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Grambeck.
halb sehr schief gewmden und recht bausällig; dieß besonders auch, weil das Dach
sehr schlecht unterhalten ist. Die Köpfe der Rahmhölzer und der Dachbalken
stehen an den Ecken über und überkämmen sich, an den Blockbau erinnernd. Die
Fächer haben große mittelalterliche Ziegel mit geritzter Fuge in den starken
Speislagen. Ein Fach ist durch einen einfachen Zierverband ausgezeichnet.
Kehlbalkendachstuhl, aus Eichenholz. Westwand anscheinend neuer. Die 3 Ost-
seiten deckt das Dach mit einer gebogenen Walmseite. Die Dachbalken sind
innen durch Kopfbänder, abwechselnd durch einzelne und durch zwei hintereinander
gestellte, gestüht. Auf der Ostseite liegt noch (1888 teilweis entfernt) das sehr
schwere mittelalterliche Hohlziegeldach. Oeffnungen rechteckig.
Der Bau wird mit dem Altarbau gleichzeitig sein und aus dem 14. Jahrh.
(wol nach 1320; vgl. Fuhlenhagen) stammen.
Altar. Auf den Seiten der aus Ziegeln gemauerten Mensa je ein stich-
bogig gedeckter tiefer offener Raum. Die zerbrochene Platte aus Gipsstuck zeigt
deutlich die Weihekreuze. Hinter ihr steigt eine gemauerte Rückwand, Stein
stark, 0^o m hoch noch auf, die den Aufsah tragen konnte. Dahinter steht, ihn
zu halten, ein kräftiges Balkengerüste (vgl. Lensahn und Haddeby, schl.-h. Baud.
2, 36. 235), das durch Fasen ein wenig gegliedert ist. — Der Schrein, hoch 1
breit l^, tief 0^" m, hat unter sich als Staffel einen Kasten, breit 1^^, hoch
0^0 m, mit Seitentürchen; dessen gefaftes Ober- und Unterbrett bilden Sockel
und Gesims. — Jm Schreine, der oben einen Blumenkamm hat, ist nur erhalten
die Mittelfigur, Maria mit Kind, hoch 0^ m, stehend auf maßwerkgeziertem,
aus dem Achteck gebildetem Sockel, darüber Reste des schönen, auch aus dem Achteck
gebildeten Baldachins. Strebepfeilerchen mit Fialen stehen vor. Die Figur,
ziemlich unschön, von breiten Verhältnissen, nnten etwas geschwungen, mit reichem
Falteuwurfe, ist nur halbrund gearbeitet. Sie weist, wie der Schrein, in das
14. Jahrhundert. Daß der Baldachin Fischblasen enthält, mag einer späteren
Wiederherstellung zu danken sein. — Jn die Nebenfächer sind 2 schlechte spät-
gotische Gruppen aus verschiedenen Händen, gleichcs Gegenstandes: Anna selb-
dritt, hoch 0^0 und 0^ ni, gestellt. Wie in Lübeck üblich, hält Anna die das
Kind haltende Maria auf dem Arme. Sie gibt dem Kinde einen Apfel. Unten
an der einen dieser beiden Gruppen sind noch, fast unkennbar. zwei kleine weib-
liche Gestalten geschnitzt, Buch und Apfel haltend. — Die Flügel, außen jeht
leer, haben innen 2 abscheuliche Malereien, fast gleich: der Gekreuzigte wird ge-
tränkt — er wird durchstochen. Diese sind, wie die ganze schlechte Bemalung
des Altares, etwa von 1700.
Auf dem Riegel des Gerüstes hinter dem Altare ist ein Crucifix, hoch
0^o m, eingelassen, das um 1300 gefertigt sein muß, eine schlanke Figur, schon
von der Haltung spätgotischer Crucifixe. Das Kreuz endet in Vierpässen; aus
den Winkeln kommen kurze lorbeerblattähnliche Spitzen.
