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Aschersleben. Die St. Stephanskirche: Ausstattung.
gestanden haben, da das nördliche von der Junkerprieche und der Herrenprieche ausgefüllt
wurde. Sie war 1655—57 von Georg Nothnagel gebaut und 1712-15 vom Orgelbauer
David Zuberbier verbessert (für 660 Taler).
III. In den Anbauten. 6. Nördlich: Das „Stübichen“, das jetzige Sitzungs-
zimmer über der Heizung (35).
7. Südlich: Die Mäntelkammer [?], sie wird durch ein nach dem „kleinen Kirchhofe“
zu liegendes Fenster erhellt; vielleicht die jetzige Sakristei (?).
8. Die Hasenkammer]?], sieben steinerne Stufen und zehnstufige Holztreppe darin;
besaß ein hölzernes „Vorderwerk“ mit Gitter, muß sich also nach der Kirche zu geöffnet
haben. (Vielleicht der untere Raum neben dem südlichen Seitenschiff [A], denn dieser öffnete
sich früher wahrscheinlich in einem 3,52 m breiten Bogen nach dem Chor.)
Über ihr auf zwei hölzernen Ständern
9. [Die alte oder kleine Orgel.] Sie hatte einen hölzernen „Umbfang“ mit Gittern.
Das Orgelwerk selbst hatte zwei Klaviere, Pedal nebst Brustwerk und Rückpositiv, zehn
„gangbare“ Register. Dies war offenbar die älteste Orgel der Kirche, 1522 gebaut, 1574 vom
Orgelbauer Elias Plock aus Halle verbessert. Sie stand neben der Tür nach dem Chor
zu über der sog. Hasenkammer; ein „steinerner alter Altar“ stand darunter.
In allen Räumen der Kirche befanden sich nun außer den schon genannten noch sehr
zahlreiche Bildwerke.
A. Plastische Werke.
a) Aus Metall: 1. messingische Leuchterkrone (57) im Chor vor der Sakristei;
2. ebensolche in der Kirche; 3. kleinere vor dem Schülerchor; 4. [desgl.], so vormals
auf der Kanzel gestanden; 5. eine Messingtafel zum Andenken an Bürgermeister David
Rolof, „am anderen Pfeiler über der Kanzel“; 6—11. sechs alte Messingleuchter.
b) Aus Marmor: Epitaphium des Stadtvoigts Johann Schütz und seiner ersten Frau [?],
schwarzer Marmor; am 1. Pfeiler unter der Kanzel (vgl. 56, VII 4).
c) Aus Stein: [steinerne Tafel], wrnran Bürgermeister Marcus Müller und seine Haus-
frau in Stein gehauen steht (am 1. Pfeiler unter der Kanzel).
d) Aus Holz: zwei Stück [Gitterwerk mit Spitzen], so vormals auf dem alten Altai-
gestanden.
[Kleiner Engel] gegenüber der Kanzel.
Ein alter Kanzeldeckel (56, VII 1).
B. Malereien.
a) Glasmalereien: 1. Fenster mit dem Pflaumischen Wappen (55); 2. [desgl.];
3. [desgl. mit dem Lauischen Wappen],
b) Tafelbilder: 1. [Ein Tafelwerk] (Sakristei). 2 —3. [Zwei alte Bilder], 4. [Geißelung und
Kreuzigung Christi] (hinten am Altar zur Rechten). 5. [Vorstellung vor Pilato und Begräbnis
Christi] (zur Linken der Altartafel hinten). 6—7. Zwei Tafeln mit allerhand Bild-
nissen zu beiden Seiten des Altars, jede mit zwei Flügeln (48 ff). 8. [Bildnis Christi mit
dem Lamm]. 9. [Tafel mit allerhand Bildern]. 10. Auferstehung Lazari, mit braunen
Säulen und ringsherum mit Schnitzwerk. 11. [Brustbild Christi]. 12. Vergoldete Tafel
mit zwei Flügeln, worauf einige Apostel, die Mutter Mariä u. a. stehen (52). 13. [Christi
Himmelfahrt und jüngstes Gericht.) 14. Auferstehung Christi [?]. 15. Die Historia
Mosis (53), der den Ägypter erschlug (unter der Hasenkammer). 16. [Gefangennahme und
Kreuztragung Christi] (unter der alten Orgel). 17. Verkündigung Mariä, Geburt,
Beschneidung und Erscheinung Christi (54) (unter der alten Orgel). 18. Ein altes
Bild: [Geißelung Christi] (unter der alten Orgel über dem Eingang der Tür nach dem Chor
zu). 19. [Verkündigung] (daselbst). 20. [Kleine Tafel], so auf dem steinernen Altar unter
der alten Orgel steht, worauf die fünf klugen Jungfrauen gemalt. 21. [Alte Tafel:] Vor-
stellung Christi vor Pilato und Auferstehung Christi. 22. Adams Fall, Kreuzigung,
Auferstehung (50) nebst 23. einem [kleinen Bilde] darüber (am ersten Pfeiler unter der
Kanzel). 24. Auferstehung Christi [?] (am Pfeiler jenseits der Kanzel). 25. [Kreuzigung] (an
dem Pfeiler „besser hin“, wohl nach der Kanzel zu?). 26. [Tafel] mit zwei weißen Säulen:
Aschersleben. Die St. Stephanskirche: Ausstattung.
gestanden haben, da das nördliche von der Junkerprieche und der Herrenprieche ausgefüllt
wurde. Sie war 1655—57 von Georg Nothnagel gebaut und 1712-15 vom Orgelbauer
David Zuberbier verbessert (für 660 Taler).
