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Kreis Aschersleben.
Auferstehung Lazari (am letzten Pfeiler bei der Schülerprieche). 27. [Tafel] mit zwei Säulen:
Kreuzigung mit den Schächern (neben der hintersten Kirchtür nach dem kleinen Kirchhof
hin). Hierzu gehört die kleine Messingtafel (47, Bl), „so am anderen Pfeiler über der
Kanzel angemacht ist.“ 28. Große Tafel: jüngstes Gericht, über dem Schülerchor (55),
gestiftet von Caspar Brömmen und Frau Marie Ohlschläger. 29. [König David] mit der
Harfe und Aaron nebst der Stiftshütte (Schülerchor, hinten in der Ecke) (hierzu das Altar-
werk s. o.).
c) Porträts. 1. Mag. Johann Herzog (53) zur Eechten des Altars. 2. [Mag.
Johann Fügensporn (?), Brustbild]. 3. Mag. Georg Titius (53). 4. Mag. Johann Knopf
mit Familie (53). 5. Archidiakonus Andreas Corthym, Brustbild (53). 6. Archidiakonus
Valentin Hardgen (Brustbild) [?]. 7 — 19. Brustbilder der Herren des Rats, 12 an der
großen Orgel (43), 14 am Schüleichor (53-54). Diese stellen dar: 20. Ober-Cämmerer Caspar
H eitberg; die Oberbauherren 21. Michel Heise, 22. Daniel Waltman; die Reitherren 28. Caspar
Niethardt, 24. Busso Maschau, 25. Johan Gräffenstein; die Cämmerer 26. Balzer Büstorf,
27. Theodor Herzog, 28. Valtin Laue; die Bauherren 29. Burchard Hecht, 30. Joachim
Ramdohr; die Weinherren 31. Henning Müller, 32. Valtin Lamprecht, 33. Asmus Pflaume;
sämtlich mit ihren Wappen. (Zittwitz führt irrtümlich als 20. Oberbauherr Heüberg an;
25. nennt er Andreas [statt Johan] Gräffenstein; 28. [Valtin Laue] läßt er aus und zählt
dafür den Cämmerer Valentin Lamprecht auf. Es ist nicht festzustellen, welche von ihnen
den erhaltenen 9 entsprechen.)
Diese Ausstattung der Kirche blieb im wesentlichen unverändert bis zum Jahre 1823,
wo „die durch Alter, geschmacklose Bilder und Kirchenstühle entstellte, in ihrem Baue so
schöne Stephanskirche im Innern eine ganz neue Gestalt erhielt, wobei sich Rathmann Körte
ein unsterbliches Verdienst (!) erwarb“. Damals sind jedenfalls schon die prächtigen und
kostbaren Stein- und Marmorarbeiten zerstört, deren Verlust besonders zu beklagen ist. Die
Zerstörung der Brüstung der alten Orgelempore und des Schülerchors mit den Linde-
meyerschen Porträts der Ratsherren ist natürlich bei der Errichtung der jetzt stehenden
Orgel erfolgt, die 1855 eingeweiht wurde. Den Rest erhielt der alte Kirchenschmuck durch
die letzte „Erneuerung“ 1881 (ausgeführt durch den Baumeister Müller unter Oberpfarrer
Steinbach). Zwei reichgeschnitzte Emporen und gewiß noch manches Bildwerk fiel der
Erneuerungswut zum Opfer. Das wertvollste Stück, der alte Altar, stand aber bis 1885 (s. o.).
Glocken.
Literatur: Straßburger, Die Reformation in Aschersleben, Jahresber. des Realgymn. zu
Aschersleben 1884 S. 16, A. Schubart, Askan. Glocken, H.-Z. 29, 587 ff.
1. Im obersten Geschosse des südlichen Turmes; D. 1,79 cm, neu. (Tafel
XVII, 2.) Inschrift auf dem Körper:
GOTT ALLEIN DIE EHR
GEGOSSEN VON HEINRICH ENGELCKE
IN HALBERSTADT
1839.
An den Eisenbeschlägen des Wolfs: Er. Böne 1839. Sie ist die Nach-
folgerin der sog. Brautglocke. Diese war 1308 gegossen und, wie auch aus
Abels Chron. Asc. S.586 hervorgeht, 1493 wieder aufgehängt. Sie war also
beim Abbruch der alten Türme, der vor 1406 erfolgt sein muß, abgenommen
und muß darum fast ein Jahrhundert in einem Notgehäuse untergebracht
gewesen sein.
2. Im nächst tieferen Turmgeschosse, in gleicher Höhe mit der großen
Glockenstube, die sog. Kammerglocke (Tafel XVII, 1), D. 1,81 cm, reich-
geschmückt; auf der einen Seite mit einem schöngeformten Kruzifixus, auf der
Kreis Aschersleben.
