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Grommelt, Carl; Mertens, Christine
Bau- und Kunstdenkmäler des Deutschen Ostens (Band 5): Das Dohnasche Schloss Schlobitten in Ostpreussen — Stuttgart: Kohlhammer, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.48962#0225
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Nason (Abb. 135). — Replik des Charlottenburger Porträts Wilhelm III. von Caspar Netscher,
um 1675. — Lebensgroßes Reiterbildnis Wilhelms III. als König von England in der
Schlacht am Boyne Fluß, zu diesem Porträt Gouache (Vorstudie. Abb. 141).
Weiter sind zwei Porträts der „Winterkönigin" in weniger qualitätsvollen Wiederholungen
von Honthorst zu nennen und eine Replik eines Porträts der Königin Christine von Schwe-
den (Abb. 139) von Sebastian Bourdon, Geschenk an Christoph Delphicus Dohna, der
Oberst ihrer Leibgarde gewesen ist und sie nach ihrer Abdankung bis Hamburg geleitet hat.

Familienbildnisse
Wie die Oranierporträts kamen sie größtenteils aus Coppet nach Schlobitten. Dort befindet
sich aus Abraham Dohnas Nachlaß nur sein eigenes Porträt aus den letzten Lebensjahren
(Abb. 142) und ein Bild seines Vaters, inschriftlich bezeichnet: „Achatius der Elter Burggraf
und Herr von Dohna. Seines Alters im 64 Lebensjahr. 1597 den 12 März". Nach Alfred
Rohde stammt es vielleicht von Alexander Dari, einem 1611 in Ostpreußen gestorbenen
Maler, dessen posthumes Porträt vom Ende des 17. Jahrhunderts ebenfalls in Schlobitten
zu sehen ist.
Das charakteristische Porträt von „Fabian mit der Schmarre" spiegelt die Energie dieses
bedeutenden Mannes wider (Abb. 143).
Von den im Schlobitter Gemäldeverzeichnis aufgenommenen Familienporträts der
Dohnas und verwandter Familien können nur wenige genannt und abgebildet werden.
Es sind fast ausschließlich Bildnisse von unbekannten Künstlern.
Das Prunkstück der Ahnengalerie hat Alexander Anfang des 18. Jahrhunderts für
„2000 gülden polnisch aus großer Bitte" von seinem Schwager (Friedrich Christoph zu
Dohna-Carwinden) in Gegenrechnung erworben. Dieses — 190X234 cm messende —
Familienbildnis (Abb. 144) trägt unter dem Allianz-Wappen Dohna-Solms die Inschrift: „Le
Comte Christoph de Dohna avec la Comtesse de Solms et une partie de leur descendants de-
puis l'annee 1644 jusqu'en 1667" und ist auf der Rückseite „Jan Mytens 1644" bezeichnet.
Der Haager Bildnis- und Genremaler Johannes Mytens ist für vielfigurige Familienstücke
dieser Art vor landschaftlichem Hintergrund bekannt. Die Schwiegerkinder und Enkel sind
meist nachträglich eingefügt. Mytens ist in Schlobitten auch noch mit Porträts des Grafen
Florus Otto Heinrich von Bylandt (Abb. 146) und seiner Gemahlin Louise (Abb. 147), einer
Tochter Christoph Dohnas — letzteres signiert „Mytens F." — vertreten. Ein Bild der
Esperance de Montbrun, Gemahlin Friedrichs, ist von einem der Brüder Honthorst gemalt
(Abb. 148). — Vier weitere Porträts seien stellvertretend für zahlreiche andere heraus-
gehoben, unter ihnen gefällt vor allem das Bild von Friedrich (Abb. 145,149—151).

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