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Zeitschrift des Bayerischen Kunstgewerbe-Vereins zu München: Monatshefte für d. gesammte dekorative Kunst — 1888

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Heft 7/8
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Gmelin, Leopold: Deutsch-nationale Kunstgewerbe-Ausstellung zu München 1888, [8]
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https://doi.org/10.11588/diglit.7906#0053
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ITtit Benützung einer Aufnahme von Prof. L. Gmelin gezeichnet von pans Kaufmann.

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INflgeMrök-MflkAng;ü RüiWn 1888.

von Leop. Gmelin» Professor.

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U>ter den vielen Ausstellungen, welche in den
letzten Jahren aus der Bildfläche erschienen sind,
können sich wenige einer von krause aus so be-
neidenswerthen Lage rühmen, wie jene, welche
am \5. Mai ihre weiten, festlich geschmückten Pallen zur
Seite der wilden pochgebirgstochter Isar dem Besuche ge-
öffnet haben; die Mehrzahl der Vorgängerinnen entstand
außerhalb der Ausstellungsstädte, fernab von dem Getriebe
des regen Verkehrs und meist so, daß durch künstliche An-
lagen mit knapper Noth der Mangel an natürlichen Vor-
zügen ersetzt wurde. Anders hier, wo der brausende Strom
von grünenden Ufern umsäumt, von Inseln und einem
mächtigen Mehr unterbrochen und mit weiten Steinbrücken
überspannt, von vornherein dem ganzen Bild ein frisch
pulsirendes Leben zu verleihen versprach, — wo aus blauer
Ferne die schneeigen Zacken der bayerischen Alpen Herüber-
winken und in deren Mitte der höchste Berg Deutschlands,

die Zugspitze, ftin weißes Paupt erhebt, als wolle er Zeuge
fein des friedlichen Kampfes, der sich in dein von ihm be-
herrschten Gebiet abspielt. Obige Skizze gibt ein annäherndes
Bild der landschaftlichen Umgebung des Platzes; den Beiz
des Farbenduftes, dessen sich derselbe stets erfreut, läßt die
flüchtige Federskizze kaum ahnen. Und doch lag die Tauglich-
keit dieses Platzes nicht so auf der pand, wie es nach der
Vollendung der ganzen Anlage der Fall zu fein scheint; unsere
Leser kennen die Vorgeschichte des ganzen Projektes und wissen,
daß ein großer Theil der jetzt mit Ausstellungsbauten be-
deckten Grundstücke zur Zeit der Mahl dieses Platzes noch
mit zahlreichen Lagerhäusern u. s. w. bedeckt war und daß
die ganze Verbindung längs der Isar genug Veranlassung zu
wenig schmeichelhaften Randbemerkungen über die Straßen-
bau-Verhältnisse der Residenzstadt München gegeben hatte.

Aus der oben mitgetheilten Planskizze ist zu entnehmen,
welche Grundrißgestaltung die ganze Bauanlage endgiltig

Zeitschrift des bayer. Aunstgerverbe-Vereins München.

1888. Heft 7 L 8 (Bg. 0'
 
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