Blumerode.
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Wenn hiernach der Ban des Turmes und vielleicht auch der Kirche im
Jahre 1424 begonnen wurde, so ist doch letztere nicht mehr in ihrer ehemaligen
Gestalt vorhanden, denn dieselbe ist nachweislich im Jahre 1793 neu erbaut
worden. /iS/ Am Mauerwerk sieht man, dass früher das Schill westlich stand,
und ein Chor östlich; jetzt steht der Turm westlich.
In der Kirche werden 13 aus Holz nicht übel geschnitzte Heiligenbilder aus
einem ehemaligen Schreine der alten Kirche aufbewahrt. Dieselben sind hinter
dem modernen Altar aufgestellt, während eine Maria über der Kanzel ihren Platz
gefunden hat.
/YT/ Auf dem Turme hängt nur eine einzige, aus dem Jahre 1516 stammende,
1,42m weite Glocke. Ihre Inschrift in Minuskeln lautet:
° Inuitn &fHin thrmn pidttttt uoco ftntgrfßo Gcnntt °
ploro pcltfw fMtp fdtn iKrcro °
pcit icr qnint;fnt(!$ tinntG Ihm fufn Rem)! fcx °
Ausser den verschiedenen mansfeldischen und sächsischen Geprägen zeigt
dieselbe auf der einen Seite eine Madonna in einer Mandorla, auf der andern
Seite das Bild des Schutzpatrons der Kirche, des h. Bartholomäus. Ferner befindet
sich an der Seite das Zeichen des Glockengiessers. welches ))fHridt lütkct* in Habe
führte und die nochmals wiederholte Jahreszahl 15)6 in Minuskelform.
Blumerode.
/G/ Kleines Dorf, 10 km südwestlich von Hettstedt, und etwa 4 km südwestlich
von Mansfeld, vormals im nördlichen Hosgau in der Herrschaft Mansfeld (bezw.
Ritthagesburg) sowie in dem geistlichen Banne Eisleben gelegen. Der Ortsname
(urkundlich 1239 Blumenrode, 1468 Plumrode) enthält vielleicht den weiblichen
Personennamen Pluoma (= Rodung der Pluoma oder Blume). Das ältere Gemeinde-
siege] mit der Inschrift „Gemeine zu Blumerod" zeigt ein undeutliches Wappen.
Seit wann ein Meines Gotteshaus in dem Dörfchen steht, lässt sich nicht
bestimmt sagen, doch reichen die Kirchenbücher von Blumerode, die sich in
Annarode befinden, bis 1662 zurück, woraus sich ergiebt, dass spätestens zu dieser
Zeit schon ein Kirchlein vorhanden gewesen sein muss. Die jetzige sehr baufällige
und verwahrloste Kapelle mit einem Dachreiter aus Fachwerk liess im Jahre 1715
Land rat Friedrich von Kersseubrock „Gott zu Ehren und der Gemeinde zum
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Wenn hiernach der Ban des Turmes und vielleicht auch der Kirche im
Jahre 1424 begonnen wurde, so ist doch letztere nicht mehr in ihrer ehemaligen
Gestalt vorhanden, denn dieselbe ist nachweislich im Jahre 1793 neu erbaut
worden. /iS/ Am Mauerwerk sieht man, dass früher das Schill westlich stand,
und ein Chor östlich; jetzt steht der Turm westlich.
In der Kirche werden 13 aus Holz nicht übel geschnitzte Heiligenbilder aus
einem ehemaligen Schreine der alten Kirche aufbewahrt. Dieselben sind hinter
dem modernen Altar aufgestellt, während eine Maria über der Kanzel ihren Platz
gefunden hat.
/YT/ Auf dem Turme hängt nur eine einzige, aus dem Jahre 1516 stammende,
1,42m weite Glocke. Ihre Inschrift in Minuskeln lautet:
° Inuitn &fHin thrmn pidttttt uoco ftntgrfßo Gcnntt °
ploro pcltfw fMtp fdtn iKrcro °
pcit icr qnint;fnt(!$ tinntG Ihm fufn Rem)! fcx °
Ausser den verschiedenen mansfeldischen und sächsischen Geprägen zeigt
dieselbe auf der einen Seite eine Madonna in einer Mandorla, auf der andern
Seite das Bild des Schutzpatrons der Kirche, des h. Bartholomäus. Ferner befindet
sich an der Seite das Zeichen des Glockengiessers. welches ))fHridt lütkct* in Habe
führte und die nochmals wiederholte Jahreszahl 15)6 in Minuskelform.
Blumerode.
/G/ Kleines Dorf, 10 km südwestlich von Hettstedt, und etwa 4 km südwestlich
von Mansfeld, vormals im nördlichen Hosgau in der Herrschaft Mansfeld (bezw.
Ritthagesburg) sowie in dem geistlichen Banne Eisleben gelegen. Der Ortsname
(urkundlich 1239 Blumenrode, 1468 Plumrode) enthält vielleicht den weiblichen
Personennamen Pluoma (= Rodung der Pluoma oder Blume). Das ältere Gemeinde-
siege] mit der Inschrift „Gemeine zu Blumerod" zeigt ein undeutliches Wappen.
Seit wann ein Meines Gotteshaus in dem Dörfchen steht, lässt sich nicht
bestimmt sagen, doch reichen die Kirchenbücher von Blumerode, die sich in
Annarode befinden, bis 1662 zurück, woraus sich ergiebt, dass spätestens zu dieser
Zeit schon ein Kirchlein vorhanden gewesen sein muss. Die jetzige sehr baufällige
und verwahrloste Kapelle mit einem Dachreiter aus Fachwerk liess im Jahre 1715
Land rat Friedrich von Kersseubrock „Gott zu Ehren und der Gemeinde zum