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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0782
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766

Enkirch.

kehlen gegliedert, und die ihm vorgekragte Kanzel so mit
ihm verbunden, dass in seinem Innern die Treppe zu ihr
aufsteigt. Das Langhaus hat jetzt eine Holz-Tonnendecke.
Aussen hat die Kirche an den Achteckschlüssen, an
der Südseite des zweigeschossigen Südbaues und an den
Ecken der Westfront schräggestellte Strebepfeiler; einen
geraden an der Wand zwischen Langhaus und Chor, bezw.
Langhaus und Kapelle, je zwei an der Nord- und Süd-
seite des Langhauses, der früheren Eintheilung in drei
gewölbte Joche entsprechend.
Von den Fenstern ist das nordöstliche des Chor-
schlusses reingothisch, das nördliche, östliche und süd-
östliche spätgothisch mit Fischblasenmasswerk; ebenso
das nördliche, nordöstliche und östliche des Kapellen-
schlusses. Im Langhaus auf der Nordseite drei spätgothische,
auf der Südseite zwei moderne Fenster. Auf der West-
seite ist ein Portal mit einem mächtigen Fenster darüber,
welches, vierfach durch Pfosten getheilt, im Schluss Fisch-
blasenmasswerk von seltenem Reichthum zeigt. Ein Durch-
gang auf der Nordseite, welcher die Kirche mit dem ehe-
maligen Kloster verband, ist zugemauert.
Chor und Kapelle sind von schönen Verhältnissen,
der Chor im Innern 7,2 5 m, die Kapelle 4,6 5 m breit; der
Chor bis zum Anfang der Schrägseiten 11,45 m, die Kapelle
5,2 0 m lang.
Barsch, Moselstrom 364. — Marx, Gesch. d. Erzst. Trier 2, 2, 366. — Die
Mosei von Metz bis Coblenz 1841, 154. — v. Stramberg, Moselthai 21 f.
Sacramentshäuschen an der Kapellen-Südwand,
spätgothisch, trefflich. Auf einem übereck gestellten
Pfosten und schräg aufsteigenden bogenbesetzten Kopf-
bändern ruht mit reichgegliedertem Bankgesims das
rechteckige Rahmenwerk des Schreines, von übereck
gestellten Fialen eingefasst. Die Fläche zwischen ihnen
über dem Schrein ist mit halben und ganzen, einander
kreuzenden geschweiften Spitzbögen, deren Zwischen-
felder unten durch blindes Kleeblattbogen-Masswerk,
oben durch Wappen gefüllt sind, auf das zierlichste
geschmückt. Unter dem Masswerk ein Steinmetzzeichen
und J. 1478. Sandstein.
Crucifix, Roccoco, hübsch getrieben. Messing.
Wohnhäuser, Fachwerk. Mittelstrasse Nr. 169
von 1679 (j.), mit einem aus fünf Seiten des Zwölfecks
gebildeten Eckerker. — Ewerbeck in Coblenz u. d. Moselthal, auch in
Ortwein's dtsch. Renaiss. 5, 45, Ans. Tat. 23. 24. -—MittelstraSSeNlh 171
von 1671 (j.), mit einem aus vier Seiten des Zehnecks
 
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