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Kreis Naumburg.
Tracht ist korrekt — Umbral, Tunika mit reichen Borten, Manipel über den Arm
gehängt mit Fransen, gemusterte Alba und gestickte Schuhe. Nur ist dem Künstler
eine zunächst ganz unerklärliche Entgleisung passiert, indem er den Diakonen
das bischöfliche Pektorale verleiht, einen schmalen Streifen um die Schultern
mit Brustschildchen. Die Zuammenstellung der Farben ergibt die Tabelle:
1
Tunika
Borte
Alba
Umbral
Pektorale
Manipel
1.
grün
gold
weiß
weiß
weiß
gold
2.
grün
rot
weiß
blau
violett
grau
3.
rot
gold
weiß
erneuert
erneuert
erneuert
4.
gold
rot
blau
blau
rot
blau
5.
violett
gold
bell violett
grau
gold
grün
Die volle obere Hälfte des Vincentius ist erneuert.
b) Die Bischöfe sind die drei lateinischen Kirchenlehrer Ambrosius (10),
Augustin (9) und Gregor (6). Statt des vierten Hieronymus sind die beiden
beliebtesten heiligen Bischöfe Martin (8) und Nikolaus (7) eingesetzt. Die Stellung
ist wieder frontal, die Kleidung bis auf kleine Unterschiede einförmig. Man sieht
übereinander Alba, Tunika, Kasel. Auf dem Haupt ruht die niedrige Mitra, über den
rechten Unterarm hängt das Manipel, unter dem weißen Humeral das Pektorale mit
Schildchen, darunter tragen 6, 7 und 8 das Pallium (weiß mit schwarzen Kreuzen),
bei 6, 7 und 10 sind die Enden des Cingulums sichtbar, 7 und 9 tragen Bücher;
der Bischofsstab ist ohne Knauf in eine schneckenförmige Kurvatur gebogen,
6—8 tragen ihn rechts, 9 und 10 links. Die Haare sind bei 6 und 10 blau, sonst
braun. Die Kasel ist wie üblich mit den Armen hochgerafft, sodaß reiche,
sorgfältig studierte Faltenstrahlen entstehen und das andersfarbige Futter sichtbar
wird. Nur 8 hat sie links fallen lassen und den Stab durch die Kasel hindurch
gefaßt. An diesem Halbfenster kann man das rein formale "Verfahren des
Künstlers beobachten und ebenso künstlich ist die Farbenzusammenstellung aus-
geklügelt. Doch sind in der Tabelle noch gar nicht alle kleinen Nuancen und
Wechsel an Zieraten, Borten und Umschlägen aufgenommen.
Hände
1 Kasel mit Futter
Tunika
Borte
Alba
Mitra
Manipel
Franse
Pektoral
linke
rechte
6.
blau
gelb
grün
gold
violett
rot
grün
gold
gold
segnend
Stab unten
7.
grün
rot
blau
gelb
weiss blau
gold
grün
braun
Buch
Stab oben
8.
violett
gelb
grün
gold
weiss
blau gold
weiss
grün
braun
segnend
Stab
9.
gelb
violett
grün
gold
violett
weiss grün
weiss
blau
blau
Stab
Buch
10.
blau
grün
gold
blau
weiss
grau rot
violett
rot
gold
Stab
an der Brust
Auffällig bleibt es immerhin, daß der Versuch, die Diakonen und Bischöfe durch
ihre besonderen Attribute zu charakterisieren, nicht gemacht ist. Wenigstens beim
Papst Gregor könnte man die Tiara erwarten. Aber auch die anderen Kleriker
waren doch um 1270 schon längst mit ihren Attributen ausgezeichnet.
Kreis Naumburg.
Tracht ist korrekt — Umbral, Tunika mit reichen Borten, Manipel über den Arm
gehängt mit Fransen, gemusterte Alba und gestickte Schuhe. Nur ist dem Künstler
eine zunächst ganz unerklärliche Entgleisung passiert, indem er den Diakonen
das bischöfliche Pektorale verleiht, einen schmalen Streifen um die Schultern
mit Brustschildchen. Die Zuammenstellung der Farben ergibt die Tabelle:
1
Tunika
Borte
Alba
Umbral
Pektorale
Manipel
1.
grün
gold
weiß
weiß
weiß
gold
2.
grün
rot
weiß
blau
violett
grau
3.
rot
gold
weiß
erneuert
erneuert
erneuert
4.
gold
rot
blau
blau
rot
blau
5.
violett
gold
bell violett
grau
gold
grün
Die volle obere Hälfte des Vincentius ist erneuert.
b) Die Bischöfe sind die drei lateinischen Kirchenlehrer Ambrosius (10),
Augustin (9) und Gregor (6). Statt des vierten Hieronymus sind die beiden
beliebtesten heiligen Bischöfe Martin (8) und Nikolaus (7) eingesetzt. Die Stellung
ist wieder frontal, die Kleidung bis auf kleine Unterschiede einförmig. Man sieht
übereinander Alba, Tunika, Kasel. Auf dem Haupt ruht die niedrige Mitra, über den
rechten Unterarm hängt das Manipel, unter dem weißen Humeral das Pektorale mit
Schildchen, darunter tragen 6, 7 und 8 das Pallium (weiß mit schwarzen Kreuzen),
bei 6, 7 und 10 sind die Enden des Cingulums sichtbar, 7 und 9 tragen Bücher;
der Bischofsstab ist ohne Knauf in eine schneckenförmige Kurvatur gebogen,
6—8 tragen ihn rechts, 9 und 10 links. Die Haare sind bei 6 und 10 blau, sonst
braun. Die Kasel ist wie üblich mit den Armen hochgerafft, sodaß reiche,
sorgfältig studierte Faltenstrahlen entstehen und das andersfarbige Futter sichtbar
wird. Nur 8 hat sie links fallen lassen und den Stab durch die Kasel hindurch
gefaßt. An diesem Halbfenster kann man das rein formale "Verfahren des
Künstlers beobachten und ebenso künstlich ist die Farbenzusammenstellung aus-
geklügelt. Doch sind in der Tabelle noch gar nicht alle kleinen Nuancen und
Wechsel an Zieraten, Borten und Umschlägen aufgenommen.
Hände
1 Kasel mit Futter
Tunika
Borte
Alba
Mitra
Manipel
Franse
Pektoral
linke
rechte
6.
blau
gelb
grün
gold
violett
rot
grün
gold
gold
segnend
Stab unten
7.
grün
rot
blau
gelb
weiss blau
gold
grün
braun
Buch
Stab oben
8.
violett
gelb
grün
gold
weiss
blau gold
weiss
grün
braun
segnend
Stab
9.
gelb
violett
grün
gold
violett
weiss grün
weiss
blau
blau
Stab
Buch
10.
blau
grün
gold
blau
weiss
grau rot
violett
rot
gold
Stab
an der Brust
Auffällig bleibt es immerhin, daß der Versuch, die Diakonen und Bischöfe durch
ihre besonderen Attribute zu charakterisieren, nicht gemacht ist. Wenigstens beim
Papst Gregor könnte man die Tiara erwarten. Aber auch die anderen Kleriker
waren doch um 1270 schon längst mit ihren Attributen ausgezeichnet.