzelnen verlief, konnte nicht festgestellt
werden. Außer dem „Baubüchlein" und der Stammtafelzeichnung haben sich nur ganz
spärliche und zusammenhanglose Nachrichten über Vorbereitung und Verwirklichung des
Projektes gefunden. In seinem Briefwechsel mit den Brüdern bemerkt Abraham darüber
so gut wie nichts. Erhalten sind lediglich noch Notizen über Klempnerarbeiten sowie eine
Sammlung „Unkosten des neuen Hauses zu Schlobitten 1621 bis 1623 bis Lucia". Das ist
der 13. Dezember, der schwedische Vorweihnachtstag27. Vollendet war der Bau damit noch
nicht. Am 27. 9. 1622 schrieb Abraham an seinen Bruder Friedrich, daß er auf die Gal-
lingsche Hochzeit fahren wolle (Gallingen, Ostpreußen, Besitz der Herren zu Eulenburg),
„damit ich einmal unter die Leute komme", um also die dauernde Inanspruchnahme durch
seinen Bau kurz zu unterbrechen und sich davon zu erholen. Dann aber werde er „wills
Gott wieder herkommen und das neue Haus hören (richten) helfen"2S. Mit seiner Fertig-
stellung hatte Preußen ein ansehnliches Landschloß erhalten, zu der Zeit errichtet, als im
Reich fast ausnahmslos ein dreißigjähriger Stillstand in Monumentalbauten des großen
Krieges wegen herrschte. Ein an Ausmaßen nicht geringerer ländlicher Herrensitz stand
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