KIRCHLTOIIE DENKMÄLER,
141
mit vier Wappen bedeckt und oben mit einem
Giebelbogen geschlossen sind, dessen Feld die
Muschel, wie jede Giebelstufe eine Kugel ziert.
Sonst beruhen hier die Grabsteine der
Aebtissin Judoca von der Recke -j- 1626 19/11,
der erwählten Aebtissin Anna von Mallinkrot
-f 1628 l5/7, der Aebtissin Ida von Plettenberg
•f 1671 27/6, der Freiin Agnes Lucretia von
Nehem, gestorben 49 Jahre alt 1699 2/3, des
Freifräulein Anna Mechtilde von Haxthausen,
Tochter vom Hause Eisbern, des katholischen
Pastors Johan Christian Elias f 1716 28/10,
der Aebtissin Gerberg Elbertina Josina Freiin
von der Reck von Haven, gestorben 43 Jahre
alt 1717 26/7, des Freifräulein Anna Catha-
rina Sophia von Ohr vom Hause Nottbeck,
gestorben 68 Jahr alt 1719 l/6, des Freifräu-
lein Sophia Maria von Hasenkamp vom Hause
Wethmar, gestorben 44 Jahre alt 1723 13/9>
des lutherischen Pastors Revelmann J- 1729
8/11, der Hendrina Johanna Dorothea Reichs-
freiin von Spaen zu Ringenberg J- 1723 19/3,
des reformirten Predigers Gerhard aufm Ort
•j- 42 Jahr alt 1728 18/8, des reformirten Pa-
stors Petrus Ernestus Gneib, gestorben 41 Jahr
alt 1737 27/4, des Freifräulein Sophia Petro-
nella von Syberg zu Kemnade, gestorben 52
Jahr alt 1746 am 16.—17. April, des Frei-
fräulein Clara Christina Elisabetha von der
Heyden gen. Rynsch zu Caldenhof 1752
23/10, der Frau Herrn. Dorothea von Wylich
von Diersfort -f 1767 2/7 im 80. Jahre des
Alters, im 65. des Canonikats, im 5o. der Abtei-
würde, der Freifrau Theodora Antonetta von
der Bruggeney gen. Hasenkamp, brau zu Weit-
mar, gebornen Freiin von Erde, gestorben 82
Jahr alt 1768 18/2, der Sophia Theresia von
Fürstenberg, verwittweten Gräfin von Merfeldt,
gestorben 40 Jahr alt 1769 24/11, der Aeb-
tissin Freifrau Maria Anna von Fürstenberg
j~ 1788 18/2, der Anna Lucia von Ripperda
zu Ellerburg -J- 1787 1/11, der Theodora Louisa
von der Recke zu Haren -j- 1793 29/6, des
Freiherrn Theodor von Schade zu Ahausen,
Domherrn zu Paderborn, -j- 66 Jahr alt 1796
3/8 und der Maria Dorothea Elisabeth von
der Recke zu Curl 61 Jahr alt (ohne leser-
liches Todesdatum).
Der von zwei Säulchen flanlrirte, über dem
Gebälk mit durchbrochenem Giebel endigende
Altaraufsatz hat in der Mitte das gemalte
Bild des Gekreuzigten.
Die der Zopfzeit angehörige Kanzel ist po-
lygon auch im Deckel und Ständer, an den
Ecken mit Säulen, sonst mit geometrischen Orna-
menten verziert und inschriftlich eine Arbeit des
Jahres 1797.
Das Orgelgehäuse, eine einfache aber
tüchtige Arbeit, trägt das Renovationsdatum
1826, darüber schwebt der Adler, der vordem
auf dem Hochaltäre stand. Die Orgel lag
früher an der Nord wand (112 B); nachdem
1678 Stift und Kirche von den französischen
Truppen mehrfach geplündert und beschädigt
waren, übertrugen Aebtissin und Stiftsdamen
dem berühmten Meister Tobias Bader aus Unna
den Bau einer neuen Orgel gegen 375 Rthlr.
und die Hingabe der alten; doch das Werk
wurde erst 1692 4/6 zur völligen ,Perfection‘ ge-
bracht, als nämlich der Münsterische Fürst-
bischof Friedrich Christian von Plettenberg, Neffe
der frühem Aebtissin Ida und Bruder der Stifts-
dame Maria Ida, einen Zuschuss von 100 Rthlrn.
geleistet hatte.
Von den drei Glocken enthält die ältere
die Inschrift: Deus in omni benedictus, die
zweite: Me fudit Korthaus. Soest 1839, die
dritte: Gegossen von W. Rincker in West-
hofen 1859.
Von den Schätzen und Herrlichkeiten, welche
die Bücher dem alten Fröndenberg beilegen,
trägt das Meiste ein altertümliches Aussehen
oder gar die Spuren der Verwitterung und Ver-
stümmelung — Manches hat sich ganz verloren,
so die Lettner des Nonnenchores, einige Altäre,
der,kostbare11736 verfertigte Stuhl der Aebtissin
(112 A) auf dem hohen, und der gleichzeitig be-
schaffte ,schöne1 Fräuleinstuhl auf dem Nonnen-
Chore, die Bildnisse der Stifter Menrich und
Berthold und der Patronin Maria, manche Scliil-
dereien, wie das Bildniss des h. Mauritius auf
dem Nonnenchore, die Wandmalereien und wer
weiss wie viele Werthstücke sonst noch, von
denen die Schriften schweigen. Findet sich doch
von der Monstranz, die Graf Adolf IV. von Men-
den 1344 hierher führte, überhaupt von goldenen
141
mit vier Wappen bedeckt und oben mit einem
Giebelbogen geschlossen sind, dessen Feld die
Muschel, wie jede Giebelstufe eine Kugel ziert.