Am Gerüste sind in eisernen Oesen aufgestellt 2 lange rotgestrichene
Stangen mit Knopf am Eude. Man nennt sie de swämme uud denkt dabei
Grambeck.
halb sehr schief gewmden und recht bausällig; dieß besonders auch, weil das Dach
sehr schlecht unterhalten ist. Die Köpfe der Rahmhölzer und der Dachbalken
stehen an den Ecken über und überkämmen sich, an den Blockbau erinnernd. Die
Fächer haben große mittelalterliche Ziegel mit geritzter Fuge in den starken
Speislagen. Ein Fach ist durch einen einfachen Zierverband ausgezeichnet.
Kehlbalkendachstuhl, aus Eichenholz. Westwand anscheinend neuer. Die 3 Ost-
seiten deckt das Dach mit einer gebogenen Walmseite. Die Dachbalken sind
innen durch Kopfbänder, abwechselnd durch einzelne und durch zwei hintereinander
gestellte, gestüht. Auf der Ostseite liegt noch (1888 teilweis entfernt) das sehr
schwere mittelalterliche Hohlziegeldach. Oeffnungen rechteckig.
Der Bau wird mit dem Altarbau gleichzeitig sein und aus dem 14. Jahrh.
(wol nach 1320; vgl. Fuhlenhagen) stammen.
Altar. Auf den Seiten der aus Ziegeln gemauerten Mensa je ein stich-
bogig gedeckter tiefer offener Raum. Die zerbrochene Platte aus Gipsstuck zeigt
deutlich die Weihekreuze. Hinter ihr steigt eine gemauerte Rückwand, Stein
stark, 0^o m hoch noch auf, die den Aufsah tragen konnte. Dahinter steht, ihn
zu halten, ein kräftiges Balkengerüste (vgl. Lensahn und Haddeby, schl.-h. Baud.
2, 36. 235), das durch Fasen ein wenig gegliedert ist. — Der Schrein, hoch 1
breit l^, tief 0^" m, hat unter sich als Staffel einen Kasten, breit 1^^, hoch
0^0 m, mit Seitentürchen; dessen gefaftes Ober- und Unterbrett bilden Sockel
und Gesims. — Jm Schreine, der oben einen Blumenkamm hat, ist nur erhalten
die Mittelfigur, Maria mit Kind, hoch 0^ m, stehend auf maßwerkgeziertem,
aus dem Achteck gebildetem Sockel, darüber Reste des schönen, auch aus dem Achteck
gebildeten Baldachins. Strebepfeilerchen mit Fialen stehen vor. Die Figur,
ziemlich unschön, von breiten Verhältnissen, nnten etwas geschwungen, mit reichem
Falteuwurfe, ist nur halbrund gearbeitet. Sie weist, wie der Schrein, in das
14. Jahrhundert. Daß der Baldachin Fischblasen enthält, mag einer späteren
Wiederherstellung zu danken sein. — Jn die Nebenfächer sind 2 schlechte spät-
gotische Gruppen aus verschiedenen Händen, gleichcs Gegenstandes: Anna selb-
dritt, hoch 0^0 und 0^ ni, gestellt. Wie in Lübeck üblich, hält Anna die das
Kind haltende Maria auf dem Arme. Sie gibt dem Kinde einen Apfel. Unten
an der einen dieser beiden Gruppen sind noch, fast unkennbar. zwei kleine weib-
liche Gestalten geschnitzt, Buch und Apfel haltend. — Die Flügel, außen jeht
leer, haben innen 2 abscheuliche Malereien, fast gleich: der Gekreuzigte wird ge-
tränkt — er wird durchstochen. Diese sind, wie die ganze schlechte Bemalung
des Altares, etwa von 1700.
Auf dem Riegel des Gerüstes hinter dem Altare ist ein Crucifix, hoch
0^o m, eingelassen, das um 1300 gefertigt sein muß, eine schlanke Figur, schon
von der Haltung spätgotischer Crucifixe. Das Kreuz endet in Vierpässen; aus
den Winkeln kommen kurze lorbeerblattähnliche Spitzen.
Am Gerüste sind in eisernen Oesen aufgestellt 2 lange rotgestrichene
Stangen mit Knopf am Eude. Man nennt sie de swämme uud denkt dabei