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Grommelt, Carl; Mertens, Christine
Bau- und Kunstdenkmäler des Deutschen Ostens (Band 5): Das Dohnasche Schloss Schlobitten in Ostpreussen — Stuttgart: Kohlhammer, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.48962#0086
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sämtlicher Bauten zur ursprünglichen Anlage des Gartens zurückzukehren. Er legte daher
vor und hinter dem Schloß wieder französische Parterres mit niedrig geschnittenen Hecken
und Blumenbeeten an (Abb. i). Sein Sohn Alexander schuf durch eine neue Entwässerung
den Grundstock für die alte Einteilung des Geländes in zwei Stufen, jene beiden Parterres
der Barockzeit, beseitigte die asymmetrischen Baumkulissen sowie die „Ruine" und be-
gann mit der Herstellung des ehemaligen Oberteils im französischen Garten.

Das Gutsvorwerk
Der Schlobitter Schloßkomplex war mit der Anlage des Ehren- sowie Vorhofes für sich
allein betrachtet zwar zur Vollendung gebracht. Es verblieb aber noch ein recht unliebsames
Erbteil aus alter Zeit. Hinter dem neuen Marstall lagen, dem Auge zwar entrückt, nicht
aber dem Ohr, und in der Anzahl noch wenig vermindert, die von Abraham her über-
nommenen landwirtschaftlichen Einzelhöfe mit ihrer Betriebsamkeit, dem „Kommen und
Gehen" und dem unvermeidlich geräuschvollen Treiben. Diese unmittelbare Nachbarschaft
war für einen großartigen barocken Herrensitz, zu dem Abrahams Schloß sich nun ent-
wickelt hatte, nicht länger tragbar.
Zu diesen Gründen traten solche rein wirtschaftlicher Art, wie u. a. die ungünstige, ferne
Lage der alten Ställe und Scheunen zu den Feldern. Beides war die Veranlassung zur
Errichtung des neuen zusammengefaßten Gutsvorwerks jenseits des „großen Teichs". Die
gesamte Planung ist ein alle anderen Lösungen der gleichen Zweckbestimmung im Lande
überragendes Projekt von hohem baukünstlerischem Wert (Abb. 12), im Grundriß erhalten



jp. Vorwerk Schlobitten. Grundriß von Hindersin

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