Sonst beruhen hier die Grabsteine der
Aebtissin Judoca von der Recke -j- 1626 19/11,
der erwählten Aebtissin Anna von Mallinkrot
-f 1628 l5/7, der Aebtissin Ida von Plettenberg
•f 1671 27/6, der Freiin Agnes Lucretia von
Nehem, gestorben 49 Jahre alt 1699 2/3, des
Freifräulein Anna Mechtilde von Haxthausen,
Tochter vom Hause Eisbern, des katholischen
Pastors Johan Christian Elias f 1716 28/10,
der Aebtissin Gerberg Elbertina Josina Freiin
von der Reck von Haven, gestorben 43 Jahre
alt 1717 26/7, des Freifräulein Anna Catha-
rina Sophia von Ohr vom Hause Nottbeck,
gestorben 68 Jahr alt 1719 l/6, des Freifräu-
lein Sophia Maria von Hasenkamp vom Hause
Wethmar, gestorben 44 Jahre alt 1723 13/9>
des lutherischen Pastors Revelmann J- 1729
8/11, der Hendrina Johanna Dorothea Reichs-
freiin von Spaen zu Ringenberg J- 1723 19/3,
des reformirten Predigers Gerhard aufm Ort
•j- 42 Jahr alt 1728 18/8, des reformirten Pa-
stors Petrus Ernestus Gneib, gestorben 41 Jahr
alt 1737 27/4, des Freifräulein Sophia Petro-
nella von Syberg zu Kemnade, gestorben 52
Jahr alt 1746 am 16.—17. April, des Frei-
fräulein Clara Christina Elisabetha von der
Heyden gen. Rynsch zu Caldenhof 1752
23/10, der Frau Herrn. Dorothea von Wylich
von Diersfort -f 1767 2/7 im 80. Jahre des
Alters, im 65. des Canonikats, im 5o. der Abtei-
würde, der Freifrau Theodora Antonetta von
der Bruggeney gen. Hasenkamp, brau zu Weit-
mar, gebornen Freiin von Erde, gestorben 82
Jahr alt 1768 18/2, der Sophia Theresia von
Fürstenberg, verwittweten Gräfin von Merfeldt,
gestorben 40 Jahr alt 1769 24/11, der Aeb-
tissin Freifrau Maria Anna von Fürstenberg
j~ 1788 18/2, der Anna Lucia von Ripperda
zu Ellerburg -J- 1787 1/11, der Theodora Louisa
von der Recke zu Haren -j- 1793 29/6, des
Freiherrn Theodor von Schade zu Ahausen,
Domherrn zu Paderborn, -j- 66 Jahr alt 1796
3/8 und der Maria Dorothea Elisabeth von
der Recke zu Curl 61 Jahr alt (ohne leser-
liches Todesdatum).
Der von zwei Säulchen flanlrirte, über dem
Gebälk mit durchbrochenem Giebel endigende
Altaraufsatz hat in der Mitte das gemalte
Bild des Gekreuzigten.
Die der Zopfzeit angehörige Kanzel ist po-
lygon auch im Deckel und Ständer, an den
Ecken mit Säulen, sonst mit geometrischen Orna-
menten verziert und inschriftlich eine Arbeit des
Jahres 1797.
Das Orgelgehäuse, eine einfache aber
tüchtige Arbeit, trägt das Renovationsdatum
1826, darüber schwebt der Adler, der vordem
auf dem Hochaltäre stand. Die Orgel lag
früher an der Nord wand (112 B); nachdem
1678 Stift und Kirche von den französischen
Truppen mehrfach geplündert und beschädigt
waren, übertrugen Aebtissin und Stiftsdamen
dem berühmten Meister Tobias Bader aus Unna
den Bau einer neuen Orgel gegen 375 Rthlr.
und die Hingabe der alten; doch das Werk
wurde erst 1692 4/6 zur völligen ,Perfection‘ ge-
bracht, als nämlich der Münsterische Fürst-
bischof Friedrich Christian von Plettenberg, Neffe
der frühem Aebtissin Ida und Bruder der Stifts-
dame Maria Ida, einen Zuschuss von 100 Rthlrn.
geleistet hatte.
Von den drei Glocken enthält die ältere
die Inschrift: Deus in omni benedictus, die
zweite: Me fudit Korthaus. Soest 1839, die
dritte: Gegossen von W. Rincker in West-
hofen 1859.
Von den Schätzen und Herrlichkeiten, welche
die Bücher dem alten Fröndenberg beilegen,
trägt das Meiste ein altertümliches Aussehen
oder gar die Spuren der Verwitterung und Ver-
stümmelung — Manches hat sich ganz verloren,
so die Lettner des Nonnenchores, einige Altäre,
der,kostbare11736 verfertigte Stuhl der Aebtissin
(112 A) auf dem hohen, und der gleichzeitig be-
schaffte ,schöne1 Fräuleinstuhl auf dem Nonnen-
Chore, die Bildnisse der Stifter Menrich und
Berthold und der Patronin Maria, manche Scliil-
dereien, wie das Bildniss des h. Mauritius auf
dem Nonnenchore, die Wandmalereien und wer
weiss wie viele Werthstücke sonst noch, von
denen die Schriften schweigen. Findet sich doch
von der Monstranz, die Graf Adolf IV. von Men-
den 1344 hierher führte, überhaupt von goldenen