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Grommelt, Carl; Mertens, Christine
Bau- und Kunstdenkmäler des Deutschen Ostens (Band 5): Das Dohnasche Schloss Schlobitten in Ostpreussen — Stuttgart: Kohlhammer, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.48962#0267
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ig. Jahrhundert: Fünf Miniatur-Bildnisse der Kinder von Wilhelm Dohna in rechteckiger
schwarzer Holztafel. Die Miniatur des ältesten Kindes, Natalie, bez. „1814. I. H.". Von
dem aus München gebürtigen Miniaturmaler und Radierer Josef Heigel in Berlin gemalt,
wo sich Wilhelms Frau, Amelie Louise, im Sommer 1814 aufgehalten hat und von wo
sie an ihre Schwester schreibt: „Der Marianne ihr kleines Bild ist nun auch fertig und
recht niedlich. Es ist mit der Mütze." — Helvetius Dohna. Elfenbeinminiatur. Anfang
19. Jh. Das Bild des früh Verstorbenen wurde von den Brüdern besonders in Ehren ge-
halten. — Mathilde zu Waldburg-Truchseß, die spätere Frau von Richard Friedrich Dohna.
Elfenbeinminiatur in gepreßtem Goldblechrahmen. Um 1830. — Verschiedene Miniaturen
aus dem verwandten Haus Holstein-Beck, später Holstein-Glücksburg, von denen einige
nach dem Tode der Herzogin Sophie Charlotte zu Holstein 1763 an ihren Sohn aus erster
Ehe, Friedrich Alexander Dohna, gefallen sind: Bildnis der Louise Charlotte Herzogin zu
Holstein-Beck (1658—1740). Rückseitig alt bezeichnet: „La Duchesse de Holstein ä Königs-
berg en Prusse. Anno 1715". Kniestück mit Mohrenknabe. Deckfarben auf Papier. — Herzog
Friedrich Carl Ludwig zu Holstein-Beck. Sig. „Chamisso", vermutlich Charles Chamisso,
der wie sein Bruder Hippolyte Chamisso Mitglied der Berliner Akademie gewesen ist. Ende
18. Jh. — Doppel-Miniatur von Herzog Friedrich Carl Ludwig zu Holstein-Beck und seiner
Gemahlin Friederike. Um 1785. — Herzog Wilhelm zu Holstein-Sonderburg-Glücksburg.
Elfenbeinminiatur. Von dem sächsischen Offizier Ludwig Friedrich von Vieth, der sich seit
1780 der Miniaturmalerei widmete. Um 1805 (Abb. 200).
Der sehr persönliche Charakter aller dieser Miniaturen wird besonders intensiv emp-
funden, wenn man in einem Brief der 19jährigen Sophie Charlotte Dohna an ihren Mann,
Alexander Aemil, vom Jahr 1741 aus Schlobitten liest, daß sie „des petits portraits" von
sich und ihrem Schwiegervater für den im schlesischen Kriege Kämpfenden male und
kopiere und ihn auch herzlich bitte, bei seinem nächsten Aufenthalt in Berlin ein kleines
Bild von sich für sie malen zu lassen. Eine Zuweisung an bestimmte Künstler ist, wie er-
sichtlich, in den seltensten Fällen möglich.
Bildwerke
Drei Alabaster-Kleinplastiken vom Anfang des 18. Jahrhunderts werden von
Wilhelm Boeck dem französischen Bildhauer Bartholome Damart zugeschrieben, der — seit
1703 in Berlin ansässig — 1716 zum Hofbildhauer Friedrich Wilhelms I. ernannt wurde.
a. Schlafende Nymphe. Nach einer Bronzefigur von Giovanni da Bologna aus dem 16. Jh.
Ebenholzplinthe.
b. Kindergruppe. Mädchen und Knabe, sich lebhaft umarmend, auf einem Mörser sitzend.
Ebenholzplinthe (Abb. 203).
c. Kindergruppe, Pendant zur vorigen. Knabe und Mädchen, auf einer Trommel sitzend.
Ebenholzplinthe (Abb. 204).
Die „Piedestahle für die Duppelten Kinder" stammen von J. A. Kraus, der dafür nach
Ausweis einer undatierten Rechnung im Schlobitter Archiv 20 Rhtl. berechnet hat.
 
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