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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0442

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426

Namedy.

starben; bis 1794 unter weltlicher Herrschaft von
Köln, geistlicher von Trier. — V. Stramberg, Rhein. Ant. 3, 5, 167 f.
Kirche, kath., eines ehemaligen Cistercienserinnen-
klosters (früherer falscher Annahme nach: Nomen dei),
das von dem Edlen von Summersburg gen. Romeschuttei
gestiftet, von den Husmann reichlich beschenkt wurde.
Die Kirche, 1255 (1270) erwähnt, ursprünglich im Ueber-
gangstil, einschifßg, mit Holzdecke, wurde unter der
Aebtissin Hildegard Husmann (1518—59) mit „ahnsehnlichem
Gewelb" versehen. Das Kloster bald darauf von den Nonnen
verlassen (Günther, cod. diph 5,358-359), war 1569 verfallen.
Die jetzige Kirche, der Gemeinde Andernach gehörend,
ist spätgothisch, zweischifßg, mit etwas schmalerem, aus
fünf Seiten des Achtecks gebildetem Chor. — Die Wände
des Chors sind durch rechteckige und schräge Abstufungen
tief ausgenischt; unter den Fenstern läuft ein durchgehendes
Gesims entlang, von dem die rechteckig prohlirten Rippen
des Kreuzgewölbes aufsteigen. — Im Langhaus sind vier
Joche. Engel mit den Leidenswerkzeugen an den Wänden
und capitelllose achteckige Mittelpfeiler tragen die hohl-
prohlirten Rippen der Kreuzgewölbe. Der Mittelscheidebogen
der beiden Osijoche theilt sich in seiner östlichen Hälfte
in zwei den Diagonalen parallel laufende Rippen, so dass
an dieser Stelle ein Netzgewölbe entsteht. Schlusssteine
mit christlichen Sinnbildern. Leichte, zierliche Verhält-
nisse des Innern.
Aussen Strebepfeiler, sowie Spuren älterer Bauzeiten.
Auf der Südseite im (von Osten) zweiten Joch eine
Spitzbogenblende, deren Einfassung in den Strebepfeiler
einschneidet, also älter als dieser ist. Im dritten Joch
unten zu beiden Seiten des jetzigen Fensters zugemauerte
Rundbogenötfnungen, im vierten eine ebensolche und daneben
eine Spitzbogenblende.
Fenster mit Fischblasenmasswerk, hach proßlirt; das
südliche des zweiten Jochs aus der Axe gerückt, einfach
spitzbogig. Ueber dem Westjoch ein Dachreiter.
Die Kirche ist 23,85 m lang; aus Tufstein.
KL Sehr. 2, 246 mit Profil 245. — Lassaulx in Klein. Rheinreise 2. Auflage 477. —
topogr. erwähnte Inschr. am östlichen Kreuzgewölbe habe ich nicht gefunden. —
v. Stramberg, Rhein. Ant. 3, 5, 182 f. — Ungewitter, Lehrb. d. goth. Constr. 21,
568 u. 568a mit Grundr. — Wegeier im Organ f. ehr. K. 1859, 19 mit Grundr. —
Wegeier, Beitr. z. Spez.-Gesch. d. Rh. L. 1878, 123 f. mit Grundr.
Kanzel, Anfang des 17. Jahrhunderts, barock, aus
fünf, ursprünglich sechs Seiten des Achtecks; an den
 
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