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Brinkmann, Adolf [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 25): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Aschersleben — Halle a. d. S., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.25508#0165
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Aschersleben. Friedhöe. — Die Altertumssammlung.—Vorgeschichtliche Altertümer. 125

3. Kruzifixus mit inri. Das Kreuz hat alle drei Arme eigenartig gebildet;
der mittlere ist gerade und endet in einer vierblättrigen Blume; die beiden Seiten-
arme sind nach oben gebogen und laufen in zugespitzte, kleeblattartige, drei-
teilige Blätter aus. Der Gekreuzigte mit häßlichem Gesicht, aber richtiger rea-
listischer Darstellung des Körpers. Der untere Teil des Kreuzes sendet nach
jeder Seite einen auch aufgebogenen Arm empor, der eine Platte trägt, auf der
eine Figur gestanden hat. Den Fuß bildet ein zinnengekrönter Sockel, dessen
vier Seiten je von zwei Spitzbogen durchbrochen sind und an dessen Ecken
Strebepfeiler vorspringen. Zeit etwa Mitte des 15. Jahrhunderts.

4. Zinnkanne, D. 12 cm, Höhe 20 cm, mit Deckel 25,5 cm. Umschrift:
Sanct. Catharinen Hosrithall Herr Hores Herr (Hofesherr) Tobias BalDaMus
1790. Es ist ein Gegenstück zu den beiden Vasen im Katharinenhospital, dessen
Inschrift dieselbe eigentümliche Schreibweise des p zeigt, das sich kaum von r
unterscheidet. Meisterzeichen Anker mit 1765, darüber AB.

5. Innungssiegel. Um Zirkel und Winkelmaß über einem Kammrade, von
zwei Löwen flankiert, die Umschrift: SIEG • D • WASSER • U • WINDMULLER •
INUNG ASCHERSLEBEN 1783.

6. Innungssiege]. Um die Buchbinderpresse die Umschrift: SIEGEL - DER
BVCHBINDER • ZV - ASSERSLEBEN.

II. Waffen.

1. Wallbüchse mit Radschloß, 1,78 m lang.

2. Desgl., 1,68 m lang. Beide ohne ausgebildeten Kolben.

3. Handbüchse mit Radschloß und ausgebildetem Kolben.

4. Ein gewöhnliches Steinschloßgewehr.

III. Ölgemälde.

1. Männliches Porträt, wertlos.

2. Weibliches Porträt (67x80 cm), nicht ohne Kunstwert; beide wohl
um 1700.

3. Reiterbild ohne Rahmen (50x40 cm), Zeit Friedrichs des Großen;
mittelmäßig.

4. Stadtbild von Aschersleben, ohne Kunstwert; die Kostüme der den
Vordergrund einnehmenden Personen haben einen gewissen geschichtlichen Wert;
das Stadtbild selbst nicht (um 1840).

Vorgeschichtliche Altertümer.

Die Speckseite.

Literatur: H. Becker, in der Harzzeitschrift XXII, S. 377 ff. — H. Größter, Altheilige
Steine in der Provinz Sachsen, Neujahrsblatt der Histor. Kom. der Prov. Sachsen 20 (1896).
Beide zusammen geben die ganze einschlägige Literatur.

Die Speckseite, ein Quarzfindling auf dem Wege von Aschersleben nach
Groß-Schierstedt (nicht nach Winningen), wo drei Straßen zusammenstießen, auf
einem 40' hohen, 100 Schritt langen und 80 Schritt breiten Hügel. Der Stein,
2,90 m lang, ragt, aufrechtstehend, 1,82 m aus der Erde hervor, ist 2 m breit
und etwa 30 cm dick. Die eine Breitseite ist nach Osten, die andere nach
 
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