Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Brinkmann, Adolf [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 25): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Aschersleben — Halle a. d. S., 1904

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.25508#0161
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Aschersleben. Die Burg. — Die alte Burg.

121

müssen. Ob die 1456 verkaufte Warte
dieser Bergfried war, ist zweifelhaft?
doch nicht unmöglich.1 1140 und 1175
wurde Aschersleben von Heinrich dem
Löwen eingeäschert; wie weit die
Burg davon berührt wurde, ist nicht
bekannt.

Befestigungen
ausserhalb der Stadt,

1. Die alte Burg.

Sie verdient ihren Hamen, der
schon im 14. Jahrhundert nachweisbar
ist, besonders deshalb, weil die Stätte,
auf welcher der noch erhaltene Best
eines gewaltigen Turmes steht, eine
vorgeschichtliche Befestigung war, von
der Wall und Graben noch sichtbar
sind, die die West- und Südseite, wie
auch die Südostseite schützten, während
das steile Eineufer nach Horden zu
genügende Sicherheit bot. Leider ist
ein großer Teil 1872 abgetragen, ohne
daß die dabei gefundenen Altertums-
gegenstände aufbewahrt worden wären.
(H.-Z. XXII, 377.) Daß man im Mittel-
alter diese Vorgefundene Befestigung
benutzt hat, als sich das Bedürfnis
nach einer zeitgemäßen Anlage heraus-
stellte, hat nichts Auffallendes. Doch
ist diese Anlage keine richtige Burg
gewesen; denn es sind keine Mauer-
reste gefunden worden, die diese An-
nahme hätten bestätigen können. Der
große Umfang ist wahrscheinlich schon
der vorgeschichtlichen Zeit zuzuschrei-
ben, wo sie eine Fliehburg gewesen
sein wird, wie deren so viele noch
vorhanden sind. Daß diese durch den
mächtigen Turm dann gegen die von
der Saale her drohenden Slawen ver-

1 Die auf dem Stadtplan verzeichneten
Angaben sind nur annähernd auf die Stelle
zu beziehen, die sie einnehmen.

D> e alte Bvry JB.

Fig. 97-
 
Annotationen