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Frimmel, Theodor von [Editor]
Blätter für Gemäldekunde — 1.1904-1905

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Heft 9
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Beispiele aus der Flandrischen Landschaftsmalerei des XVII. Jahrhunderts: Bilder von Lukas van Uden und Jan Wildens
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https://doi.org/10.11588/diglit.20640#0193
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Nr. 9.

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNOE.

163

haben eines oder mehrere von seinen
Werken aufzuweisen und in zahlreichen
kleineren Sammlungen (z. B. in Mainz,
Pommersfelden, im Musee Plantin zu
Antwerpen, im Museum zu Rouen, im
Schlosse zu Dessau, in der Augsburger
Galerie, in der Sammlung Löwenfeld
zu München (diese zwei Bilder sind im
großen Katalog abgebildet, sie stammen
aus der Stiftsammlung zu Sankt Florian)
kommt der Name vor. Demnach über'
rascht es nicht, zahlreiche Werke des
Lukas van Uden in alten VersteigerungS'
katalogen anzutreffen. Auch im Kabinet
des jüngeren Lebrun war der Name
vertreten. Zudem hat der Künstler auch

Danach dürfte Tinte und Drucker'
schwärze nicht verschwendet sein, wenn
die Blätter für Gemäldekunde eines
der besten Bilder des Lukas van Uden
besprechen und abbilden (siehe die Ab'
bildung auf der ersten Seite dieses
Heftes) und dazu die Signatur anbei
in photomechanischer Weise wieder'
geben. Die abgebildete Landschaft ist
Bestandteil der wertvollen Galerie des
Herrn Rechnungsrates Moritz Jäger zu
Klosterneuburg. *) Ich habe dem Be'
sitzer für eine vortreffliche photO'
graphische Vorlage zu danken.

Die abgebildete Signatur findet sich
gegen links unten in heller Pinsel'

Signatur des van Uden in der Jägerschen Sammlung zu Klosterneuburg. (Genau in doppelter Größe

des Vorbildes.)

radiert. Und doch hat sich die Literatur
nicht gerade eingehend mit dem ziem'
lieh auffallenden und zweifellos be'
deutenden Meister befaßt. Die be'
kannten Handbücher für Geschichte
der flandrischen Malerei behandeln ihn
zwar alle, doch stets in ganz kurzen
Absätzen und sogar Woermanns Ge'
schichte der Malerei, die den Künstler
immerhin zu schätzen weiß, vergönnt
ihm nicht einmal eine ganze Druck'
Seite. *)

halten, zwar abgesägt, aber dann neuerlich
aufgeleimt. Das Bild zeigt die wie in Stock'
werken aufgebauten knolligen Baumkronen,
die für L. v. Uden nahezu charakteristisch sind.

*) Unter den Lexikons ist in diesem
Falle besonders das große von Füßli mitsamt
den Nachträgen zu benützen, dabei auch
Nagler. Selbstverständlich auch die Kupferstich'
literatur, einschließlich des Repertoriums für

kursive. Ihre Lesung ist, wie man sieht,
„L v. vden. F“. Eine Datierung wurde
nicht entdeckt. Doch möchte ich 1640
als Entstehungszeit annehmen, wie sie
am Bilde bei Herrn Geheimrat E. S.
Chr. Meyer in Dresden vorkommt.
Nach Malweise und Komposition,
ebenso wie nach den fast gleichen Ab'

Kunstwissenschaft, IV, S. 259. Max Rooses
bildet einen Stich des van Üden ab in der
Geschichte der Malerschule von Antwerpen.
Woermann spricht in der Zeitschrift für bil-
dende Kunst, XVI, S. 397 gegen eine Zu'
Schreibung an L. v. Uden in der Galerie zu
Valenciennes.

*) Diese Galerie und die Galerie Jäger
zu Fischau bei Wiener'Neustadt sind die
hauptsächlichsten Reste, die von den älteren
Jägerschen Galerien übrig geblieben sind. Bei
Moritz Jäger in Klosterneuburg sind u. a. auch
die Bilder zu finden, die eine Zeitlang bis 1896
bei Ludwig Jäger in Penzing gewesen sind.
 
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