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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0443
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Ecken Hermen, an den Flächen in Relief die Kreuzigung
und Heilige; dazwischen Ornamente in Beschlagmanier.
Holz. — Kugler, kl. Sehr. 2, 255.
2 Grabsteine im Chor. Auf der Südseite im
Renaissancestil, Hermanna Husmann 1543 als Kind;
in Mädchentracht, mit einem Kranz im Haar; in einer
Flachbogenblende, deren Pilaster zwischen Ranken-
füllungen das Husmannsche Wappen tragen. Vielleicht
von Emmerich Schillink von Lahnstein. — Auf der
Nordseite als Gegenstück, schon barock, Jos. Ludw.
Husmann *j* 1580, in Knabentracht, mit kurzem Mäntel-
chen, in Rundbogenblende mit wappengeschmückten
Pilastern. Tulfstein. — Kugler, kl. Sehr. 2, 280. — v. Stramberg 3, 5,
Grabsteine, Wappen und Inschriften, für Joh. Hus-
mann 1448 und Gutta v. Gymnich 1484. Sandstein.
Wandmalereien-Reste aussen in der südlichen
Spitzbogenblende, Kreuzigung.
Burghaus der Husmann, kam 1664 durch Erbfolge
an die Familie von Klepping aus Dortmund, die sich in
Folge dessen auch von Husmann nannte; wurde 1701 an
Herrn von Solemacher verkauft, 1836 an die Familie von
Linz vererbt, jetzt Frau Ober-Regierungsräthin Linz in
Ooblenz gehörig. —- Das Gebäude wurde bei Einbruch der
Franzosen verlassen, dann demolirt, Lazareth, Pulver-
magazin, 1856 restaurirt.
Das Burghaus bildet ein langes schmales zweige-
schossiges Rechteck mit zwei runden Eckthürmen auf der
einen Seite und einem Treppenthurm, welcher aus der
Wand auf der andern Seite heraustritt. Neben diesem ein
Erker. Dies ist der ältere Theil, 1549 erbaut, noch mit
gothischen Anklängen. In der Fensterbrüstung des Erkers
die treffliche, vielleicht von Schillink gemeisselte Figur
eines Ritters, links von ihm das Eltzsche, rechts das Hus-
mannsche Wappen. Die beiden erklärenden Namen sind
zu den verkehrten Wappen gesetzt. Darüber:
PAX CHRISTI HVIC DOMINI
A NAMEDEY SVM PRISCA DOMVS GENEROSA PROPAGO
HUSMANORVM Q.DRVM ANTE ET LONGISSIMA SECLA
EX ANDERNACO PREC.LARA EXTABAT ORIGO
HOS DEVS OMNIPOTENS LONGVM CONSERVET
(Die letzte Zeiie fehlt bei Wegeier.) Der Treppenthurm unten und
oben durch einen Kleeblattbogenfries in das Achteck über-
 
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