mit der „Copey, das Schlobittische Vorwerk" (Abb. 39). Es wurde genau nach Hindersins
Originalentwurf ausgeführt, besteht nahezu unverändert und hat auch den Erfordernissen
neuzeitlicher Landwirtschaft genügt. Zwei in etwa nordsüdlicher Achse unmittelbar anein-
ander gelehnte Höfe von gleicher, quadratischer Grundfläche sind umbaut. Das erste Ge-
viert ist der Haupthof (Abb. 40). In ihm liegen an der Nordwestseite drei Wohngebäude
in streng symmetrischer Anordnung und guter Abstufung, jedes über quadratischem
Grundriß. Das hervorstechende mittlere unter einem Mansarddach ist zweigeschossig. Die
beiden Eckbauten haben nur ein Stockwerk und Zeltdächer. Alle drei werden von dazu-
gehörenden Ställen flankiert. Daran stoßen an der Nordostseite des Gevierts der Acker-
pferdestall, an der nach Südwesten gelegenen ein Getreidespeicher. Es folgen die noch
mittelalterlich anmutenden Torbauten mit kleinen Nebenräumen beiderseits (Abb. 41). Die
Südostwand dieses Haupthofes rechnet wirtschaftlich schon zum zweiten Geviert.
Das große Wohnhaus dient mit seinem niedrigen Erdgeschoß dem vom Brauhaus
hierher übergesiedelten Hofmann als Unterkunft. Ihre Vielräumigkeit entspricht dem Be-
dürfnis, wieder ledige Gespannknechte und andere unverheiratete Arbeitskräfte dort als
Einlieger zu haben, wie vorher im Schloßvorhof.
Das sehr viel höhere Obergeschoß ist in der Hauptsache von einem großen Saal aus-
gefüllt, der vornehmlich für gelegentliche Benutzung durch die Gutsherrschaft vorgesehen
war, aber auch zu geselligen Veranstaltungen der Gutsleute unter gelegentlicher Teilnahme
jener104. Von diesem Raum her bietet sich ein besonders reizvoller Blick hinüber zum Schloß.
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