III. In den Anbauten. 6. Nördlich: Das „Stübichen“, das jetzige Sitzungs-
zimmer über der Heizung (35).
7. Südlich: Die Mäntelkammer [?], sie wird durch ein nach dem „kleinen Kirchhofe“
zu liegendes Fenster erhellt; vielleicht die jetzige Sakristei (?).
8. Die Hasenkammer]?], sieben steinerne Stufen und zehnstufige Holztreppe darin;
besaß ein hölzernes „Vorderwerk“ mit Gitter, muß sich also nach der Kirche zu geöffnet
haben. (Vielleicht der untere Raum neben dem südlichen Seitenschiff [A], denn dieser öffnete
sich früher wahrscheinlich in einem 3,52 m breiten Bogen nach dem Chor.)
Über ihr auf zwei hölzernen Ständern
9. [Die alte oder kleine Orgel.] Sie hatte einen hölzernen „Umbfang“ mit Gittern.
Das Orgelwerk selbst hatte zwei Klaviere, Pedal nebst Brustwerk und Rückpositiv, zehn
„gangbare“ Register. Dies war offenbar die älteste Orgel der Kirche, 1522 gebaut, 1574 vom
Orgelbauer Elias Plock aus Halle verbessert. Sie stand neben der Tür nach dem Chor
zu über der sog. Hasenkammer; ein „steinerner alter Altar“ stand darunter.
In allen Räumen der Kirche befanden sich nun außer den schon genannten noch sehr
zahlreiche Bildwerke.
A. Plastische Werke.
a) Aus Metall: 1. messingische Leuchterkrone (57) im Chor vor der Sakristei;
2. ebensolche in der Kirche; 3. kleinere vor dem Schülerchor; 4. [desgl.], so vormals
auf der Kanzel gestanden; 5. eine Messingtafel zum Andenken an Bürgermeister David
Rolof, „am anderen Pfeiler über der Kanzel“; 6—11. sechs alte Messingleuchter.
b) Aus Marmor: Epitaphium des Stadtvoigts Johann Schütz und seiner ersten Frau [?],
schwarzer Marmor; am 1. Pfeiler unter der Kanzel (vgl. 56, VII 4).
c) Aus Stein: [steinerne Tafel], wrnran Bürgermeister Marcus Müller und seine Haus-
frau in Stein gehauen steht (am 1. Pfeiler unter der Kanzel).
d) Aus Holz: zwei Stück [Gitterwerk mit Spitzen], so vormals auf dem alten Altai-
gestanden.
[Kleiner Engel] gegenüber der Kanzel.
Ein alter Kanzeldeckel (56, VII 1).
B. Malereien.
a) Glasmalereien: 1. Fenster mit dem Pflaumischen Wappen (55); 2. [desgl.];
3. [desgl. mit dem Lauischen Wappen],
b) Tafelbilder: 1. [Ein Tafelwerk] (Sakristei). 2 —3. [Zwei alte Bilder], 4. [Geißelung und
Kreuzigung Christi] (hinten am Altar zur Rechten). 5. [Vorstellung vor Pilato und Begräbnis
Christi] (zur Linken der Altartafel hinten). 6—7. Zwei Tafeln mit allerhand Bild-
nissen zu beiden Seiten des Altars, jede mit zwei Flügeln (48 ff). 8. [Bildnis Christi mit
dem Lamm]. 9. [Tafel mit allerhand Bildern]. 10. Auferstehung Lazari, mit braunen
Säulen und ringsherum mit Schnitzwerk. 11. [Brustbild Christi]. 12. Vergoldete Tafel
mit zwei Flügeln, worauf einige Apostel, die Mutter Mariä u. a. stehen (52). 13. [Christi
Himmelfahrt und jüngstes Gericht.) 14. Auferstehung Christi [?]. 15. Die Historia
Mosis (53), der den Ägypter erschlug (unter der Hasenkammer). 16. [Gefangennahme und
Kreuztragung Christi] (unter der alten Orgel). 17. Verkündigung Mariä, Geburt,
Beschneidung und Erscheinung Christi (54) (unter der alten Orgel). 18. Ein altes
Bild: [Geißelung Christi] (unter der alten Orgel über dem Eingang der Tür nach dem Chor
zu). 19. [Verkündigung] (daselbst). 20. [Kleine Tafel], so auf dem steinernen Altar unter
der alten Orgel steht, worauf die fünf klugen Jungfrauen gemalt. 21. [Alte Tafel:] Vor-
stellung Christi vor Pilato und Auferstehung Christi. 22. Adams Fall, Kreuzigung,
Auferstehung (50) nebst 23. einem [kleinen Bilde] darüber (am ersten Pfeiler unter der
Kanzel). 24. Auferstehung Christi [?] (am Pfeiler jenseits der Kanzel). 25. [Kreuzigung] (an
dem Pfeiler „besser hin“, wohl nach der Kanzel zu?). 26. [Tafel] mit zwei weißen Säulen: