Treis.
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Christi unter dessen Arm und am Fuss, ein Stehender
dahinter das Leichentuch; zu den Seiten Sitzende und
Betende. Jedenfalls holländisch, auf ein gutes Original
zurückgehend.
Wohnhäuser, im Erdgeschoss Stein, darüber Fach-
werk. Häusergruppe, das eine noch mit vorspringender
Brandmauer, mit im ersten Obergeschoss polygonalen, im
zweiten Geschoss rundem Erker; — das andere mit Rund-
bogenfries Unter dem Giebelfeld. — Ewerbeck in Lutzows Zeitschr. f.
b. K. 1882, 102 mit Ans. — Nr. 174, 175 mit steinernem Portal
und theilweise erhaltenem Rundbogenfries im ersten Ober-
geschoss. — Nr. 178 von 1768 mit geschnitzter Hausthür.
Auf zwei Berghöhen:
2 Burgruinen. Auf der älteren, Treis, sassen die
Grafen von Treis, deren letzter 1120 starb. Otto von
Rheineck beanspruchte den Besitz, und baute die neuere
Burg. Sie wurde von Kaiser Heinrich erobert, die Herr-
schaft an den Erzbischof von Trier gegeben, von diesem
1148 gegen den Pfalzgrafen Herrmann behauptet (Görz, M.
Rh. Reg. 332), von Erzbischof Hillin (*j* 1169) der Thurm der
neueren Burg gebaut. Die Burgen wurden von Trier als
Reichslehn mit Burgmännern, bezw. Lehnsmännern besetzt,
welche seit 1148, bezw. 1157 Vorkommen. Ihre Geschichte
ist unsicher. Während 1277 die Frei von Treis als erbliche
Burggrafen erwähnt werden, deren Rechte nach ihrem Aus-
sterben im 16. Jahrhundert die Grafen von Manderscheid
erbten, ist dagegen 1321 Theod. Vrye (Görz, M. Rh Reg. 347),
Burgmann auf der neueren Burg. Im 15. Jahrhundert
war diese im Besitz der Husener (Görz, M. Rh. Reg. :3o), dann
der Milen von Dieblicli, die einen Theil an die Burgdorn
verkauften (Görz, ebd. 219. 209). Wann die Wildenberg, ein
Zweig des bei Reifferscheid ansässigen Geschlechts, in den
Besitz kamen und der neueren Burg den Namen Wildburg
gaben, ist ebenfalls nicht klar. Als Burgmänner einer der
Burgen kommen noch verschiedene Geschlechter vor, so
1435 die von Pyrmont (Görz, ebd. 162); die Schöneck; die von
Winneburg. Von diesen erbten die von Metternich den
ganzen Besitz, der dann in Privathände gekommen, jetzt
Herrn Kloninger gehört.
Treis, die ältere Burg scheint die östliche zu sein.
Erhalten ist ein viereckiger, etwa 20 m hoher, oben
geputzter Thurm, von dessen einer Seite aus eine Mauer
zu einem kleineren viereckigen Raum führt. Ringsum
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Christi unter dessen Arm und am Fuss, ein Stehender
dahinter das Leichentuch; zu den Seiten Sitzende und
Betende. Jedenfalls holländisch, auf ein gutes Original
zurückgehend.
Wohnhäuser, im Erdgeschoss Stein, darüber Fach-
werk. Häusergruppe, das eine noch mit vorspringender
Brandmauer, mit im ersten Obergeschoss polygonalen, im
zweiten Geschoss rundem Erker; — das andere mit Rund-
bogenfries Unter dem Giebelfeld. — Ewerbeck in Lutzows Zeitschr. f.
b. K. 1882, 102 mit Ans. — Nr. 174, 175 mit steinernem Portal
und theilweise erhaltenem Rundbogenfries im ersten Ober-
geschoss. — Nr. 178 von 1768 mit geschnitzter Hausthür.
Auf zwei Berghöhen:
2 Burgruinen. Auf der älteren, Treis, sassen die
Grafen von Treis, deren letzter 1120 starb. Otto von
Rheineck beanspruchte den Besitz, und baute die neuere
Burg. Sie wurde von Kaiser Heinrich erobert, die Herr-
schaft an den Erzbischof von Trier gegeben, von diesem
1148 gegen den Pfalzgrafen Herrmann behauptet (Görz, M.
Rh. Reg. 332), von Erzbischof Hillin (*j* 1169) der Thurm der
neueren Burg gebaut. Die Burgen wurden von Trier als
Reichslehn mit Burgmännern, bezw. Lehnsmännern besetzt,
welche seit 1148, bezw. 1157 Vorkommen. Ihre Geschichte
ist unsicher. Während 1277 die Frei von Treis als erbliche
Burggrafen erwähnt werden, deren Rechte nach ihrem Aus-
sterben im 16. Jahrhundert die Grafen von Manderscheid
erbten, ist dagegen 1321 Theod. Vrye (Görz, M. Rh Reg. 347),
Burgmann auf der neueren Burg. Im 15. Jahrhundert
war diese im Besitz der Husener (Görz, M. Rh. Reg. :3o), dann
der Milen von Dieblicli, die einen Theil an die Burgdorn
verkauften (Görz, ebd. 219. 209). Wann die Wildenberg, ein
Zweig des bei Reifferscheid ansässigen Geschlechts, in den
Besitz kamen und der neueren Burg den Namen Wildburg
gaben, ist ebenfalls nicht klar. Als Burgmänner einer der
Burgen kommen noch verschiedene Geschlechter vor, so
1435 die von Pyrmont (Görz, ebd. 162); die Schöneck; die von
Winneburg. Von diesen erbten die von Metternich den
ganzen Besitz, der dann in Privathände gekommen, jetzt
Herrn Kloninger gehört.
Treis, die ältere Burg scheint die östliche zu sein.
Erhalten ist ein viereckiger, etwa 20 m hoher, oben
geputzter Thurm, von dessen einer Seite aus eine Mauer
zu einem kleineren viereckigen Raum führt. Ringsum
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