Auferstehung Lazari (am letzten Pfeiler bei der Schülerprieche). 27. [Tafel] mit zwei Säulen:
Kreuzigung mit den Schächern (neben der hintersten Kirchtür nach dem kleinen Kirchhof
hin). Hierzu gehört die kleine Messingtafel (47, Bl), „so am anderen Pfeiler über der
Kanzel angemacht ist.“ 28. Große Tafel: jüngstes Gericht, über dem Schülerchor (55),
gestiftet von Caspar Brömmen und Frau Marie Ohlschläger. 29. [König David] mit der
Harfe und Aaron nebst der Stiftshütte (Schülerchor, hinten in der Ecke) (hierzu das Altar-
werk s. o.).
c) Porträts. 1. Mag. Johann Herzog (53) zur Eechten des Altars. 2. [Mag.
Johann Fügensporn (?), Brustbild]. 3. Mag. Georg Titius (53). 4. Mag. Johann Knopf
mit Familie (53). 5. Archidiakonus Andreas Corthym, Brustbild (53). 6. Archidiakonus
Valentin Hardgen (Brustbild) [?]. 7 — 19. Brustbilder der Herren des Rats, 12 an der
großen Orgel (43), 14 am Schüleichor (53-54). Diese stellen dar: 20. Ober-Cämmerer Caspar
H eitberg; die Oberbauherren 21. Michel Heise, 22. Daniel Waltman; die Reitherren 28. Caspar
Niethardt, 24. Busso Maschau, 25. Johan Gräffenstein; die Cämmerer 26. Balzer Büstorf,
27. Theodor Herzog, 28. Valtin Laue; die Bauherren 29. Burchard Hecht, 30. Joachim
Ramdohr; die Weinherren 31. Henning Müller, 32. Valtin Lamprecht, 33. Asmus Pflaume;
sämtlich mit ihren Wappen. (Zittwitz führt irrtümlich als 20. Oberbauherr Heüberg an;
25. nennt er Andreas [statt Johan] Gräffenstein; 28. [Valtin Laue] läßt er aus und zählt
dafür den Cämmerer Valentin Lamprecht auf. Es ist nicht festzustellen, welche von ihnen
den erhaltenen 9 entsprechen.)
Diese Ausstattung der Kirche blieb im wesentlichen unverändert bis zum Jahre 1823,
wo „die durch Alter, geschmacklose Bilder und Kirchenstühle entstellte, in ihrem Baue so
schöne Stephanskirche im Innern eine ganz neue Gestalt erhielt, wobei sich Rathmann Körte
ein unsterbliches Verdienst (!) erwarb“. Damals sind jedenfalls schon die prächtigen und
kostbaren Stein- und Marmorarbeiten zerstört, deren Verlust besonders zu beklagen ist. Die
Zerstörung der Brüstung der alten Orgelempore und des Schülerchors mit den Linde-
meyerschen Porträts der Ratsherren ist natürlich bei der Errichtung der jetzt stehenden
Orgel erfolgt, die 1855 eingeweiht wurde. Den Rest erhielt der alte Kirchenschmuck durch
die letzte „Erneuerung“ 1881 (ausgeführt durch den Baumeister Müller unter Oberpfarrer
Steinbach). Zwei reichgeschnitzte Emporen und gewiß noch manches Bildwerk fiel der
Erneuerungswut zum Opfer. Das wertvollste Stück, der alte Altar, stand aber bis 1885 (s. o.).
Glocken.
Literatur: Straßburger, Die Reformation in Aschersleben, Jahresber. des Realgymn. zu
Aschersleben 1884 S. 16, A. Schubart, Askan. Glocken, H.-Z. 29, 587 ff.
1. Im obersten Geschosse des südlichen Turmes; D. 1,79 cm, neu. (Tafel
XVII, 2.) Inschrift auf dem Körper:
GOTT ALLEIN DIE EHR
GEGOSSEN VON HEINRICH ENGELCKE
IN HALBERSTADT
1839.
An den Eisenbeschlägen des Wolfs: Er. Böne 1839. Sie ist die Nach-
folgerin der sog. Brautglocke. Diese war 1308 gegossen und, wie auch aus
Abels Chron. Asc. S.586 hervorgeht, 1493 wieder aufgehängt. Sie war also
beim Abbruch der alten Türme, der vor 1406 erfolgt sein muß, abgenommen
und muß darum fast ein Jahrhundert in einem Notgehäuse untergebracht
gewesen sein.
2. Im nächst tieferen Turmgeschosse, in gleicher Höhe mit der großen
Glockenstube, die sog. Kammerglocke (Tafel XVII, 1), D. 1,81 cm, reich-
geschmückt; auf der einen Seite mit einem schöngeformten Kruzifixus, auf der